Showing posts with label grün. Show all posts
Showing posts with label grün. Show all posts

Sunday, November 8, 2015

Herbst im Moor

"... eine Landschaft, in der Erhabenheit und Schönheit mit dem Grauen einer trostlosen Öde dicht nebeneinander wohnten."
August Grisebach (1814–1879)

Nachdem ich mich dieses Jahr ungewöhnlich viel mit Berliner Orten beschäftigt habe (u. a. dem Weißen See, dem ehemaligen Flughafen Tempelhof und zahlreichen, über die ganze Stadt verteilten Erinnerungsorten zu den eher traurigen historischen Daten 3. Oktober / 9. November), dachte ich mir, warum nicht mal großräumig den Ort wechseln und ein bißchen Natur- und Heimatkunde mit einem meiner eher seltenen Outfit-Posts verbinden? Begeben wir uns also heute auf eine kleine Zeitreise an einen der recht fernen Lieblingsorte meiner Kindheit: das Schwenninger Moos, ein Regenmoor am Rande des Schwarzwalds (Baden-Württemberg), im Südwesten der Republik, nicht mehr weit in die Schweiz oder auch ins französische Elsass.

Kommt mit – ich zeig's Euch!

Naturführerin Magenta führt Euch durch's Moor


Pferde kreisen

Reitende Mädchen am Rande des Schwenninger Mooses

Von der Schwenninger Seite aus können wir uns vom Eisstadion des Eishockey-Clubs "Wild Wings" (SERC 04 e. V.) her dem Moor annähern, aber ich präferiere traditionell den Beginn von der Villinger Seite aus, da auf den freien Feldern um den 'Grenzposten' der Doppelstadt (das sogenannte 'Zollhäusle') herum immer Pferdeausritte stattfinden und sich auch andere kleine Sehenswürdigkeiten in der Umgebung befinden. Diese sollen für heute ein Geheimnis bleiben, also hinein mit uns ins Moor...


Birken sterben

Erwünschtes Absterben der schönen Moor-Birken im Schwenninger Moos

Was wir sehen, ist nicht ein vom Sauren Regen zerstörter Birkenwald, sondern der Traum meiner naturverliebten Kindheit. Das gespenstisch anmutende Absterben der Bäume ist in diesem Fall ein Zeichen der Renaturierung des Moores, denn durch den jahrhundertelangen Torfabbau ist das Moor quasi vertrocknet, weshalb sich die sonst so schönen Moorbirken ausbreiten konnten. Da diese aber noch mehr Wasser aus dem Boden ziehen, verdrängen sie die seltene und moortypische Vegetation (Verwaldung). Deshalb werden seit 1982 Wiedervernässungsmaßnahmen durchgeführt, um den Wasserhaushalt des Moores wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen. Die alten Entwässerungsgräben wurden mit Dämmen aus Torf und Gestrüpp verbaut, so daß der Wasserspiegel insgesamt wieder steigt und das Verrotten des nur ein Millimeter jährlich wachsenden Torfes verhindert wird. Durch den moortypischen Sauerstoffmangel sterben die Bäume ab und die ursprüngliche Vegetation typischer und seltener Moorpflanzen kann sich wieder ausbreiten: die halbkugelförmig wachsenden, torfbildenden Torfmoose zum Beispiel, die wir unter den absterbenden Birken sehen, aber auch der schöne, unter Naturschutz stehende Sonnentau (eine fleischfressende Pflanze, die mit Hilfe von Klebedrüsen an ihren Blättern kleine Insekten fängt und 'verdaut').


Sonnentau im Moor

Der Langblättrige Sonnentau (Drosera anglica)
Photo by NoahElhardt CC BY-SA 3.0

Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia)
Photo by BerndH CC BY-SA 3.0

 
 Der Mittlere Sonnentau (Drosera intermedia) in der Blüte
Photo by Hajotthu CC BY-SA 3.0

Die drei einheimischen Arten des Sonnentaus.


...Torfmoose wachsen...

Torfmoose erobern ihren Platz zurück


Der Stichweiher und andere nasse Gefilde
quellen bis zum Schwarzen Meer und in die Nordsee

Malerischer herbstlicher Stichweiher im Schwenninger Moos

Zu jeder Jahreszeit schön ist der im Winter öfters vereiste Stichweiher im Moor. Das Naturschutzgebiet liegt auf der Europäischen Wasserscheide, die die Zuläufe von Rhein und Donau trennt. Das Schwenninger Moos ist Quellgebiet von gleich zwei Flüssen, die jeweils in einen der beiden bekanntesten deutschen Flüsse münden: der Stillen Musel, deren Wasser vom Moos in südwestlicher Richtung zum Marbacher Talbach und mit ihm in die Brigach fließt, bei Donaueschingen kurz hinter dem Donauzusammenfluss in die junge Donau mündet und mit ihr schließlich ins Schwarze Meer fließt; und einer Kalkmergel-Quelle innerhalb des Moores (sie liegt in einem geschützten Gebiet und ist daher für Besucher*innen nicht zu sehen), die als Ursprung des Neckars gilt und nördlich zur historischen (aber eben nicht echten) Neckarquelle fließt, der bei Mannheim in den Rhein mündet und mit ihm in die Nordsee fließt...

Natürlich verrottende Bäume im (Torf-) Stichweiher des Moores


Kleine Sozialgeschichte des Torfabbaus

„Im Frühling, wenn das Torfmachen beginnt, erheben sie sich mit dem Hellwerden und bringen den ganzen Tag, von Nässe triefend, durch die Mimikry ihrer schwarzen, schlammigen Kleidung dem Moore angepasst, in der Tongrube zu, aus dem sie die bleischwere Moorerde emporschaufeln. Im Sommer, während sie mit den Getreide- und Heuernten beschäftigt sind, trocknet der fertig bereitete Torf, den sie im Herbst auf Kähnen und Wagen in die Stadt fahren. Auf dem schwarzen Wasser des Kanals wartet beladen das Boot, und dann fahren sie ernst wie mit Särgen auf den Morgen und auf die Stadt zu, die beide nicht kommen wollen.“
Rainer Maria Rilke (1875-1926)


Durch den jahrhundertelangen Torfabbau ist das einstige Hochmoor großflächig zerstört worden. Bei einem Wachstum von nur ca. einem Millimeter pro Jahr wird es noch lange dauern, bis die ehemalige Höhe von vier Metern (!) wieder erreicht ist... aber wie es aussieht, ist langfristig eine echte Regenerierung des Hochmoores zu erwarten, wenn nicht andere Faktoren, etwa der Klimawandel, einen Strich durch die Rechnung machen. Um Moore zu schützen wird übrigens empfohlen, auf Blumenerde mit Torf zu verzichten.


Das Moor nass machen


Es führt also kein Weg daran vorbei: das Moor muss noch nasser werden und die Bäume müssen (zumindest im Zentrum der Landschaft) weg!

Idyllische Feuchtgebiete im Schwenninger Moos


Eine Weide für die Heide

„Es war eine endlose Weite, in der kein Gegenstand sich über Kniehöhe erhob und die Horizontlinie weithin durch das Moor selbst gezirkelt wurde. Sammetgrüne, olivfarbene, rostbraune und blutrote Moospolster bilden das farbenprächtige Muster des weichen schwellenden Teppichs, über den der Fuß auf die Dauer nur mühsam zu schreiten vermochte und mit jedem Schritt Wasser aus dem saugenden Riesenschwamm herauspresste. Es war eine Landschaft in der Erhabenheit und Schönheit mit dem Grauen einer trostlosen Öde dicht nebeneinander wohnten.“
Der Botaniker und Begründer der Pflanzengeographie August Grisebach (1814–1879)

Übergangsstadien: Kiefern- und Moorbirkenwald, Heidelandschaft und Ausbreitung der Torfmoose auf den geschaffenen Freiflächen

Zum neu entstandenenen Landschaftsbild kommen zu dem Birken-Moorwald und dem Grauweiden-Gebüsch nun die verheideten Flächen, auf denen das bekannte, pink blühende Heidekraut (Calluna vulgaris) wächst, was aber wie die Moorbirken nur ein Zwischenstadium darstellt. Damit sich dort nicht auch noch abermals die Birken und andere schattenwerfende und Wasser saugende Bäume ansiedeln, wird die große Freifläche von Moorschnucken, auf feuchte und karge Gebiete spezialisierte Schafe, beweidet, die besonders gerne die 'Besenheide', Birkenblätter und Kiefernnadeln essen und auch nicht im Moor einsinken. So kommt Licht auf das wieder nasser und gleichzeitig sauerstoffärmer werdende Moor und ausgemachte Moorspezialisten, unter Naturschutz stehende Pflanzen wie der Sonnentau oder die Moosbeere, seltene Spinnen und Insekten (darunter Käfer- und Zikadenarten, hübsche Moor-Schmetterlinge und Libellen), aber auch Moor- und Sumpfvögel, Reptilien wie die Kreuzotter (Vipera berus) oder die Wald- oder Mooreidechse (Zootoca vivipara) und natürlich Amphibien wie der Moorfrosch (Rana arvalis) können sich (hoffentlich) wieder ausbreiten.

Renaturierungsprozesse im Schwenninger Moos. Viele ältere Bäume sterben durch den anhaltenden Sauerstoffmangel an ihren Wurzeln und schaffen dadurch Platz für andere Pflanzen wie die moortypischen Wollgräser.

Verrottender Ast einer Moorbirke im Schwenninger Moos


Moos ohne Grenzen

„beede an dem Moosgraben, die ain auf Villinger Bann, die andere auf Schwenninger Bann, bedeuten zugleich die Erhaltung des Grabens insgemein…“ (Lägerbuch, 1703)

Von der Geschichte überholt: mit Flechten bewachsener, an eine Birke erinnernder Grenzstein zum von der Novemberrevolution 1918 hinweggefegten "Königreich Württemberg" (1806-1918) im Schwenninger Moos

Einen Wermutstropfen gab es dann doch im schönen Moor. Das waren nicht die sterbenden Birken (dabei sind sie meine Lieblingsbäume!), sondern erschreckend große Teile der einheimischen Spaziergänger*innen. Vielleicht bin ich von meinem Berliner Umfeld verwöhnt, aber ich habe selten so viele rassistische Kommentare an einem einzigen Tag aufgeschnappt.
Offensichtlich schmeckt einem auffällig großen Teil der ansässigen Bevölkerung die Vorstellung überhaupt nicht, das schöne Moor eventuell auch mit Menschen zu teilen, die nicht in der (traditionell zumindest im gegenseitigen Spott verfeindeten) Doppelstadt Villingen-Schwenningen aufgewachsen sind. "Sind wir hier auf der Balkanroute?" und "Musch (musst Du) halt AfD wähle(n)" war neben jeder zweiten Birke zu hören. Ein älterer Mann in Turnschuhen fühlte sich gar bemüßigt, mich und meine liebe Familie mit seinem modernen Walking-Stock drohend in die Ferne zeigend (wahrscheinlich hatte er mal gelernt, dass mensch nicht mit dem Finger auf andere Leute zeigt) darauf hinzuweisen, dass dort drüben auf der Wiese jemand "zu Allah bete" (ein junges, sympathisches Pärchen saß friedlich auf einer Picknickdecke) und erwartete wohl eine zustimmend-empört-nickende Reaktion und ein Kreuzchen bei der rassistischen AfD oder einer anderen rechten Partei, die in der Region traditionell ungewöhnlich stark sind, wogegen wir uns schon in meiner Schulzeit gewehrt haben (und Leute vor Ort immer noch tun). Als wir dann mit einem smarten "Na und? Warum nicht? Wo ist das Problem? Ist doch nett!" reagierten, zog er verdutzt und irgendwie frustriert ob seines misslungenen 'Gags' von dannen...

Wie Ihr wahrscheinlich wisst, liebe ich klare Ansagen:
Fahrradweg rechts, Pferde und Reiter*innen außenrum, Rassisten ins Gebüsch!
(ich musste ein wenig mit Photoshop nachhelfen ^.^)


Dabei müssten es gerade die Menschen im badischen Villingen und württembergischen Schwenningen am Besten wissen – schließlich war die erst 1972 vereinte Doppelstadt historisch weit voneinander entfernt...

Veraltete, historisch überwundene Grenzen:
Grenzstein zum ehemaligen "Großherzogtum Baden" (1806-1918) im Schwenninger Moos

Und so bleibt zu wünschen, dass sich die Bevölkerung der Region wieder ihrer großen liberalen und demokratischen, ja fortschrittlich revolutionären Traditionen besinnt (von der Badischen Revolution 1848/49 über den erfolgreichen Widerstand gegen die Atomkraftwerke Breisach und Wyhl oder frühe Hausbesetzungen von Freiburg bis nach Villingen-Schwenningen bis zum ältesten, nicht-kommerziellen alternativen Radio Deutschlands („Radio Dreyeckland“ aus Freiburg) oder freigeistigen Künstlern wie dem bekannten und skandalträchtigen Bildhauer Peter Lenk, um nur ein paar Beispiele zu nennen), für die sie eigentlich bekannt war und ihre Horizonte mal wieder ein bißchen erweitert. Letzteres gilt freilich auch für viele andere Regionen und Milieus, nicht zuletzt auch für Berlin.

Manchmal würde es schon helfen, etwas aus den in Zusammenarbeit mit dem BUND-Naturschutzbund erstellten, hübsch gemachten Informationstafeln zu lernen... ;-)


Mehr Sonne für den Sumpf

Nachdem wir trotz eher kurzem Spaziergang mehrmals ganz ohne Passkontrollen die badisch-württembergische Grenze überquert hatten, konnte ich mich wieder an den eigentlichen Highlights meiner Kindheit und Schulzeit erfreuen, auch wenn wir kürzer geblieben sind, als mir lieb gewesen ist, da nicht alle so viel Ausdauer hatten wie ich mit meinen Aber-zieh-Dir-was-Bequemes-an ("Die sind bequem!") - Stiefeletten... ;-) Auch begann die Herbstsonne unterzugehen und der beste Kuchen der Welt wartete auf uns. Da um mich herum der Nachwuchs sprießt wie die kleinen Moorfröschchen im Sommer, möchte ich mich aber schon mal als Naturführerin andienen, die den Kleinen etwas über die komplexen Zusammenhänge der Natur wie auch über ein respektvolles Miteinander in den sozialen und globalen Beziehungen beibringen könnte.

In diesem Sinne: mehr Sonne für den Sumpf!


Es werde Licht im Moor


... and also the trees...

Wie ein Siegeszeichen im morbid untergehenden Wald...

Sonnenuntergang im herbstlichen Moorwald

Blick auf die umgebenden Felder und Wiesen


Mooroutfit:
Grüner Daunenmantel: Gil Bret
Weiße Handtasche mit schwarzen Polka Dots: Six
Rock: Broke + Schön
Schuhe: Riccardo Cartillone (Berlin)

Der Mantel grün wie die Torfmoose, die Handtasche schwarz-weiß gesprenkelt wie die Birkenrinde, Rock und Strümpfe schwarz wie das Moor, die Schuhe wie Kiefernnadeln, die Haare feuerrot wie die Tentakeln des Sonnentaus - so habe ich mir das ungefähr vorgestellt und ich fand, es kam ganz gut.
Was meint Ihr?

 
Reitende Mädchen am Rande des Schwenninger Mooses

Wusstet Ihr eigentlich, dass ich nicht nur Moore, sondern auch Pferde liebe?
Ich bereite mal was vor:
Coming soon: Girls & Horses
Bis dahin
Kisses
xxx
Eure
Magenta



Photo Credit:
Alle Photos von mir
(außer Sonnentau wie oben angegeben,
'Portraits' von meinen Eltern):
© STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin


Ähnliche Posts in diesem Blog / Related posts:
Girls & Horses (Dezember 2015)
Am Weißen See in Weißensee (August 2015)
3qm Berlin - Ein Zaubergarten (Juli 2015)
Sonja Ruska & Me - VILORIJA Flowers in Volkspark am Weinbergsweg (2014)
Auf der Pferde-Rennbahn (2013)
Gärten der Welt (2012)

Zum aufgrund meiner Eindrücke nicht überraschenden
Wahlausgang in Baden-Württemberg siehe auch meinen Post:
Alle faschistischen Deutschen (AfD)... (März 2016)

Monday, January 26, 2015

Die unpraktische Wassermelone


Wassermelonen sind echt lustig und lecker, aber meistens ziemlich unpraktisch:
ganz schön groß, schwer wie ein Sack Kartoffeln, beim Aufschneiden wird alles nass, die lustigen Kerne stören beim Essen und ohne klebrige Hände geht garnix.

Genauso lustig und unpraktisch ist die Clutch "I Carried A Watermelon" vom italienischen Label Charlotte Olympia. Ungefähr so groß wie das aufgeschnittene Original und inklusive der 625 €, die sie kostet, auch ungefähr genauso schwer, aber immerhin wird das Geld nicht nass. Auch die schwarz-glänzenden Samen aus Swarovski-Kristallen würde ich nicht essen, sie sind aber ebenfalls sehr schick und wenn nicht aus Angst, das gute Stück irgendwo unbedacht abzulegen, die Hände feucht und klebrig werden, wird es der Inhalt auch nicht. Für Veganer*innen ist sie im Gegensatz zu Wassermelonen allerdings nix, denn neben dem fuchsiafarbenen und grünen Satin besteht sie auch aus elfenbeinfarbenem Ziegenleder.

Auf alle Fälle ein absolutes Must-Have und ab sofort auf meiner Wunschliste! (^.^)

Watermelons are really funny and delicious, but mostly quite unpractical:
really pretty big, heavy like a sack of potatoes, when slicing everything turns wet, the funny seeds disturb while eating and nothing goes without sticky fingers.

Exactly the same funny and unpractical is the clutch "I Carried A Watermelon" from Italian label Charlotte Olympia. Around as big as the sliced original and - including the 625 € pips which it costs - about as heavy, too, but at least the money doesn't get wet. I also wouldn't eat the black-sparkling Swarovski crystal seeds, but they are very snazzy, too, and if the hands don't get wet and sticky out of fear of incautiously setting aside the extravagant piece somewhere, also the contents will not. However, in opposite to watermelons it's not suitable for vegans since beside the fuchsia and green satin it's also made of ivory-coloured goatskin.

Still, an absolute must-have and from now on on my wish list! (^.^)

 


Wassermelone / Watermelon (Citrullus lanatus)

Familie / Family: Kürbisgewächse / Cucurbitaceae 
Herkunft: tropisches Westafrika / Zentralafrika
Origin: tropical West Africa / Central Africa
Wichtigste Anbauländer:
China, Türkei, Iran, Brasilien, Ägypten
Top producers:
China, Turkey, Iran, Brazil, Egypt
Frucht / Fruit Ø: 20 - 60 cm
Gewicht / Weight: ca. 4 - 25 kg (max. 119 kg)
Samen / Seeds: Essbar * / Edible **
* In Indien werden die Samen gemahlen und zu Brot gebacken, im Nahen und Mittleren Osten geröstet gegessen. In China wurden Sorten mit extragroßen Samen gezüchtet: die Samen stehen dort im Vordergrund.
** In India the seeds are grinded for baking bread, in the Mid East and Africa eaten roasted. In China cultivars with extra-big seeds have been bred: the seeds have priority there.
Preis pro Kilo / Price per kilo: ca. 1 - 1,50 €
Lebensdauer / Longevity: kürzer / shorter



I Carried A Watermelon (Charlotte Olympia)

Familie / Family: Clutch
Herkunft / Origin: Italien / Italy
Vertrieb / Sale: Net-A-Porter
Frucht / Fruit Ø: 42 cm
Breite - Höhe - Tiefe: 42 cm - 20 cm - 4 cm
Width - Height - Depth:  16½" - 8" - 1½"
Gewicht / Weight: ca. 4 - 45 kg
mit dem Geld für den Kauf der Clutch in 1-Euro-Münzen ca. 4,7 kg, in 1-US-Dollar-Münzen ca. 5,8 kg, in Ägyptischen 1-Pfund-Münzen schwere 44,5 kg! (^.^)
including the money for buying the clutch in 1 € coins about 4,7 kg, in US $ 1 coins about 5,8 kg, in Egyptian One Pound coins heavy 44,5 kg! (^.^)
Samen / Seeds: Swarovski
Preis / Price: ca. 625 € / 702 US $ / 5.240 Egypt Pound
Lebensdauer / Longevity: länger / longer




... und um die Wassermelone zu tragen, könnten diese Schuhe fesch sein:

... and to carry the watermelon, these shoes could be smart:

Charlotte Olympia - Ay Caramba! Lederpumps / Leather Pumps (995 €)
Charlotte Olympia - Belinda Sandalen aus Veloursleder mit Cut-Outs / Sandals made of suede with cut-outs (1125 €)


Welche findet Ihr besser zur Melone? Oder generell?
Which ones would you prefer to the melon? Or, in general?






  •  Photos
  •  
  • Watermelons from Lane, Oklahoma, United States
  • by Keith Weller, US Department of Agriculture
    (Public Domain)
  • All the others from Net-A-Porter
  •  
  •  

  • Monday, January 27, 2014

    Orgies, Drugs, Porn & Roll with NÄD MIKA & ANITA...

    ... behind the scenes with NÄD MIKA and her stunning dancer ANITA @ our punky STYLE! IT! TAKES! # 4 during Berlin Fashion Week...

    This is a personal story
    It happens many nights
    Sometimes I feel sorry
    Mostly I’m too blind.
    What happened to me?
    I went out last night
    And what happened to me
    What happened to me?

    In the dungeon...

    Näd Mika und ihre Schülerin Anita im Keller @ STYLE! IT! TAKES! # 4
    Berlin Fashion Week, 17. Jan. 2014, Urban Spree

    Ce cosa fai? Ce cosa fai?
    Warst du auch dabei? Gestern Nacht? Warst du auch dabei und hast da mitgemacht?
    What’s my name and where’s my jacket?
    What’s my name and where’s my jacket?
    Where’s my jacket and what’s my name?
    I think I go insane I think I go insane

     ... bis hierher ging's noch ganz gut...

    Backstage babes... Näd Mika, Kurt von Bley & Anita before the show...

    Too much poison for my brain
    Too much poison for my brain

    ...mittendrin...

    Was hab ich nur getan?
    In diesem Partywahn
    Ich habe keinen Plan
    Ich war total im Wahn
    Schmale Gänge kleiner Raum
    Alles eng, nur ein Traum.
    Schöne Körper und viel Dreck, alles da zu meinem Zweck!


     
    Anita live on stage, in action with Kurt von Bley...

    Ach ja jetzt weiss ich wieder
    Du knietest vor mir nieder
    Wir spreizten alle Glieder
    Und alles immer wieder
    Immer wieder
    Immer wieder
    Immer wieder
    Immer wieder
    Du sagtest irgendwas und dann war alles nass.
    Ich weiss nicht mehr genau.
    Warst du denn eine Frau?

    ... und später... / ... and after...

    Kurt von Bley @ Berlin Fashion Week... later, he did not find a cleaner's accepting to take his wasted rubber clothes, officially ruined in Anita's sexy punk-style ecstasy...

    This was punk rock, this was hardcore!!!


    Lyrics by NÄD MIKA from her song "Ce Cosa Fai" on "Liebling Bang Bang" album

    Meet - and never regret
    NÄD MIKA
    the scandalous New Pop-Punk-Electro-Trash Dance Diva vomiting sexual innuendos and explicit lyrics in an absurdly stereotypical German accent to pounding techno beats mixed with thrashing guitars
    www.nadmika.com
    www.soundcloud.com/nadmika
    http://myspace.com/nadmika
    www.facebook.com/NadMikaOFFICIAL

    photos via Näd Mika & Kurt von Bley, the third one by House of Rough Arts

    Monday, May 27, 2013

    SPRING SPROUTS: Die Blume des Maitranks

    Ganz egal wie uns das Wetter gerade gefällt, die Natur kümmert's wenig und trotz ungemütlichem Frühlingswetter keimt, sprießt, grünt und blüht es allerorten. Auch ich bin nach spätem Pflanz- und Aussaat-Start (wir erinnern uns: Anfang April war Berlin noch in weiße Schneelandschaften getaucht) in den letzten Wochen vollkommen auf die wunderschönen Pflanzen in meinem kleinen, mittlerweile herrlich grünen Balkongarten geeicht.

    Passend dazu probiere ich auch in der Kleiderwahl für mich ungewöhnliche, frische Farbtöne zwischen gelbgrün, mintgrün, türkis und blattgrün aus, was zwar nicht die einfachsten Farben sind, aber immerhin sind sie lebendig und machen gute Laune. Die Hoffnung auf einen schönen Sommer treibt mich auch sonst zu floralen Spitzenmustern, Ornamenten und verspielten, blumen- und blütenhaften Verzierungen.

    Waldmeister aus "Die Gartenlaube" (1867)

    Waldmeister

    Die absolute Mai-Pflanze aus meinem Kräutergarten ist der wunderschöne Waldmeister. Ich habe Aussehen und Geschmack schon als Kind geliebt und war immer ganz enttäuscht, wenn das lockende grüne Eis nicht Waldmeister, sondern Pistazien-Eis war. Nachdem ich Euch erzählt habe, woher Ihr Waldmeister bekommt, verrate ich Euch, was Ihr damit machen könnt.

    Nebenbei gebe ich Euch vollkommen unchronologische Einblicke in meine letzten Tage und Wochen mit dem grünen Kraut.

    Waldmeister auf meinem Balkon

    Woher kommt der Waldmeister?

    Sammeln:
    Waldmeister (Galium odoratum) ist ein heimisches Schattengewächs, das am häufigsten in lichten Buchen-Wäldern, aber auch in anderen schattig-feuchten Laub- und Mischwäldern, sogar in (nicht zu dunklen) Nadelwäldern zu finden ist. Überall da, wo sich auch Farn wohl fühlt, sind wir prinzipiell richtig. Wild wachsend ist die Pflanze von Sibirien, Nord- und Mitteleuropa über den Balkan bis Nordafrika verbreitet. Waldmeister tritt meist in größeren Beständen auf – wie kleine ‚Wiesen’ im (Laub-) Wald. Auch in städtischen Parks und Gärten ist Waldmeister anzutreffen. Ernsthafte Verwechslungsmöglichkeiten gibt es eigentlich nur mit ungiftigen Pflanzen aus der gleichen Gattung der Labkräuter (Galium). Und nur Waldmeister riecht wie Waldmeister! :-)

      
    Zeichnung von Otto Wilhelm Thomé (1885-1905)                                   Blühender Waldmeister (Balkon in Berlin, Mai 2013)

    Selbst anpflanzen:
    Auch der Eigenanbau ist einfach – auf dem Balkon, im Garten oder (vielleicht) sogar in der Wohnung (das werde ich ausprobieren!). Waldmeister liebt es (halb-) schattig und feucht (umso schattiger, umso weniger muss natürlich gegossen werden!) und geht daher auch prima in Hinterhöfen etc. Wie bei so manchen bodendeckenden Pflanzen ist es fast unproblematischer, ihn auf dem Balkon in einem nicht direkter Sonne ausgesetzten Balkonkasten zu ‚züchten’ als im Garten, wo er sich ggf. unliebsam schnell vermehren und ausbreiten kann. Dort sollte die Stelle gut gewählt sein, wenn wir keinen Waldmeister-Vertrieb aufbauen wollen... (^.^)

    Waldmeister ist eine sehr ausdauernde Pflanze, die sich durch unterirdisch kriechende Ausläufer ausbreitet und winterhart ist. Mensch kann das Kraut im Herbst mit Laub oder Moos abdecken, kann es aber (wie ich) auch bleiben lassen und es kommt dennoch wieder im nächsten Jahr… :-)

    Besorgen:
    Wer weder Waldspaziergänge macht noch Zugang zu einem Garten hat kann ihn auch auf Märkten oder manchmal auch bei den frischen Kräutern im Supermarkt finden.

    Ernte:
    Die typische ‚Erntezeit’ ist im Frühjahr von April bis Juni, wenn die über den Winter oft beige gewordenen Blätter durch nachwachsende, frische, hell- bis mittelgrüne Blätter ersetzt werden und die hübsche Blüte kurz bevor steht.

    Waldmeister gucken mit neuen Ballerinas. Üblicherweise werden die noch nicht blühenden Stängel benutzt.

    WALDMEISTER-SIRUP
    "Der Reiz (...) liegt eben zum größten Theile darin, daß man 'aus dem duftigen Bad (...)' das zierliche Kraut des Waldmeisters mit seinen kleinen hellen maiengrünen Blättern und seinen kleinen weißen Blumen herausblicken sieht und bei jedem Becher, welchen man von dem grün und weiß durchwirkten duftigen Naß abschöpft, sich erinnert, daß der 'wunderschöne Monat Mai' mit allen seinen Reizen wieder einmal in’s Land gezogen ist."
    (A. Kerner: Die Blume des Maitranks, in: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 245–247, Leipzig 1867)

    Material:
    1 Topf (am besten mit Deckel), in den mind. 2 Liter Wasser passen, der aber auch in den Kühlschrank passt
    1 Messbecher (falls nötig)
    möglichst luftdicht verschließbare Flaschen

    Zutaten:
    1200 g Zucker
    2 Liter Wasser

    1 Bund Waldmeister (ca. 15 Stängel)
    1-2 Zitronen (oder Limetten) möglichst unbehandelt, z. B. aus Bio-Anbau, sonst heiß abbürsten oder schälen. Falls nicht im Haus, tut’s auch etwas Zitronensaftkonzentrat.

    ggf. grüne Lebensmittelfarbe

    Baby, it's cold outside...

    Zubereitungszeit:
    Angaben von Zubereitungszeiten bei Rezepten stehe ich prinzipiell sehr skeptisch gegenüber, da sie erfahrungs- und ausstattungsabhängig sind und die Besorgung von speziellen Zutaten oder Arbeitsmaterialien, Pausen wie Trocknen, Einlegen, kühl stellen und vieles andere ja meist nicht eingerechnet sind – vom Bio-Müll runter bringen und Abwasch ganz zu schweigen…

    Streng genommen beträgt die genaue Zubereitungszeit (nicht Arbeitszeit!) von Waldmeister-Sirup ca. 1 Woche (in gängigen Rezepten mit ca. 30 Minuten angegeben *lach*). Mensch sollte also nicht unbedingt nach dem ersten kleinen Arbeitsschritt in den Urlaub fahren. Denn sonst würden wir das Schönste verpassen…

    Trotzdem ist die Herstellung von Waldmeister-Sirup sehr simpel, sie produziert fast keinen Abfall (noch nicht mal groß Bio-Abfall), erfolgt in einzelnen Etappen sehr einfacher, kurzer Arbeitsschritte und lässt sich größtenteils ‚nebenbei’ umsetzen – und macht einen riesigen Spaß!

    Mensch könnte beinahe sagen, der Waldmeister macht den Waldmeister-Sirup fast von selbst… (^.^) …

    Top + Shorts: Vintage
    Leggings: Shop in Sisak
    grünes Bettelarmband: von meiner Mutter
    beige Ballerinas: H & M
    Record: The Jasmine Minks - Another Age (1988), Creation


    Party-Time (1 bis 3 Tage)

    * Abschneiden: Wir schneiden die Blätter mitsamt Stängel einfach kurz über dem Boden ab.

    * Waschen: Falls als nötig erachtet können wir sie 'waschen'. Am besten kurz abbrausen, abtropfen lassen und einigermaßen trocken schütteln.
    [Diesen Schritt lasse ich aus, weil ich die Abgase der Berliner Autofahrer*innen sowieso täglich inhaliere und sich auf meinem Balkon leider auch keine Füchse herumtreiben ... (^.^)]

    * Einfrieren: Manche schwören darauf, den Waldmeister danach etwa 24 Stunden einzufrieren, dies soll ein noch intensiveres Aroma ergeben. Dieser Schritt kann aber auch ausgelassen werden. Geschmacksache.

    * Anwelken: Ob vorher eingefroren oder nicht: Zentral ist, das Waldmeisterkraut an einem luftigen, schattigen Ort aufgehängt oder auf Papier ausgelegt 1-2 Tage anwelken zu lassen, da das typische, ein bißchen an frisches Heu erinnernde Aroma erst beim Trocknen entsteht...

    Da unser liebliches Kraut beim Vor-sich-hin-Welken von Minute zu Minute leckerer duftet, lasse ich den Waldmeister auf alle Fälle in die Wohnung. Der vanillig-süßlich-intensive Duft bringt verdammt gute Laune in die Räume! Yummy!!!

    Vom beschwingenden Duft beflügelt, können wir uns nebenbei schon mal an das Design selbstgemachter Etiketten machen...

    Die Flaschen und Fläschchen rechts entsprechen den ersten 2 Litern Sirup, die ich ohne Zitronen und mit grüner Lebensmittelfarbe gemacht habe. Links zwei grüne Weisswein-Liter-Flaschen für den zweiten Ansatz, den ich nicht eingefärbt, aber mit Zitronen gemacht habe.


    8 kleine Schritte zur Fertigstellung (1 - 5 Tage)

    * Das Wasser und den Zucker kurz kochen, bis das Zuckerwasser klar ist. Abkühlen lassen.

    * Waldmeister und Zitronenscheiben mit dem Sirup vermengen.

    * Zugedeckt 1-5 Tage kühl ziehen lassen.
    Zwischendurch umrühren, abschmecken und selbst entscheiden, wann der Sirup fertig ist.

    So sieht unser Frühlingsgebräu im kühl gestellten Topf aus

    * Zitronen und Waldmeister-Stängel herausnehmen. Restliche Blätter mit einem feinen Sieb abseihen.

    * Sirup noch einmal aufkochen

    *  Da der Sirup nicht grün, sondern eher blassgrünlich-beige wird (etwa so wie Mate), je nach Lust und Laune grüne Lebensmittelfarbe reingeben. Wer das nicht mag, kann auch einfach grüne Fläschchen nehmen.

    * In vorher gründlich mit heißem Wasser ausgespülte, keimfreie, verschließbare Fläschchen oder Gläser füllen. Abkühlen lassen.

    * Der Waldmeistersirup sollte dunkel und kühl aufbewahrt werden, dann hält er sich bis zu mehreren Monaten lang.


    Verwendung:

    * mit Mineralwasser verdünnt als erfrischendes Getränk (Waldmeister-Schorle)
    * zum Aromatisieren von Süßspeisen (Eis, Kekse, Kuchen, Sahne)
    * als herrliche Soße auf allen Arten von Obst (Erdbeeren, Birnen usw.) oder ein paar Löffel in den Obstsalat
    * Berliner Weisse
    * grüne Cocktails
    * ...

    Wer an all dem kein Interesse hat, aber den herrlichen Duft mag, kann getrockneten Waldmeister auch in kleine Säckchen füllen und in den Kleiderschrank legen, denn ähnlich wie Lavendel vertreibt Waldmeister die Motten.

        

    Mit etwas Phantasie läßt sich das Sirup-Grund-Rezept übrigens auch mit anderen Kräuter-Blättern und Blüten zubereiten (Zitronenmelissen- oder Pfefferminz-Sirup, mit Brombeerblättern und -Blüten oder als Holunderblüten- oder rote Klee-Blüten-Sirup).



    Was mensch sonst noch so alles mit dem schönen Kraut machen kann, erzähle ich Euch ein andermal - vielleicht nächstes Jahr um diese Zeit! * ♥ *

    Der französische Name für Waldmeister ist reine des bois (‚Königin der Wälder‘)

    Jetzt freuen wir uns erstmal auf den Sommer und auf STYLE! IT! TAKES! # 3, welche als Sommerfest am Samstag, den 6. Juli 2013 im wunderschönen Sommergarten des CHALET in Berlin-Kreuzberg stattfinden wird...

    CHALET
    Vor dem Schlesischen Tor 3
    10997 Berlin-Kreuzberg
    U 1 Schlesisches Tor

    Vielleicht könnt Ihr dort auch von dem leckeren Sirup kosten...
    Näheres in Kürze!