Wednesday, December 5, 2018

Make Rojava Green Again

Make Rojava Green Again! Picture Gallery – June 2018 – Internationalist Commune

Vom Hambacher Forst nach Rojava - Klimaschutz ist global!

Eines der großen Themen in diesem politisch bewegten Jahr war der immer dringlicher werdende Klimaschutz, wie die sich häufenden Umweltkatastrophen von schweren Unwettern, Hurrikans, Überschwemmungen oder Waldbränden erneut dramatisch deutlich machten.
In Deutschland blickten alle in den Hambacher Wald, wo die unermüdlichen #Hambibleibt-Aktivist*innen den Kohlekonzern RWE mit ihren Aktionen, Baumhäusern, Besetzungen und Blockaden in die Verzweiflung trieben und treiben. Gleichzeitig schickte im September diesen Jahres eine Aktivistin, die sich lange im Widerstand im Hambacher Forst befand und mittlerweile in Rojava lebt, einen die nur scheinbar weit entfernten Kämpfe verbindenden Solidaritätsbrief aus Rojava, der auf der Webseite der kurdischen Nachrichtenagentur ANF nachzulesen ist:
Initiativen wie #EndeGelände machen bundesweit und auch in Berlin regelmäßig mit Anti-Kohle-Protestaktionen auf den Klimaschutz aufmerksam.
Immer wieder habe ich darüber auch auf dem STYLE! IT! TAKES! Twitter-Account @magentanetzwerk berichtet, der in diesem Jahr mit über 1.300 Follower*innen eine neue persönliche Rekordmarke erreicht hat. :-)


Make Rojava Green Again - Rojava wieder grün machen

Für den ersten Teil meines fünfteiligen, säkular-atheistischen, dafür winterlich-glamourösen "Merry Xmas Charity Pin-up Calendar" und den damit verbundenen kleinen 'Spendenmarathon' habe ich mich bezüglich dieses ökologischen Themenfeldes trotz der erwähnten, erfreulich-hartnäckigen Proteste in Deutschland – doch selbstverständlich mit Blick auf die Zukunft unseres antarktisch-schönen Pin-ups und ihrer beiden Pinguine! ^.^ (siehe dazu die 'Vorderseite' dieses I. Kalenderblattes) – dennoch für eine andere Kampagne entschieden, denn letztlich ist Klimaschutz eine globale Angelegenheit und es spielt keine Rolle, wo der Klimaschutz in die eigenen Hände genommen wird.

Da ich bekanntlich seit inzwischen mehr als 4 Jahren die großartige Revolution im nordsyrischen Rojava unterstütze, ging die erste kleine Spende in Höhe von 25 € also an die dortige, gemeinsam von der "Internationalist Commune of Rojava" und dem Ökologie-Komitee des Kantons Cizîrê gestartete Kampagne "Make Rojava Green Again". Es geht zunächst unter anderem um die Wiederaufforstung der von Monokulturen und Krieg ökologisch zerstörten Region.
Der Hintergrund wird kurz in diesem Flugblatt zusammengefasst:


This same leaflet & flyer (front & back, in Colour / Black & White, various sizes)
is availabe for free download also in English, Spanish,
French to read, print and spread them!

Infos zu den aktuellen Projekten von MAKE ROJAVA GREEN AGAIN (auf Englisch)
Infos about the current projects of MAKE ROJAVA GREEN AGAIN (all in English):

Planting trees ~ Support us reforesting Rojava
http://makerojavagreenagain.org/portfolio/reforestation/

Reusing water ~ Help us to build a grey water and black water system!
http://makerojavagreenagain.org/portfolio/reuse-water/

Harnessing wind ~ Help us constructing a wind turbine in Rojava
http://makerojavagreenagain.org/portfolio/wind-energy/



~ Impressionen ~

Make Rojava Green Again! Pictures gallery – April 2018 – Co-operation in Mesopotamia

"Azadî ji bo daran ~ Freiheit für die Bäume"
Make Rojava Green Again (MRGA) preparing plants & trees to be planted in Rojava,
the autonomous Democratic Federation Northern Syria


Independent newspaper article: Why we’re planting trees in northern Syria

Rojava 2018 10 22 ~ La CNT se suma a la campaña 'Make Rojava green again' (ANF)

Rojava 2018 10 24 ~ CNT schließt sich "Make Rojava Green Again' an (ANF)


Rojava in March 2018 ~ Revolutionary Ecological Campaign #MakeRojavaGreenAgain

~ More photo galleries & infos also on the page of the Internationalist Commune ~

Internationalist Commune
Derik (al-Malikiya)
Rojava, Federation of Northern Syria
contact@makerojavagreenagain.org


Ökologische Revolution

Doch das ist nur der Anfang dieses ehrgeizigen Projektes. Letztlich geht es um nichts weniger als um eine ökologische Revolution, die entlang der unter anderem vom inhaftierten PKK-Mitbegründer Abdullah Öcalan entwickelten, stark von dem US-amerikanischen Anarcho-Ökologen Murray Bookchin beeinflussten philosophisch-praktischen Linie der revolutionären Bewegung ("Demokratischer Konföderalismus" genannt) mit Basisdemokratie und Geschlechtergleichheit einher geht. Dazu gehört auch die Entwicklung eines ökologischen Bewußtseins in der nordsyrischen Gesellschaft – weg von der kapitalistischen Wegwerf-Mentalität.

Schon kurz nach der Befreiung vieler nordsyrischer Städte und Dörfer durch die den IS vertriebenen revolutionären YPG- & YPJ-Einheiten (Kurd*innen & multiethnische Verbündete verschiedenster Religionen) wurde damit begonnen, nicht nur den Kriegsschutt zu beseitigen, sondern auch gemeinsam die Straßen, Wege, Grünflächen und Felder von Müll, aber auch von überall verstreuten Kriegsspuren wie Minen und Sprengfallen, zu befreien (siehe dazu auch meinen Blog-Artikel Die Rückkehr des zivilen Lebens in Kobanê vom Mai 2015).

So werden nicht nur alle Teile der Gesellschaft in die konkrete Verbesserung ihres Lebensumfeldes einbezogen, sondern auch ganz sinnlich das Gefühl geschärft, die eigene Umgebung nicht zu vermüllen und zu verschmutzen. Es gibt lokale Basisversammlungen, in der die Bevölkerung über die dringlichsten Probleme diskutieren und Entscheidungen treffen kann, wie sie gelöst werden sollen. Dabei geht es oft um ganz elementare Dinge wie die Wasser- und Stromversorgung, aber natürlich auch nach wie vor um den Wiederaufbau der Dörfer und Städte, die grüner werden sollen und von einer nachhaltigeren Landwirtschaft in der überwiegend ländlich geprägten Region umgeben sein sollen.

Ehrgeizige Pläne und Projekte also, aber alles, was ich mitbekomme (und ich bekomme aufgrund meiner Kontakte sehr viel mit), klingt wundervoll und ist wunderschön anzusehen – von der bereits zu großen Teilen wieder neu aufgebauten Stadt Kobanê, die nach der erbitterten Schlacht gegen den IS noch Anfang 2015 ein einziger Trümmerhaufen war, über das wunderschöne neue Parlament in Derîk oder die Pläne der im Aufbau befindlichen Universität von Rojava. Und dies alles (leider) ohne jegliche Unterstützung der reichen, westlichen Länder oder großen, globalen Hilfsorganisationen, aus eigener Kraft. Die Revolution von Rojava macht Hoffnung und Mut!


Das Buch - The Book

Internationalist Commune of Rojava: MAKE ROJAVA GREEN AGAIN
Foreword by Debbie Bookchin. UK 2018
Das ganze Buch ist wirklich wunderschön gemacht, hat außen wie innen ein recht ungewöhnliches, markantes Design mit hohem Wiedererkennungswert und ist eine wunderbare Einführung in den Themenkomplex.

Um die ehrgeizige Philosophie, die Gedanken, Visionen und Ziele der sozial-ökologischen Revolution in Rojava in der ganzen Welt zu verbreiten, haben die Genoss*innen von der "Internationalist Commune of Rojava" neben den bereits kurz vorgestellten praktischen Projekten auch noch das schöne Buch "Make Rojava Green Again" geschrieben, Debbie Bookchin (die Tochter des im letzten Kapitel erwähnten Anarcho-Ökologen Murray Bookchin) für ein Vorwort gewonnen, es wurde in England layoutet und über eine Crowdfunding-Kampagne vorfinanziert und schließlich in der Arbeiter*innen-Kooperative Calverts Ltd in East London gedruckt und jetzt über den englischen anarchistischen Verlag/Mailorder Dog Section Press (Direktbestellungen für £6.00 plus Porto/Verpackung hier: https://dogsection.bigcartel.com/product/make-rojava-green-again) weltweit vertrieben. Das ist alles in allem doch ein ziemlich kohärenter Produktionsprozess von der Kommune in Rojava bis zu den Genoss*innen in England ein Buch quasi komplett in antikapitalistischen Kollektiven zu schreiben, zu gestalten, zu drucken und zu vertreiben. Wow!

Bisher gibt es die englische Originalausgabe, aber das Buch soll sobald die Finanzierung gewährleistet ist auch in zahlreiche andere Sprachen übersetzt und vielleicht auch gedruckt werden. Alle Gewinne des Buches (und späterer Übersetzungen) gehen direkt in die Unterstützung der Arbeit der "Internationalist Commune of Rojava".
Es steht auch Online als PDF zum Lesen und Durchblättern zur Verfügung (Link wird nachgereicht).


Hier könnt Ihr das wunderschöne, informative und lesenswerte
Vorwort von Debbie Bookchin lesen (auf Englisch):

Here you can read the beautiful, informative
Foreword by Debbie Bookchin which is highly worth reading:

☆ "Make Rojava Green Again" by Debbie Bookchin

Eine grobe, in den Revolutionsfarben gelb-rot-grün gefärbte Karte von Rojava (hier gelb dargestellt, den Farben der kurdisch-multiethnisch-alliierten Befreiungseinheiten SDF) und generell zur Lage der Demokratischen Föderation Nordsyrien, die nördlich an die Türkei und südöstlich an den Irak grenzt.
Das von den SDF, YPG & YPJ befreite Gebiet ist aber sogar noch deutlich größer und umschließt auch die ganze Region von der Mitte der Karte bis einschließlich der südlich  liegenden, eher arabisch geprägten Großstadt Raqqa und weitere, südöstliche Gebiete.
Umgekehrt ist seit Anfang 2018 der zu Rojava gehörende Kanton Afrîn (ganz links im Westen der autonomen Föderation Rojava) von Erdogan's Türkei und seinen verbündeten Dschihadisten brutal besetzt.


Rojava in Berlin

Die revolutionäre Fahne von Rojava in Berlin-Kreuzberg
am Ende der Demo gegen das PKK-Verbot am 1. Dezember 2018
Da nicht nur kurdisch-türkische PKK-Fahnen, sondern sogar die in Berlin längst durchgesetzten und wieder erlaubten Fahnen der nordsyrischen YPG & YPJ von der Polizei im Kontext mit der Demo verboten wurden, schrieb ich dazu auf Twitter:

"Für eine PKK-Fahne hat das Geld leider nicht gereicht,
meine YPJ-Fahne durfte ich ja nicht tragen (bin immernoch grummelig deshalb),
also eine Fahne für alle - EINE FAHNE FÜR ROJAVA!
Die hat mir ein kleines kurdisches Mädchen geschenkt!
😃
#WegmitdemPKKVerbot"
Snapshot by

So war es dann trotz allem doch noch eine gute Demo, für die ich sogar extra in Rojava-Grün gekommen bin. Dazu außerdem meine schon obligatorische rosa Kirschblüte (hier nur bei genauem Hinsehen zu entdeckende Haarblume links oben)
– ohne die gehe ich auf keine kurdische Demo!
(^.^)
🌸


Zur schwankenden Weltkugel

Buchladen zur schwankenden Weltkugel, Kastanienallee 85, Prenzlauer Berg

Nach der beliebten Devise "Think global - act local" habe ich ergänzend zu meiner Überweisung beschlossen, mir zur Unterstützung meiner Genoss*innen aus der englischen Kurdistan-Solidarität die Buchausgabe von "Make Rojava Green Again" in meinem linken Berliner Lieblingsbuchladen mit dem zum Ökologie-Thema passenden, lustigen Namen Zur schwankenden Weltkugel im ex-besetzten Haus in der Kastanienallee in Prenzlauer Berg zu besorgen. Der als Kollektiv geführte Buchladen wurde 2002 als zweiter Laden des Schwarze Risse Buchladen-Kollektivs eröffnet, seit der Teilung des Kollektivs im April 2012 trägt er seinen neuen Namen.

Zu meiner Überraschung hatten sie das gesuchte Buch aber nicht und kannten es auch noch gar nicht. Wahrscheinlich stecke ich so tief im Thema, dass ich dachte, die ganze Welt spricht über dieses Buch, über dessen Veröffentlichung ich schon so oft auf Twitter berichtet habe. (^.^)
Offenbar haben auch noch keine meiner Genoss*innen aus der Kurdistan-Solidarität eine Kiste zum Weiterverkauf auf Kommission vorbeigebracht, wie es zum Beispiel Zeitschriftenkollektive (ich kaufe dort z. B. immer meine linke Lieblingszeitung wildcat), Gruppen und Herausgeber*innen von Broschüren, die es am Kiosk nicht zu kaufen gibt, machen, denn die Weltkugel ist auch Drehscheibe für Flugblätter, Infomaterial, Plakate und Bustickets zur nächsten Demo.

Die supernette Buchhändlerin ließ sich also von mir aufklären und wir schauten uns gemeinsam die Kampagnen-Webseite an. Dann rief sie sogar die Kolleg*innen bei Schwarze Risse in Kreuzberg an, und auch die hatten noch nicht davon gehört.
Und jetzt haben wir vereinbart, dass die schwankende Weltkugel das Buch für mich in England bestellt (es wird wie schon erwähnt über den linken englischen Vertrieb Dog Section Press verbreitet), aber nicht nur für mich, sondern gleich mehrere Exemplare! Ist das nicht wundervoll?
Ich bekomme Bescheid, sobald die Bücher eingetroffen sind und werde Euch dann ebenfalls hier und auf Twitter Bescheid geben, dass Ihr das Buch jetzt auch im zu Unrecht 'verrufenen' schönen Prenzlauer Berg bekommen könnt (ein bisschen Kiezpatriotismus wird mir hoffentlich zugestanden, denn ich lebe gerne hier).
Denn je mehr der Bücher verkauft werden, desto wahrscheinlicher wird die Finanzierung einer Ausgabe in anderen Sprachen gewährleistet.
Und es ist natürlich auch ein prima Weihnachtsgeschenk für politisch interessierte Menschen (wer es eilig hat, die Online-Bestellmöglichkeit bei Dog Section Press habe ich ja schon verlinkt).

Und nach Eurem Buchladen-Besuch könnt Ihr dann entweder im direkt nebenan liegenden Café Morgenrot oder – mein Tipp – im unweit entfernten, ebenfalls linken Kneipenkollektiv Kultur- & Schankwirtschaft BAIZ (in der Schönhauser Allee 26A / Ecke Wörther Str., 10435 Berlin), die immer mehr zu meiner Stammkneipe mutiert, was Trinken gehen. Ja, ich mache jetzt hier mal ein bisschen Werbung für meinen Kiez und seine Wunderbarkeiten!


Buchladen zur schwankenden Weltkugel
Kastanienallee 85
10435 Berlin
Öffnungszeiten
Montag - Freitag 11.00 Uhr - 19.00 Uhr
Samstag 11.30 - 18.00 Uhr
Telefon: 030 4409158
E-Mail: info@buchladen-weltkugel.de


Photo via www.kollektiv-betriebe.org


Spenden * Donating

Für alle, die vielleicht auch eine Kleinigkeit an das Projekt "Make Rojava Green Again" spenden wollen, hier noch einmal die Bankverbindung, dann könnt Ihr sie per Copy & Paste in ein Formular eingeben:



Kontoinhaber: Xarxa Autogestió Social SCCL
IBAN: ES43 1491 0001 2420 8685 5729
BIC/SWIFT: TRIOESMMXXX
Bank: Triodos Bank (Spanien/Spain)
Überweisungszweck / Payment reference: deposit P3NIA

* Bitte den Überweisungszweck genauso angeben
* Please use exactly this payment reference




Rosa Grüße aus Berlin! * Pink Greetings from Berlin!

Auch in Rojava mögen Menschen rosa:
noch unfertiges Wandbild in einem Jugendzentrum in der Nähe der Stadt Amude (Cizîrê Kanton, Rojava)
"Jin, Jiyan, Azadi" ist eine kurdische Parole und bedeutet "Frauen, Leben, Freiheit"!
~*~*~*~*~
Mural in a youth centre near the city of Amude in #Rojava
created by members of the Internationalist Commune
"Jin, Jiyan, Azadi" is a Kurdish slogan meaning "Women, Life, Freedom"!

Während ich also noch auf mein Buch warte und mich darauf freue, das dann frisch erstandene Stück an hoffentlich ruhigen Wintertagen zu lesen, und hoffe, dass meine kleine Spende noch heile in Rojava ankommt, bevor Erdogan wieder alles in Schutt und Asche legt, was mühevoll und mit viel Liebe aufgebaut wurde, wünsche ich den Freund*innen in Rojava weiterhin viel Kraft, Optimismus & Erfolg und verabschiede mich für heute von Euch.

Weiter geht es hier mit dem II. und III. Kalenderblatt und damit auch den nächsten beiden Soli-Spenden. An wen die gingen, erfahrt Ihr ebenfalls hier im Blog.

Kussi
xxx
🌸🌸🌸
Eure Magenta

STYLE! IT! TAKES! Twitter-Account
Magenta Netzwerk @magentanetzwerk

Link zur Vorderseite des ersten Teils meines * Link to the front page of the first part of my


~ I ~

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