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Saturday, December 22, 2018

SIOUXSIE & THE BANSHEES ☆ Il est né le divin enfant

Das wunderschöne Cover der Siouxsie & The Banshees - Single * Such a beautiful cover!
Melt / Il Est Né Le Divin Enfant
1982
7", 45 RPM, Single
Design – Rocking Russian
Painting – Gill Thompson
Producer – Siouxsie And The Banshees
℗ & © 1982 Polydor Limited (London)

☆       ☆
☆   ☆

Heute gibt es wie versprochen das Abschluss-Special zu meinem – die christlichen Traditionen brechenden – nicht vierteiligen, sondern natürlich fünfzackigen 'Adventskalender' – wie ein Stern!

Und heute wechseln wir ein bisschen das Genre, das heißt, heute gibt es keine Pin-ups aus den 1940er & 1950ern mit Soul-Musik aus den 1960er Jahren, sondern andere alte Held*innen. Und dabei kreuzen (!) wir nach unserem bewusst weltlich gehaltenen Kalender tatsächlich noch einmal den eigentlichen Anlass des Weihnachtsfestes: Christi Geburt, auch bekannt als Jesus (*lach*). Aber als Gegner*innen der Todesstrafe 'kreuzen' wir natürlich überhaupt niemanden, sondern wollen lieber ein bisschen feiern and glücklich sein!
Und das ist natürlich auch der eigentliche Grund für diesen Post.
Denn heute hören wir Musik meiner geliebten Siouxsie & The Banshees, der (neben vielem anderen, wie natürlich ihrer Musik & Texte, ihrer Moden & Styles) Band mit den schönsten Plattencovern, von denen wir hier nur eines von so vielen sehen!

☆       ☆
☆   ☆

As I promised, today here is the final special of my atheist 'advent calendar' (which was made of lovely pin-ups by Gil Elvgren) which – breaking with Christian traditions – does not consist of four parts, but of course is five-pointed – like a star!

And finally, we also change the genre a bit, which means that today there aren't pin-ups from the 1940s & 1950s combined with soul music from the 1960s, but other old heroines & heroes. And as it happens, along with that we really cross (!) – after our deliberately worldly calendar – the actual occasion of the 'Christmas Festival': the Birth of Christ, also known as Jesus (*lol*).
But as opponents of the death penalty, of course we don't crucify anybody,
but instead want to celebrate a bit and be happy!
And this of course is the actual reason for this post!
Since today we listen to music of my beloved Siouxsie & The Banshees, the (among many other things like of course their music & lyrics, their fashion & styles) band with the most beautiful record covers, of which we see here only one out of so many!

Inside label of the single
Siouxsie And The Banshees: Melt - Il Est Ne Divin Enfant
Polydor - UK - POSP 539

Ich habe diesen Song (der auf einem traditionellen französischen Weihnachtslied beruht) einer meiner absoluten Lieblingsbands ‎immer geliebt (er ist aus ihrer Phase des wunderschönen "A Kiss In The Dreamhouse"-Albums 1982) und ihn manchmal ganz am Anfang oder ganz am Schluss eines DJ-Sets gespielt. Aber in all den Jahren hatte ich nie ein Video gesehen, denn es ist ein sehr seltener Song (viele von Siouxsie's Single-B-Seiten waren solche Meister*innenwerke!) und ich hatte ihn 'nur' auf der ziemlich raren 7" inch Single, die Ihr hier seht. Eines Tages hat meine Freundin Pezi von Dollbreak dieses Video hier aus dem französischen Fernsehen gefunden, und sogar das frühere Band-Mitglied Robert Smith (The Cure) spielt dort Percussion!
Sehr süßes Video:

I always loved this song (which is derived from a Traditional French Christmas Carol) from one of my favorite bands ever ‎(it comes from the era of their beautiful "A Kiss In The Dreamhouse" album 1982) and I sometimes played it very early or at the very end of a DJ-set. But in all that years I never saw this video, since it's a very rare track (many of Siouxsie's single B sides were such masterpieces!) and I 'only' got it on the quite rare 7" inch single you see here. One day, my friend Pezi from Dollbreak found this video from French TV, and it contains former band member Robert Smith (The Cure) on percussion in it! Very cute video:


SIOUXSIE & THE BANSHEES Il est né, le divin enfant
from 'Les Enfants du Rock - L' Embûche de Noël 82', French TV, 23 Décembre 1982


Il est né le divin Enfant!
Jouez, hautbois, résonnez, musettes;
Il est né le divin Enfant;
Chansons tous son avènement.
Depuis plus de quatre mille ans
Nous le promettaient les prophètes:
Depuis plus de quatre mille ans
Chansons tous en cet heureux temps


Die Rückseite der Siouxsie & The Banshees - Single * The back side of the single:
Melt / Il Est Né Le Divin Enfant (1982)
7", 45 RPM, Single

Nachdem wir schon mit Gil Elvgren's liebenswerten Pin-ups gefeiert haben,
süße schwarze Soul-Musik aus den 1960ern gehört haben,
können wir also die diesjährigen wunderbaren Feiertage mit meinen großartigen Held*innen Siouxsie & The Banshees beenden.
Himmel auf Erden!
Beinahe perfekt.

So after we celebrated already with Gil Elvgren's lovely Pin-ups,
listened to 196Os sweet black soul music,
we can end this year's wonderful celebrations with my great hero*ines
Siouxsie & The Banshees.
Heaven on Earth!
Nearly perfect.


Magenta wünscht Euch * Magenta wishes you


MERRY EVERYTHING
&
A HAPPY NEW YEAR!


Überblick meines ☆ Overview of my

Merry Xmas Charity Pin-up Calendar 2018


   

I ~ II

III ~ IV

 

V

Es gab auch eine * there also was a
Maxi-Single
Siouxsie & The Banshees: Melt // A Sleeping Rain / Il Est Ne Le Divin Enfant (1982)

Wednesday, December 5, 2018

Merry Xmas Charity Pin-up Calendar II/V

Gil Elvgren - Surprise Package (Maybe You Weren't Expecting This)
1947, Öl auf Leinwand / Oil on canvas, 76 x 61 cm
Art from the archives of Brown & Bigelow, St. Paul, Minnesota / USA

Heute geht unser kleiner Adventskalender – wegen des Themas deutlich vorgezogen – schon in die zweite Runde, denn ja, Nikolaus steht schon gleich vor der Tür!
Wie bereits das letzte Mal angedeutet, mag ich ja – auch und vielleicht sogar gerade als Atheistin – die globalen Legenden und Traditionen, Kulturen und Praktiken des Helfens, Schenkens und Teilens (in der christlichen Geschichte vielleicht noch mehr als mit dem Nikolaus mit dem Bischof Sankt Martin von Tours verbunden) ganz jenseits aller Religiösität sehr gerne (es gibt sie außerdem selbstverständlich in allen Kulturen!).
Dies ist ja letztlich auch ein zentrales Thema meines hübschen atheistischen Kalenders, wohingegen ich gerne der Versuchung widerstehe, in die komplexen Tiefen (und Abgründe) der christlichen Geschichte, deren Überlieferungen, Interpretationen, Wohl- und Übeltaten hinabzusteigen. Schließlich bin ich ja Kunst- & Kulturwissenschaftlerin und keine Religionswissenschaftlerin – und schon gar nicht "Im Auftrag des Herrn" (Blues Brothers) unterwegs. (^.^)

Und so werden wir wohl nie erfahren, ob der alte Herr Nikolaus – anno dunnemals immerhin an das irdischen Lüsten feindliche Zölibat gebundener Bischof von Myra – auch ein heimlicher Liebhaber oder Verehrer, ein Voyeur oder vielleicht auch ein 'lüsterner Sack' gewesen sein könnte (alles ist jenen vergönnt, die sich respektvoll zu benehmen wissen!).
Wann aber hat jemand diese ketzerisch-freche Idee so herrlich augenzwinkernd & (selbst-)ironisch auf die Leinwand gebracht wie der US-amerikanische Künstler und Werbemaler Gil Elvgren?

💖


Vielleicht hast Du (habt Ihr) das nicht erwartet
Maybe you weren't expecting this

Das vielfach reproduzierte Gemälde entstand im Jahre 1947, in einer Zeit, als viele US-amerikanische Soldaten, die aufopferungsvoll gegen die Nazis gekämpft haben, noch in Europa weilten oder gerade erst wieder aus dem Krieg zurückkamen. Wenn sie denn überhaupt lebend zurückkamen. Wie viele Frauen warteten vergeblich oder blieben allein?
Andererseits war es eine Zeit, in der die Frauen oft ein neues Selbstbewusstsein erlangten, da viele von ihnen zum ersten Mal von der häuslichen Umgebung, in die sie verbannt waren, ins Arbeitsleben getreten waren (häufig in der Kriegsindustrie) und – ob sie wollten oder nicht – ihr Leben ohne Vater oder Mann meistern mussten (oder auch konnten). Damit einher ging – nicht nur in den USA – teilweise auch eine erfreuliche größere gesellschaftliche & sexuelle 'Freizügigkeit', wenn auch freilich aus der Not geboren und aller Veränderung und Bewegung zum Trotz sehr relativ. Entsprechend lässt sich der Blick des Nikolauses / Weihnachtsmannes (der für den in der Ferne abwesenden Partner/Ehe-Mann oder auch Vater stehen kann) durchaus auch anders interpretieren:
ein bißchen empört über das nackte Mädchen (eine junge Frau, die sich vielleicht derweil vieler Konventionen entledigt hat). Ein "Nanana"-Blick, wie neben den überrascht-aufgerissenen Augen auch der gewohnt mehrdeutige und doppelbödige Untertitel andeuten könnte:
"Maybe you weren't expecting this" ("Vielleicht hast Du das nicht erwartet") könnten nämlich sowohl der abwesende Absender (z. B. Partner/Ehemann/Vater im entfernten militärischen Einsatz, aber auch ein näher lebender Verehrer oder Liebhaber) in Bezug auf das gemachte Geschenk, die dargestellte nackte Frau selbst ('ertappt' in ihrer Freizügigkeit) oder auch der humorvoll und fast schon 'episch-dekonstruierend' wie ein "Über-Ich" (dieser Verweis ohne mir Freud's Psychoanalyse zu eigen zu machen, da ich sie nur sehr bedingt teile) ins Bild montierte Nikolaus sagen (der sinnbildlich identisch mit dem abwesenden Absender sein kann, aber nicht muss, er kann zum Beispiel auch eine 'Vaterfigur', einen älteren Bruder oder neugierigen Nachbarn verkörpern, die sich für die 'Machenschaften' oder Verehrer der Tochter interessieren).
Zudem lässt sich der Satz auch mit "Vielleicht habt Ihr das nicht erwartet" übersetzen, womit anstelle der Geschenksendung sowohl das familiäre und gesellschaftliche Umfeld (vgl. "Über-Ich") der jungen Frau als auch Elvgrens Werbekund*innen und (wir) Bildbetrachter*innen selbst ins Spiel gebracht würden bzw. werden... Die Zeit und der gesellschaftliche Hintergrund lassen wie der Untertitel viele Interpretationsebenen zu.

* Anmerkung / Exkurs: Die Titel der Illustrationen wurden übrigens meist von den Auftraggebern der Agentur Elvgrens vergeben (darunter z. B. – wir haben es schon beim ersten Pin-up in Teil I geahnt – Coca Cola oder die in beiden Weltkriegen auch im Rüstungsbereich aktive Motorradfirma Royal Enfield, mit der ich mich bereits 2014 in einem thematisch ganz anders gelagerten Post namens "The Politics Of The In-Between" kurz auseinandergesetzt habe), und bei manchen seiner Arbeiten existieren verschiedene Varianten der Untertitel, je nach dem, ob sie auf einem Kalender, in Zeitschriften, auf Spielkarten oder anderen Alltagsgegenständen abgedruckt waren.
Und so können auch unterschiedliche Titel unterschiedliche Interpretationen befördern. Ich habe mich zum Beispiel von Anfang an gefragt, ob die Frau auf unserem Bild das Paket aus- oder aber vielleicht auch (für jemanden anderes) einpackt und mich – in Kombination mit dem hier diskutierten, verbürgten Titel – ein bisschen auf die Seite der Auspacken-Variante geschlagen.
Ein – allerdings nicht als 'offiziell' verifizierter – ebenfalls kursierender Titel lautet hingegen: "Wrapping for Christmas" ("Einwickeln für Weihnachten").
Auch das ein vieldeutiges Wortspiel, denn "wrapping" ist nicht nur die Verpackung (Umschlag, Hülle), sondern bedeutet auch "einhüllen", "einwickeln". Und zwar sowohl sich selbst, etwa in Form von warmer Kleidung, aber auch im übertragenen Sinne andere mit Charme oder den eigenen Reizen – wie in der Redewendung "Jemanden um den Finger wickeln".
Der Titel kann sich also sowohl auf das Geschenke einpacken (nicht: auspacken) beziehen, spielt aber natürlich auch mit dem "einwickelnden" Charme der trotz Winterzeit keinerlei "Hülle" tragenden Protagonistin, die beim Geschenke einpacken darauf verzichtet hat, sich selbst 'einzupacken' (natürlich ist sie in allen Interpretationen letztlich selbst das begehrte 'Geschenk').

Solche verschiedenen Titel und Lesarten waren vermutlich auch funktional
im sich ständig wandelnden, auch regional unterschiedlichen und Verwendungszweck-abhängigen Kontext von Zensur, aber auch generell, um die gleichen, von Agenturen oder Firmen bezahlten Bilder für verschiedene Zwecke nutzbar zu machen (das Bild von Elvgren funktioniert genauso als Zeitschriften-Cover oder Zeitungs-Illustration für den Nikolaustag wie auch für eine Weihnachtskarte, kann aber auch am "Heiligabend" genutzt werden).
Das gilt aber nicht nur für die Titel, sondern bereits für die Konzeption und Entstehung der Gemälde selbst. So ist es – ganz abgesehen von Elvgrens ohnehin höchst 'irdischen' Blick – für einen auf zahlende Kunden angewiesenen Werbemaler sehr funktional, wenn gar nicht so klar ist, ob wir nun den (heiligen) St. Nikolaus, seinen je nach Region unterschiedlich genannten und inszenierten Gehilfen 'Knecht Ruprecht', ob wir 'Santa Claus' oder den Weihnachtsmann sehen. Und so verschwinden auch alle verdeutlichenden, aber eben auch trennenden Symbole aus der christlichen Ikonographie. Mehr potentielle Verwendungsmöglichkeiten, mehr zahlende Abnehmer, "One painting fits all". Mehr Marx geht eigentlich nicht! Eine voranschreitende Säkularisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse – in einem Pin-up. But of course.

💖


Girls next door:
Mädchen aus der Nachbarschaft
öffnen neue Türen der Gesellschaft! * open new doors of society!

Wie bei allen Bildern und ihrer immer subjektiven Betrachtung, wie bei jeder (Darstellung von) Sexualität und jedem Begehren gibt es auch kein einfaches Passiv-Aktiv-Schema. Die Dargestellte ist sowohl (Betrachtungs-)Objekt als auch (Geschichts-)Subjekt, sie ist Ideal, Ikone, Rebellin, begehrtes Begehrens-Objekt & begehrendes Begehrens-Subjekt und vieles mehr.
Und natürlich gab es ohnehin schon damals nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen, die Elvgrens schnell populär gewordenen, in Druckform massenhaft verbreiteten Bilder und Illustrationen liebten und – so eine gängige Kritik – sich eventuell auch an den entsprechenden (allerdings nicht von den Malern 'erfundenen') zeitgenössischen Schönheitsidealen orientierten.
Dies wurde sogar öfters selbst Gegenstand von Scherzen in Elvgrens Illustrationen, etwa in dem Gemälde "I Must Be Going to Waist" ("Ich muss mich um meine Taille kümmern") von 1946, welches eine Frau in einer Art Fitnessstudio zeigt (Schönheitsarbeit gab es schon immer) und den mehrdeutigen Untertitel "Waisted Effort" trägt – ein Wortspiel aus "waist" (Taille) mit dem gleich klingenden englischen Wort "waste" (überflüssig, unnütz, verschwenden).
Ein "wa(i)sted effort" wäre also ein nutzloses, unnötiges Bemühen um die 'perfekte Taille'. ;-)

Ohne Vorwissen für uns heute schwer zu erkennen (da die Schönheitsideale und Moden sich ja ständig ändern) und auf den ersten Blick vielleicht sogar überraschend, dass die von Elvgren nach echten Modellen (dazu komme ich in Teil III) gemalten Frauen eher das alltägliche amerikanische "Girl Next Door" darstellten – und trotz erotisch konnotiierter und heutzutage im Alltag weniger verbreiteter, eher fetischisierter Kleidungsstücke wie (Sling-)Pumps (unser Titelmädchen heute), halterlosen Nylon-Strümpfen, kurzen oder halbdurchsichtigen Negligés (vgl. die kommenden Elvgren-Bilder in Teil III & IV) nicht etwa eine unerreichbare "Femme Fatale".
Es ging um ein – freilich wie meistens in Mode, Kunst oder Werbung idealisiertes – Bild der 'normalen' Frau in der Gesellschaft, denn die amerikanische Pin-up-Werbekunst war keine bildungsbürgerliche Kunst, sondern eine Alltagskultur und damit auch eine proletarische Kultur.
Und genau das mag ich – neben vielen weiteren Aspekten – auch an ihr.
Natürlich war es auch eine Erotisierung des Alltags - aber auch das mag ich.
Ganz im Unterschied zur Kirche (besonders der in den USA weit verbreiteten protestantischen Spielart), die weniger "amused" über solche 'Trends' und Entwicklungen war.

Entsprechend wirkten die Bilder andererseits damals auch ermutigend auf viele Frauen, denn ihre fröhliche Unbeschwertheit und Unverklemmtheit konnte auch als Signal gelesen werden, sich von Konventionen und überkommenen Moralvorstellungen zu befreien (so eine nur kurz skizzierte, von mir geteilte, allgemeine Verteidigung erotischer Künste).

Aufgrund der immer augenzwinkernden Fröhlichkeit werden die Bilder dieses Genres übrigens auch scherzhaft "cheesecake paintings" genannt. Gerade in unserer Zeit, in der verbitterte Unfreundlichkeit und soziale Kälte immer mehr um sich greifen, können wir davon vielleicht sogar wieder lernen! Einfach mal wieder schmunzeln, lächeln, freundlich sein. Und zwar ausdrücklich nicht, weil der/die Chef*in es heute verlangt, sondern den Mitmenschen gegenüber und nicht zuletzt auch uns selbst zu Liebe.

💖


Ist Santa ein Mädchenname?
Is Santa a girls name?

Und wer schließlich sagt denn eigentlich, dass auch der moderne Nikolaus immer ein Mann sein muss?
Sieben Jahre nach diesem Gemälde hat Gil Elvgren in "Out In The Cold (My Tale's Told)" von 1954 selbst einen entsprechenden Vorschlag gemacht, in dem er aus Santa Claus eine Art Marilyn Monroe in roten Winterstiefeln und Nikolausmantel gemacht hat (siehe das erste 'Türchen' von meinem Pin-up-Kalender). Interessant, wie seine Kunst – auch was die Geschlechterbeziehungen angeht – durchaus immer mit der Zeit ging. Auch Elvgrens 'Kollege' Enoch Bolles, zusammen mit Elvgren mein liebster Pin-up-Illustrator, hatte bereits 1940 aus Santa Claus eine Frau gemacht, auch wenn letztlich unklar bleibt, ob sie die Beschenkte oder – schließlich ist sie ja im Unterschied zur Frau auf unserem heutigen Titelbild selbst die 'Nikoläusin' – die Schenkende ist (oder beides). Aus Sicht Eurer femme-lesbischen Bloggerin Magenta ist es eindeutig eine lesbische Nikoläusin, die ihrer Liebsten Perlenketten & andere glamouröse Überraschungen mitgebracht hat 😜:

Enoch Bolles - A Neat Little Package, 1940

💖


The Ronettes
I Saw Mommy Kissing Santa Claus
1963

Heute hören wir von Phil Spectors Weihnachtsalbum "Santa Claus Is Comin' To Town" von The Crystals, "Here Comes Santa Claus" von Bob B. Soxx & The Blue Jeans und natürlich auch das niedliche "I Saw Mommy Kissing Santa Claus" in der schönsten Version von The Ronettes (1963).
Das von Tommie Connor geschriebene Lied erschien gesungen vom 13-jährigen Jimmy Boyd erstmals Ende November 1952 – also nur fünf Jahre nach unserem Kalenderblatt – und liefert vielleicht einen weiteren Hinweis zur Interpretation von Gil Elvgren's Bild "Surprise Package".
Aber wie gesagt, ich lasse es die wundervollen The Ronettes singen:




💖


Noch mehr weibliche Nikoläusinnen:
Mutterliebe

Stillleben mit einigen von Mama's leckeren Keksen
So viel Liebe!
Sie hat sich sogar extra ein Förmchen mit meinem geliebten Berliner Fernsehturm besorgt!
Leider brechen die Spitzen immer auf dem weiten Sende-Weg nach Berlin ab – was der nicht zu toppenden Leckerheit der Kekse freilich keinen Abbruch tut!
Die "Vanillekipferl" und die in uralten handgeschnitzten Förmchen aus Familienbesitz gebackenen "Springerle" (hier im Uhrzeigersinn die Motive Schmetterling, Rentier, Vogel & Eichelzweige), die pralinenartigen Kekse aus weißer, mit ungespritzten Orangenschalen versetzter & brauner, mit Cornflakes gemixter Schokolade – sowie alle anderen – sind meine Liebsten. Und einen Davidstern als Ausstechform hat meine nicht-praktizierende protestantische Mutter auch! Mein Vater ist atheistischer ex-Katholik, ich atheistische ex-Protestantin, mein Bruder ist dabei geblieben – wir sind eine wunderbar säkulare Familie!
💖


Still Life with some of Mummy's delicious cookies
So much love!
She even bought a cookie cutter in the shape of my beloved TV tower of Berlin!
Sadly they always break on the long postal way to Berlin – which of course doesn't effect the endless deliciousness of the cookies!
My non-practicing Protestant mother even has a Star of David! My father is an atheist ex-Catholic, I'm an atheist ex-Protestant, my brother stayed Protestant – we are a wonderful secular family!
💖


Refugees Welcome

Kekse essend Nüsse knackend zünden wir auch die zweite Kerze an – und dann wollen wir ja auch noch eine gute Tat vollbringen!
Wie wäre es denn – wo ich heute zu Anfang schon kurz bei den Themen Krieg(sopfer) und Kampf gegen Nazis gelandet bin – mit einer 'Nikolaus-Spende' für Refugees und Flüchtlingsprojekte?
Ein bisschen (bei mir nicht gerade explodierenden) Wohlstand teilen und Nächstenliebe verschenken – das ist "Santa Magenta's" Wahl für das zweite Kalenderblatt!

Konkret habe ich mich dazu entschlossen, drei Organisationen der zivilen Seenotrettung, nämlich Sea-Watch, Mission Lifeline und Sea-Eye, mit jeweils einer Spende zu unterstützen. Alle drei retten mit Schiffen schiffbrüchige Flüchtende im Mittelmeer vor dem Ertrinken und setzen sich für sichere Fluchtwege, offene Grenzen und Bewegungsfreiheit für alle Menschen ein.
Mehr dazu auf der 'Rückseite' dieses zweiten Kalenderblattes in Form meines nächsten Posts unter dem Titel "Seenotrettung".

Auch zum ersten Teil gab es natürlich eine Spende, nämlich an das Projekt "Make Rojava Green Again", ich komme im Moment nur nicht mehr hinterher, auch weil sich die recht aufwändige Produktion dieses Kalenders und meine vielen anderen Aktivitäten überlappen, aber ich werde darauf in Updates noch genauer eingehen (die erste Kalenderrückseite zu "Make Rojava Green Again" ist aktuell noch in Arbeit, aber die Spende ist schon raus). Denn es heißt natürlich nicht umsonst "Charity Calendar" und soll auch konkrete Anregungen für meine lieben Leser*innen geben!

💖


Baby, it's cold outside

Für mich selbst schaue ich die Tage mal nach schicker neuer Unterwäsche, damit ich nicht ganz so nackig rumlaufen muss wie unser heutiges Pin-up. (^.^)

Denn – auch ohne Schnee:

"Baby it's cold outside!"

In diesem Sinne "Tschüsss" und bis zum nächsten Mal,
wenn es wieder heißt:

"Gute Mädchen kommen in den Himmel,
böse Mädchen kommen überall hin!"

xxx
Eure Magenta
💖

 
I like this!
Artist unknown, from a Xmas Card


Link zur 'Rückseite' dieses II. Kalenderblattes zum Thema "Seenotrettung"

Link zum ersten Teil meines * Link to the first part of my



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Sunday, December 2, 2018

Merry Xmas Charity Pin-up Calendar I/V

Gil Elvgren - Out in the Cold (My Tale's Told)
1954, Öl auf Leinwand / Oil on canvas, 76 x 61 cm
(the original is a bit bigger, this one is slightly cut-out left, right & below)
Art from the archives of Brown & Bigelow, St. Paul, Minnesota / USA

Es scheint noch recht früh, aber da diese Zeit des Jahres immer irgendwie davonrast, können wir ja nie früh genug anfangen, denn tatsächlich haben wir schon wieder den 1. Advent. Ich bin ja 'getaufte Atheistin', aber diese Zeit hat trotzdem viele schöne Facetten, deshalb pflege ich einen postmodernen Umgang mit den Traditionen, von denen viele ohnehin nicht unbedingt christlichen Ursprungs und übrigens meist noch gar nicht so alt sind.

Als manchmal ein bißchen nostalgischer Mensch kann ich mich zum Beispiel sehr für die romantisch verklärten, meist etwas kitschigen oder auch naiv-verspielten Elemente der kalten Zeit erwärmen. Etwa für die wunderschönen, von höchst weltlichen Sehnsüchten geprägten und gleichzeitig meist ironisch-humorvollen US-amerikanischen Pin-ups von Gil Elvgren (1914–1980), einem meiner Lieblingskünstler aus diesem Genre. Deshalb gibt es dieses Jahr einen fünfteiligen "Pin-up Adventskalender", also jeden Sonntag eins von Elvgren's hübschen und lustigen 'Girls' als 'Titelblatt' plus ein Special zu den Feiertagen. Genauer gesagt, werden es immer mehr 'Girls': Heute eins, beim zweiten Türchen zwei, dann drei, dann vier. Ergänzt werden die Pin-ups durch Photos von meiner hübschen Deko und Vorschlägen für ein wahrhaft stilvolles Verbringen dieser Winterwochen. Und damit nicht genug, wird es auch ein klingender Kalender, denn ohne Musik ist ja alles nichts. Ist das nicht phantastisch?

Ein anderer Aspekt dieser Zeit, den ich mag, ist der Gedanke der Nächstenliebe, das Schenken und Geben. Ich meine damit nicht irgendwelche Einkaufsorgien, sondern schöne Momente, die nicht viel kosten und die Welt ein klein wenig besser machen. Deshalb habe ich beschlossen, zu jedem Pin-up ein Kerzlein anzuzünden und – auch als Vorschlag gedacht – ein gutes Werk zu vollbringen.

Ausstechförmchen Reh (Bambi) & Katze im Schnee

Da diese Zeit ja ganz entgegen der Vorstellung vom 'gemütlichen Weihnachten' meist eher stressig ist, dachte ich, es ist ein guter Zeitpunkt schon mal mit dem Backen von Keksen anzufangen, die wir mit unseren Freund*innen, Familie, Nachbar*innen und anderen teilen können, verbunden mit einer Einladung zum Kaffee, Glühwein oder Tee, beim Eislaufen, auf der Arbeit oder beim Einkaufen.

Ausstechförmchen Fledermaus & Schlittschuh

Da ich meine kleine Sammlung von Ausstechförmchen gerne mag, müssen sie auf alle Fälle zum Einsatz kommen. Dazu hören wir, wunderbar passend zu Elvgrens Pin-ups, die wundervolle Musik von Phil Spectors legendärem Christmas Album (1963/1972). Zum Motiv heute passen "Frosty The Snowman" und "Sleigh Ride" von The Ronettes, "Rudolph The Red-Nose Reindeer" von The Crystals, und da das Winterwetter ja auch dieses Jahr nicht so ganz mitspielen will, können wir auch gemeinsam mit Darlene Love von einem "White Christmas" in einem "Winter Wonderland" träumen... denn wie singt sie so schön, Baby "(It's A) Marshmallow World"! ♥

Darlene Love
"(It's A) Marshmallow World"

Definitely the best Xmas album in Pop history!



Wissenswertes
Wusstet Ihr eigentlich, dass die Bezeichnung Xmas älter ist als der
Adventskalender?

"In the animated television series "Futurama", which is set in the 31st century,
Xmas /ˈɛksməs/ is the official name for the day formerly known as Christmas."
(^.^)

Während die Kekse im Backofen sind, können wir schonmal eine kleine Einkaufsliste für den Weihnachtsmarkt schreiben. Ich brauche nicht viel, diesmal sind es bei mir nur weiße Kerzen für meinen Schwibbogen (die gibt's auch im Drogeriemarkt, aber vielleicht finde ich auf dem Weihnachtsmarkt Ersatz für den etwas angekohlten 'Propeller'), Ausstechförmchen Mond & Davidstern, vielleicht ein Weißes Schaukelpferd aus Holz und ein paar neue, herrlich duftende Räucherkegel. Schicke Weihnachtskarten zu haben, wäre auch was, vielleicht gibt's ja irgendwo auch Retro-Pin-up-Kärtchen? Mal sehen, nächste Woche also auf zum Bummeln und Glühwein schlürfen auf einen der vielen Berliner Weihnachtsmärkte. Außerdem werde ich mal wieder in meinen Lieblingskekszubehörladen schauen: "Cakeville" in Prenzlauer Berg (Wörther Str. 23, 10405 Berlin), da gibt's nicht nur eine riesige Auswahl solcher Ausstechförmchen, sondern der ganze rosa Laden passt in seinem 1950er/60er-Retro-Style auch prima zu unserer Musik heute. ♥

Bezaubernde Wintertage wünscht Euch
xxx
Eure Magenta


Er steht noch lange nicht,
aber auch mein Xmas-Tree ist ein bisschen anders:
Rosa natürlich!
(^.^)


Link zum zweiten Teil meines * Link to the second part of my


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Saturday, December 24, 2016

Christmas Trees for Fashion Girls

Weihnachtsbaum-Mode #Kleid * X-Mas-Tree Fashion * #Christmas #fashion #dress
Sehr pur – und einfach wunderschön!
Definitiv ein Favorit!
#zeitlos #sexy #elegant
"Look in a shop in the center in Milan"
(Photo & quote via @MGuardascione)

Frech:
Eine etwas 'avantgardistischere' Variante,
mit Top aus Jute, rotem Lackgürtel und weißen Sternchen
#1980s
(Photo via @VvSylvia)

Kultur & Natur
Auch das gefällt mir besonders gut:
Schneeweiße Spitze, schneebedeckter Glockenrock mit kugeligen Zapfen...
auch passende Schuhe stehen für die Schneeprinzessin schon bereit!
#romantic #snow #bride
Wer es etwas punkiger oder schottischer mag,
kann es, wie hier, mit einem Unterbrust-Band in Tartan-Muster kombinieren.
#punky #icequeen
"Christmas tree for the fashion minded. :)"
(Photo & quote via @VvSylvia)

Mehr ist mehr?
Mit überdimensionaler 'Cluster-Kette', Pfauenfedern und bunten Christbaumkugeln...
glamourös und witzig, aber vielleicht ist mehr nicht immer...
"Christmas presents in style under this tree. :)"
(Photo & quote via @VvSylvia)

Weihnachtsbaum-Deko & Schmuckauslage
in einem Schaufenster in Berlin #Alexanderplatz
#Jewellery #XMas #Tree #ShopWindow
(Photo style-berlin.blogspot.de, Dezember 2016)

Verspielt:
Metallisch glitzernde Weihnachtsbaumkugeln in Kupfer-, Gold- und Silbertönen und Perlenketten ranken sich um den glockenförmigen Rock, dazu eine Goldschleife und eine Art Goldkugel-Tannenzweig-Brosche am Hals... da kann das rote Top dann auch ein bißchen freizügiger sein... (^.^)
#1950s
"A Christmas tree for the girl that loves fashion! :)"
(Photo & quote via @VvSylvia)

Schneelichterglanz:
Auch ganz toll: hier leuchten weiße Glitzer-Schneelichter aus dem bodenlangen Rock des armfreien Weihnachtsbaumkleides. So kann's dann – schmuckvoll eingepackt wie ein schönes Geschenk – auch in einer klassischen weißen Perlenkette locker zur Vernissage gehen!
#fashion #XmasTree #dress #gallery
"A Christmas tree with flare. :)"
(Photo & quote via @VvSylvia)

I love these dresses, skirts & fashion trees!

Wishing all of you a peaceful & lovely

Merry

#Vintage #Christmas #Card with #1920's #flapper #girls
(Pic via @Choco_Sandy1)

&

a happy end of the year 2016!

xxx
Magenta


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Lux lucet in tenebris (a visit to the Christmas market @#Breitscheidplatz in #Berlin after the IS terror attack there) (23 Dec 2016)
Joyeux Noël dans la forêt (X-Mas-Post 2015, beautiful photos by Agnieszka Lorek)
Merry Christmas Everybody! (X-Mas-Post 2014, Christmas greetings in 60 languages)

Friday, December 23, 2016

Breitscheidplatz: Lux lucet in tenebris

Grablichter & weiße Rosen in Gedenken an die Opfer des IS-Terroranschlags auf dem Breitscheidplatz in Berlin
23 Dezember 2016 (Photo von mir, ich bitte um Beachtung des Hinweises am Ende des Posts)

Lux lucet in tenebris ("Ein Licht leuchtet in der Finsternis") – diesen Satz 'bekam' ich zu meiner evangelischen Konfirmation (!), und auch wenn ich der Überzeugung bin, dass ich schon damals das Weite hätte suchen sollen vor jeder Art von Religiösität, mag ich den Satz trotzdem, damals schon, und auch heute noch. Er lässt sich nämlich auch wunderbar in einem aufklärerischen Sinne benutzen und verstehen. Zuletzt habe ich ihn in meinem Post zu dem entsetzlichen IS-Massaker in der nordsyrisch-kurdischen Stadt Kobanê im Juni 2015 (mit über 240 Toten!) zitiert, der den Titel trug: "Das Letzte Massaker der Dschihadisten", obwohl mir auch damals durchaus klar war, dass es keinesfalls 'das letzte' Massaker der Killerbanden von Daesh (pejorative arabische Bezeichnung für den pseudo-islamischen Pseudo-Staat 'IS') und dessen globalen Anhängern sein würde. Wie wir alle wissen, war es das auch nicht (und wird es leider auch in Zukunft nicht sein). Mein Text trug den Titel nicht zuletzt deshalb, weil ich mir damals vorgenommen habe, diesem blutigen Terror, der ja nicht zuletzt auch ein blutiges 'Medienspiel' ist, zumindest dahingehend ein Ende zu machen, dass ich nicht mehr über ihre Greueltaten berichte, sondern nur noch darüber, wie die Terrororganisation bekämpft werden kann und dies beispielhaft mit meinen beschränkten Mitteln als Bloggerin vorführe oder positive Beispiele medial verstärke. In diesem Sinne ist das aufgrund der Methode mit dem Lastwagen vordergründig naheliegende Beispiel Nice / Nizza mit der dortigen Welle des Rassismus und der Islamophobie ein ganz negatives, Orlando mit der auch einer Stadt wie Berlin angemessenen kosmopolitisch-liebevollen Trotzreaktion der globalen LGBTQ-Community hingegen ein wundervolles und vorbildliches Beispiel. Während das Kalifat im Irak und in Syrien nicht zuletzt aufgrund des aufopferungsvollen Kampfes vor allem der kurdischen Peschmerga und der PKK im Irak und der syrischen Kurd*innen von der YPG & YPJ mit ihren multi-ethnischen, säkularen Verbündeten (SDF) und Alliierten (vor allem Obamas USA) immer weiter Richtung Zusammenbruch steuert und seit mittlerweile fast zwei Jahren praktisch jede Schlacht verliert, treffen die Anschläge ihrer Gefolgsleute wie schon seit Jahren weiterhin Unschuldige in aller Welt, ob im Irak, in Syrien, in Libyen, in der Türkei, den USA, Asien, Afrika oder Europa.

Im Gegensatz zu (vor allem) 'den' Kurd*innen, die längst verstanden haben, dass es sich bei den IS-Terroristen im Grunde um menschenverachtende Faschisten handelt (die auch auf ähnliche Art und Weise bekämpft werden müssen), hat sich Europa ja bekanntlich dafür entschieden, auf islamistischen Terror mit Demokratieabbau, absurden und unnützen Ausnahmezuständen, Waffenlieferungen an Dschihadisten-fördernde Staaten wie die Türkei oder Saudi-Arabien, Kleingeistigkeit, Kleinstaaterei und EU-Austritt, mit rassistischem Terror (auch in Berlin), Abschottung und Abschiebungen in Kriegsgebiete wie Afghanistan zu reagieren. Während die Verletzten noch um Leben und Gesundheit bangen, werden von 'unseren' Politiker*innen bereits wieder weitere Schritte in diese falschen Richtungen vorbereitet... Und so war es auch absehbar, dass auch in Berlin so genannte 'Rechtspopulisten', Rassist*innen und Neo-Nazis den Anschlag vom Montag erneut dazu nutzen würden, um ihre menschenverachtenden Gesellschafts-Vorstellungen zu propagieren, obwohl oder auch weil der Anschlag (wie alle anderen des IS) genau in die Mitte der bunten, multikulturellen Berliner Gesellschaft traf: ein erschossener polnischer Lastwagenfahrer, Todesopfer aus Deutschland, der Ukraine, ein Mann aus Tschechien, eine Frau aus Italien und eine aus Israel, unter den Verletzten viele weitere Staatsangehörigkeiten (u. a. aus dem Libanon, den USA, Spanien, Großbritannien, Ungarn, Finnland und Frankreich).
Welches Ziel IS-Terroristen auch auswählen, es geht immer – ob in einem Regionalzug (Würzburg 18. Juli 2016: fünf verletzte Tourist*innen aus Hongkong), einer Kleinstadt (Selbstmordattentat auf das Musik-Festival "Ansbach Open" am 27. Juli 2016 mit 15 Verletzten), bei Anschlägen auf einen Sikh-Tempel (wie in Essen, 16. April 2016, drei verletzte Sikhs) oder eine Moschee in Kuwait (25. Juni 2015), auf Märkte in Syrien oder dem Irak, kurdische Hochzeiten in der Türkei oder Badestrände in Ägypten oder Tunesiengegen eine solche, kosmopolitische Mischung, denn wie alle Faschisten zielen sie auf die Zerstörung von Vielfalt, Freiheit und Mitmenschlichkeit (was auch in ihrem mörderischen Kalifat selbst studiert werden kann).

Glücklicherweise ist ein Großteil (nicht nur) der Berliner*innen schlauer und läßt sich weder einschüchtern noch dazu verleiten, den deutschnationalen, rassistisch-faschistischen Zwillingen der globalen, rassistisch-islamofaschistischen Dschihadisten hinterherzulaufen und reagiert erstens cool und zweitens, noch viel besser, mit Anteilnahme, Kerzen und Blumen. Mehr noch:
mit warmherziger internationaler Gemeinsamkeit auf dem Platz und Aufrufen zu einer Verteidigung unserer offenen, freien Gesellschaft. Das ist, bei allem Leid und aller Trauer, schön. Und weihnachtlicher, als es sich alle Faschisten dieser Welt auch nur ausmalen könnten. Unsere Trauer gilt den Opfern, den Hinterbliebenen unser herzlichstes Beileid und unser Mitgefühl den Verletzten. Wir hoffen, dass alle möglichst bald und mit möglichst geringen psychischen und physischen Folgen genesen aus den Krankenhäusern Berlins zurück zu uns kommen! Wir sind in Gedanken bei Euch! Solidarische Grüße auch an die Überstunden schiebenden Krankenschwestern und Krankenpfleger*innen, Ärzt*innen und alle anderen, die sich im Moment, während der kommenden Feiertage oder auch das ganze Jahr über – ich denke etwa an die vielen Ehrenamtlichen in der Flüchtlings-, Obdachlosen- und Nachbarschaftshilfe, aber auch an 'die' Antifa und andere (Selbsthilfe-) Initiativen – für unsere hoffentlich solidarisch und offen bleibende Gesellschaft einsetzen! Kommt, wir gehen zum


Breitscheidplatz

Alles in einem Bild: die Gedächtniskirche, die (post-)modernen Bauten, der Weihnachtsmarkt, die Lichter und viele kugelförmige, glitzernde und spiegelnde Welten... Ich mochte den Platz und die Gegend eigentlich nie besonders, aber heute habe ich ihn zum ersten Mal als irgendwie schön und beinahe poetisch empfunden...

Aus Respekt vor den Opfern und angewidert von Nachrichten rechter Aufmärsche dort, wollte ich ursprünglich nicht zum Ort des Anschlags gehen, aber da mich die Suche nach neuen Winterstiefeln (!, ich habe dieses Jahr viel zu wenig für meinen Ruf als Mode-Bloggerin gemacht, dieser Hinweis muss jetzt sein!) heute ohnehin ungewöhnlicherweise Richtung ‚City West’ trieb, beschloss ich doch noch einen Abstecher zum Breitscheidplatz, auch weil ich es nicht mag, wenn Macker, Faschisten und Terroristen die Stadt für sich definieren und meine Bewegungsfreiheit einschränken (ich reagiere schon viel zu oft auf diese 'falsche' Art: bei Herrenfußballspielen und WMs, am 'Nationalfeiertag', am 'Vatertag', bei rechten Ansammlungen, betrunkenen Männerhorden usw.). Außerdem wollte ich mir selbst einen Eindruck von der inzwischen dort herrschenden Stimmung machen. Dabei sind die Photos entstanden.

 
Ein anderer Blick auf den Weihnachtsmarkt und für mich das Beste auf dem Breitscheidplatz:
der 1983 errichtete Weltkugelbrunnen (auch 'Wasserklops' genannt) von Joachim Schmettau und seiner Bildhauerkollegin Susanne Wehland, im Sommer ein schöner, sehr verspielter Springbrunnen mit lustigen Skulpturen und Inschriften in verschiedenen Sprachen, dessen Treppen zum rechts nebenan liegenden Europa-Center (nicht im Bild) führen. Das weiße Hochhaus im Hintergrund ist das so genannte Zoofenster in der Hardenbergstraße, das derzeit dritthöchste Hochhaus Berlins, links davon der eingerüstete neue Glockenturm der Gedächtniskirche (mit goldenem Kreuz auf dem Dach, Fertigstellung 1961, Sanierung seit 2014), dazwischen die (im Zweiten Weltkrieg zerstörte) Ruine als Mahnmal für den Frieden.

Als ich heute morgen losgegangen war, wurde der mutmaßliche Attentäter noch gesucht, erst im Laufe des Tages kam die Meldung, er sei bei Mailand von einem italienischen Polizisten erschossen worden. Gestern hatte ich noch kurz überlegt, deutsche Polizeistellen via Twitter darum zu 'bitten', ihn bei einer eventuellen Festnahme „bitte nicht gleich 'wieder' zu erschießen“, damit im Laufe eines Prozesses vielleicht auch einmal Informationen über Strukturen, Werdegang, etwaige ‚Hintermänner’ und Netzwerke ans Tageslicht kommen könnten, mich aber dagegen entschieden, um die ermittelnden Beamt*innen nicht unnötig mit einem kritischen ‚Diskussionsbeitrag’ zu stören… Nun also der nächste tote (mutmaßliche) Täter – und (potentielle) Zeuge (auch wenn es in diesem konkreten Fall wohl tatsächlich unvermeidbar gewesen ist).

Die Polizei war am Nachmittag sichtbar im Umfeld, aber angenehm 'dezent' anwesend.
Es gab keine Platz- und Taschenkontrollen und auch meine Photographiererei störte sie nicht.
Die Berliner Verkehrsbetriebe der BVG hingegen haben offensichtlich 'Terrorfahndung' mit 'Fahrscheinkontrollen' verwechselt, denn noch nie wurde ich in Berlin derartig inflationär an gefühlt jeder zweiten Station kontrolliert wie heute... Nicht schön.

Im Bildhintergrund links der Neue Glockenturm und die Ruine der alten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (mit 1959 modernisierter, leuchtender Uhr), rechts zwei neuere Hochhäuser der 'City West', das dieses Jahr fertiggestellte Upper West (mit rosa Herzbeleuchtung) und das ein paar Jahre ältere Zoofenster.


Obwohl ich keine Angst hatte (oder beschlossen hatte, keine zu haben), ging es also ohne die aktuellen Nachrichten heute morgen mit eher gedrückter Stimmung und sehr gemischten Gefühlen Richtung Charlottenburg (irgendein innerer Impuls zog mich doch dort hin) und schon in der U-Bahn wurde ich von einer Truppe von ‚mit Pauken und Trompeten’ Weihnachtslieder spielenden Musikant*innen ("Jingle Bells"!!!) erheitert. Das ging dann in Charlottenburg zwischen KaDeWe und Zoo, zwischen Wittenbergplatz und Breitscheidplatz so weiter und hatte außerordentlich positive Wirkung auf meine Stimmung, da ich mir ursprünglich selbst nicht so sicher war, ob es eine gute Idee ist, dem Ort des Anschlags weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Im Drogeriemarkt in dem angrenzenden Europa-Center war das Regal mit den Kerzen praktisch leergefegt, Grablichter waren komplett ausverkauft… ich habe dennoch eine Lösung gefunden, denn ein Kerzchen anzuzünden fand ich dann doch eine nette Idee (wer noch hinfahren will: vielleicht schon auf dem Hinweg Kerzen besorgen).

Der Breitscheidplatz wurde 1947 nach dem von den Nationalsozialisten verfolgten Sozialisten und SPD-Politiker Rudolf Breitscheid († 24. August 1944 im KZ Buchenwald) benannt.

Dennoch waren, wie ich fand (ich habe keinen Vergleich, da ich normalerweise andere Weihnachtsmärkte besuche und auch sonst eher selten in Charlottenburg bin), nicht so viele Menschen auf dem Platz, die Stimmung war eher ruhig, aber nicht still, in fast allen Gesprächen, die ich ‚belauscht’ habe, ging es aber immer noch um das Attentat. Ansonsten hatte ich das Gefühl eines sehr herzlichen Umgangs miteinander, von Berliner*innen, Zugezogenen und Tourist*innen, und auch beim Kerzen anzünden gab es nette Szenen mit Menschen aus aller Welt (ich habe versucht, keine zu photographieren). Nachdem ich die weitgehende, erfreuliche Abwesenheit von Deutschlandsymbolen, dafür umso deutlicheren Botschaften für eine solidarische und menschliche Gesellschaft bemerkt hatte, waren meine anfänglichen Zweifel schnell verflogen und ich fand es eine gute Entscheidung, hingegangen zu sein. Denn:


The Message(s) of Berlin

 

Ein nahegelegener T-Shirt-Stand spendierte ein paar passende Exemplare:
"Make Love - Not War" und "Stop Wars". :-) ❤
Ansonsten waren heute nachmittag eher wenige Besucher*innen auf dem Platz.

Mit viel Herz und ohne Worte.

"Berlin hat keine Angst" (Berlin has no fear)

Eine kleine Laterne im Geäst, ein Briefchen und ein Kuscheltier. 💕

"Freiheit, Offenheit, Gerechtigkeit - davon lassen wir uns nicht abbringen!"
steht auf dieser Postkarte (ich glaube von der Partei Die Linke)

"Gemeinsam sind wir stark" - ein Transparent der türkisch-kurdischen DIDF (Föderation der Demokratischen Arbeitervereine, türkisch: Demokratik İşçi Dernekleri Federasyonu), die ich von vielen gewerkschaftlichen, antifaschistischen und auch pro-kurdischen Demonstrationen kenne.
Links zündet eine Frau eine Kerze für den ermordeten polnischen Lastwagenfahrer
Lukasz Urban an.

Und last but not least:
("The signs of the prophets are written on the subway walls, tenement halls...")

"Defend our open society: Berlin stays united #NoHate #NoTerror #NoRacism"
(unter dem grünen Herz steht:
"Darkness cannot drive out darkness, only light can do that
Hate cannot drive out hate, only love can do that!")

Der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz findet wie geplant noch bis zum 1. Januar 2017 statt und die in Mitleidenschaft gezogenen Standbetreiber und Schausteller freut es sicherlich auch, wenn Ihr ihnen irgendwelchen netten Glitzer-Tinnef (aus dem Aramäischen und Hebräischen bzw. Jiddischen stammendes Wort für 'nutzlose Ware'), niedlichen Nippes (aus dem Französischen für 'Beiwerk' oder 'Zierrat', etwa Putten) und wundervollen Plunder (aus dem Mittelniederdeutschen für 'wertloses Zeug', Klumpatsch, Kram oder Krempel), Süßwaren, Lebkuchen-Herzen, einen Glühwein oder wie ich eine Berliner Rostbratwurst mit Senf, gebrannte Mandeln und leckere Esskastanien (serbo-kroatisch: Kesten) abkauft. Schließlich sollten wir – ich habe das schon am Ende meines Posts zu den November-Anschlägen in Paris 2015 geschrieben – auch weiterhin unserem wunderbar ‚perversen Lebensstil’ (entsprechend äußerte sich ausgerechnet der an Menschenverachtung kaum zu überbietende IS in dessen Erklärung zu ihrem Massenmord im Pariser Musik- und Nachtclub Bataclan) frönen.

Denn wie singen die Engel in der Weihnachtsgeschichte so schön:

"Fürchtet Euch nicht!"

Im Übrigen bin ich schon lange der Meinung, dass Berlin (wie bereits Rom) Partnerstadt von Kobanê, dem nordsyrisch-kurdischen Trauma und 'Stalingrad' von Daesh, werden sollte.

#SmashDaesh!
  Biji Berxwedana Rojava!
[kurdisch für "Es lebe der Widerstand (gegen den IS) in Rojava (Westkurdistan/Nordsyrien)"]
Refugees Welcome!
Berlin bleibt bunt!

xxx
Eure Magenta,
die heute – fast schon eine kleine 'Sensation'! – den ganzen Tag in Charlottenburg verbracht hat.


All photos from 23rd December 2016 (sorry for the partly bad photo quality!).
© by Magenta / STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin (http://style-berlin.blogspot.de)

In order to prevent political misuse of these photos, any use (also in social media) is strictly prohibited as long you have no ok. by me. To ask, please write a short message to Magenta Netzwerk @ http://twitter.com/magentanetzwerk. And of course you are invited to link to this post.

Um politischem Missbrauch vorzubeugen, untersage ich in diesem Fall absolut jede Verwendung der Photos (auch in den sozialen Medien) ohne ausdrückliche Erlaubnis von mir (bitte vorher über Twitter, Magenta Netzwerk @ http://twitter.com/magentanetzwerk, fragen). Es kann aber natürlich gerne auf diesen Post verlinkt werden.


STYLE! IT! TAKES! Blog-Links:

Über die einzige 'Kirche', für die ich zu haben bin:
Die blaue Kathedrale des Schuhfetischismus (Februar 2016)
Einer meiner persönlichen 'Lieblingsposts'.

Zum 'Cyber-Krieg' gegen den IS (Daesh):
Pac-Man gegen #daeshbags (November 2015)

Zum 'Schrumpf-Kalifat' in Syrien & den Siegen der YPG / YPJ in Rojava:
Der kürzeste Weg nach Tall Abyad (Juni 2015)
Mit Pferdeschwänzen gegen Terroristen (März 2015)
Befreiung & Wiederaufbau der Stadt Kobanê (Februar 2015).
all in German & English (English titles: "The shortest way to Tell Abyad", "With Ponytails against Terrorists" and "Liberation & Reconstruction of the City of Kobanî")

Zu den IS-Anschlägen in Qamişlo (Föderation Rojava - Nordsyrien):
Qamişlo 27 Juli 2016 - Terroropfer zweiter Klasse? (August 2016)

Über die falschen Konsequenzen aus den dschihadistischen Anschlägen in Paris:
K(l)eine Lehren aus Paris (November 2015)
Leider hat sich die europäische Politik seither genau in die gegenteilige Richtung meiner dort im Kapitel "L'amour plus fort que la haine - Love is stronger than hate - Die Liebe ist stärker als der Tod!" gemachten Vorschläge zum Umgang mit dem IS-Terror entwickelt. Dies schon damals ahnend (siehe Titel!), gibt es dort auch den Abschnitt "Die kleinen Privatkriege gegen Daesh". ;-)

Zum IS-Massaker in Kobanê (25. Juni 2015):
Das Letzte Massaker der Dschihadisten (Juni 2015)
in German & English (English title: "The Last Massacre of the Jihadists")

Zu den 'Charlie Hebdo-Massakern' in Paris (7. - 9. Januar 2015):
Je suis Charlie... je suis Ahmed... je suis juif... (Januar 2015)
in German & English