Wednesday, December 5, 2018

Merry Xmas Charity Pin-up Calendar II/V

Gil Elvgren - Surprise Package (Maybe You Weren't Expecting This)
1947, Öl auf Leinwand / Oil on canvas, 76 x 61 cm
Art from the archives of Brown & Bigelow, St. Paul, Minnesota / USA

Heute geht unser kleiner Adventskalender – wegen des Themas deutlich vorgezogen – schon in die zweite Runde, denn ja, Nikolaus steht schon gleich vor der Tür!
Wie bereits das letzte Mal angedeutet, mag ich ja – auch und vielleicht sogar gerade als Atheistin – die globalen Legenden und Traditionen, Kulturen und Praktiken des Helfens, Schenkens und Teilens (in der christlichen Geschichte vielleicht noch mehr als mit dem Nikolaus mit dem Bischof Sankt Martin von Tours verbunden) ganz jenseits aller Religiösität sehr gerne (es gibt sie außerdem selbstverständlich in allen Kulturen!).
Dies ist ja letztlich auch ein zentrales Thema meines hübschen atheistischen Kalenders, wohingegen ich gerne der Versuchung widerstehe, in die komplexen Tiefen (und Abgründe) der christlichen Geschichte, deren Überlieferungen, Interpretationen, Wohl- und Übeltaten hinabzusteigen. Schließlich bin ich ja Kunst- & Kulturwissenschaftlerin und keine Religionswissenschaftlerin – und schon gar nicht "Im Auftrag des Herrn" (Blues Brothers) unterwegs. (^.^)

Und so werden wir wohl nie erfahren, ob der alte Herr Nikolaus – anno dunnemals immerhin an das irdischen Lüsten feindliche Zölibat gebundener Bischof von Myra – auch ein heimlicher Liebhaber oder Verehrer, ein Voyeur oder vielleicht auch ein 'lüsterner Sack' gewesen sein könnte (alles ist jenen vergönnt, die sich respektvoll zu benehmen wissen!).
Wann aber hat jemand diese ketzerisch-freche Idee so herrlich augenzwinkernd & (selbst-)ironisch auf die Leinwand gebracht wie der US-amerikanische Künstler und Werbemaler Gil Elvgren?

💖


Vielleicht hast Du (habt Ihr) das nicht erwartet
Maybe you weren't expecting this

Das vielfach reproduzierte Gemälde entstand im Jahre 1947, in einer Zeit, als viele US-amerikanische Soldaten, die aufopferungsvoll gegen die Nazis gekämpft haben, noch in Europa weilten oder gerade erst wieder aus dem Krieg zurückkamen. Wenn sie denn überhaupt lebend zurückkamen. Wie viele Frauen warteten vergeblich oder blieben allein?
Andererseits war es eine Zeit, in der die Frauen oft ein neues Selbstbewusstsein erlangten, da viele von ihnen zum ersten Mal von der häuslichen Umgebung, in die sie verbannt waren, ins Arbeitsleben getreten waren (häufig in der Kriegsindustrie) und – ob sie wollten oder nicht – ihr Leben ohne Vater oder Mann meistern mussten (oder auch konnten). Damit einher ging – nicht nur in den USA – teilweise auch eine erfreuliche größere gesellschaftliche & sexuelle 'Freizügigkeit', wenn auch freilich aus der Not geboren und aller Veränderung und Bewegung zum Trotz sehr relativ. Entsprechend lässt sich der Blick des Nikolauses / Weihnachtsmannes (der für den in der Ferne abwesenden Partner/Ehe-Mann oder auch Vater stehen kann) durchaus auch anders interpretieren:
ein bißchen empört über das nackte Mädchen (eine junge Frau, die sich vielleicht derweil vieler Konventionen entledigt hat). Ein "Nanana"-Blick, wie neben den überrascht-aufgerissenen Augen auch der gewohnt mehrdeutige und doppelbödige Untertitel andeuten könnte:
"Maybe you weren't expecting this" ("Vielleicht hast Du das nicht erwartet") könnten nämlich sowohl der abwesende Absender (z. B. Partner/Ehemann/Vater im entfernten militärischen Einsatz, aber auch ein näher lebender Verehrer oder Liebhaber) in Bezug auf das gemachte Geschenk, die dargestellte nackte Frau selbst ('ertappt' in ihrer Freizügigkeit) oder auch der humorvoll und fast schon 'episch-dekonstruierend' wie ein "Über-Ich" (dieser Verweis ohne mir Freud's Psychoanalyse zu eigen zu machen, da ich sie nur sehr bedingt teile) ins Bild montierte Nikolaus sagen (der sinnbildlich identisch mit dem abwesenden Absender sein kann, aber nicht muss, er kann zum Beispiel auch eine 'Vaterfigur', einen älteren Bruder oder neugierigen Nachbarn verkörpern, die sich für die 'Machenschaften' oder Verehrer der Tochter interessieren).
Zudem lässt sich der Satz auch mit "Vielleicht habt Ihr das nicht erwartet" übersetzen, womit anstelle der Geschenksendung sowohl das familiäre und gesellschaftliche Umfeld (vgl. "Über-Ich") der jungen Frau als auch Elvgrens Werbekund*innen und (wir) Bildbetrachter*innen selbst ins Spiel gebracht würden bzw. werden... Die Zeit und der gesellschaftliche Hintergrund lassen wie der Untertitel viele Interpretationsebenen zu.

* Anmerkung / Exkurs: Die Titel der Illustrationen wurden übrigens meist von den Auftraggebern der Agentur Elvgrens vergeben (darunter z. B. – wir haben es schon beim ersten Pin-up in Teil I geahnt – Coca Cola oder die in beiden Weltkriegen auch im Rüstungsbereich aktive Motorradfirma Royal Enfield, mit der ich mich bereits 2014 in einem thematisch ganz anders gelagerten Post namens "The Politics Of The In-Between" kurz auseinandergesetzt habe), und bei manchen seiner Arbeiten existieren verschiedene Varianten der Untertitel, je nach dem, ob sie auf einem Kalender, in Zeitschriften, auf Spielkarten oder anderen Alltagsgegenständen abgedruckt waren.
Und so können auch unterschiedliche Titel unterschiedliche Interpretationen befördern. Ich habe mich zum Beispiel von Anfang an gefragt, ob die Frau auf unserem Bild das Paket aus- oder aber vielleicht auch (für jemanden anderes) einpackt und mich – in Kombination mit dem hier diskutierten, verbürgten Titel – ein bisschen auf die Seite der Auspacken-Variante geschlagen.
Ein – allerdings nicht als 'offiziell' verifizierter – ebenfalls kursierender Titel lautet hingegen: "Wrapping for Christmas" ("Einwickeln für Weihnachten").
Auch das ein vieldeutiges Wortspiel, denn "wrapping" ist nicht nur die Verpackung (Umschlag, Hülle), sondern bedeutet auch "einhüllen", "einwickeln". Und zwar sowohl sich selbst, etwa in Form von warmer Kleidung, aber auch im übertragenen Sinne andere mit Charme oder den eigenen Reizen – wie in der Redewendung "Jemanden um den Finger wickeln".
Der Titel kann sich also sowohl auf das Geschenke einpacken (nicht: auspacken) beziehen, spielt aber natürlich auch mit dem "einwickelnden" Charme der trotz Winterzeit keinerlei "Hülle" tragenden Protagonistin, die beim Geschenke einpacken darauf verzichtet hat, sich selbst 'einzupacken' (natürlich ist sie in allen Interpretationen letztlich selbst das begehrte 'Geschenk').

Solche verschiedenen Titel und Lesarten waren vermutlich auch funktional
im sich ständig wandelnden, auch regional unterschiedlichen und Verwendungszweck-abhängigen Kontext von Zensur, aber auch generell, um die gleichen, von Agenturen oder Firmen bezahlten Bilder für verschiedene Zwecke nutzbar zu machen (das Bild von Elvgren funktioniert genauso als Zeitschriften-Cover oder Zeitungs-Illustration für den Nikolaustag wie auch für eine Weihnachtskarte, kann aber auch am "Heiligabend" genutzt werden).
Das gilt aber nicht nur für die Titel, sondern bereits für die Konzeption und Entstehung der Gemälde selbst. So ist es – ganz abgesehen von Elvgrens ohnehin höchst 'irdischen' Blick – für einen auf zahlende Kunden angewiesenen Werbemaler sehr funktional, wenn gar nicht so klar ist, ob wir nun den (heiligen) St. Nikolaus, seinen je nach Region unterschiedlich genannten und inszenierten Gehilfen 'Knecht Ruprecht', ob wir 'Santa Claus' oder den Weihnachtsmann sehen. Und so verschwinden auch alle verdeutlichenden, aber eben auch trennenden Symbole aus der christlichen Ikonographie. Mehr potentielle Verwendungsmöglichkeiten, mehr zahlende Abnehmer, "One painting fits all". Mehr Marx geht eigentlich nicht! Eine voranschreitende Säkularisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse – in einem Pin-up. But of course.

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Girls next door:
Mädchen aus der Nachbarschaft
öffnen neue Türen der Gesellschaft! * open new doors of society!

Wie bei allen Bildern und ihrer immer subjektiven Betrachtung, wie bei jeder (Darstellung von) Sexualität und jedem Begehren gibt es auch kein einfaches Passiv-Aktiv-Schema. Die Dargestellte ist sowohl (Betrachtungs-)Objekt als auch (Geschichts-)Subjekt, sie ist Ideal, Ikone, Rebellin, begehrtes Begehrens-Objekt & begehrendes Begehrens-Subjekt und vieles mehr.
Und natürlich gab es ohnehin schon damals nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen, die Elvgrens schnell populär gewordenen, in Druckform massenhaft verbreiteten Bilder und Illustrationen liebten und – so eine gängige Kritik – sich eventuell auch an den entsprechenden (allerdings nicht von den Malern 'erfundenen') zeitgenössischen Schönheitsidealen orientierten.
Dies wurde sogar öfters selbst Gegenstand von Scherzen in Elvgrens Illustrationen, etwa in dem Gemälde "I Must Be Going to Waist" ("Ich muss mich um meine Taille kümmern") von 1946, welches eine Frau in einer Art Fitnessstudio zeigt (Schönheitsarbeit gab es schon immer) und den mehrdeutigen Untertitel "Waisted Effort" trägt – ein Wortspiel aus "waist" (Taille) mit dem gleich klingenden englischen Wort "waste" (überflüssig, unnütz, verschwenden).
Ein "wa(i)sted effort" wäre also ein nutzloses, unnötiges Bemühen um die 'perfekte Taille'. ;-)

Ohne Vorwissen für uns heute schwer zu erkennen (da die Schönheitsideale und Moden sich ja ständig ändern) und auf den ersten Blick vielleicht sogar überraschend, dass die von Elvgren nach echten Modellen (dazu komme ich in Teil III) gemalten Frauen eher das alltägliche amerikanische "Girl Next Door" darstellten – und trotz erotisch konnotiierter und heutzutage im Alltag weniger verbreiteter, eher fetischisierter Kleidungsstücke wie (Sling-)Pumps (unser Titelmädchen heute), halterlosen Nylon-Strümpfen, kurzen oder halbdurchsichtigen Negligés (vgl. die kommenden Elvgren-Bilder in Teil III & IV) nicht etwa eine unerreichbare "Femme Fatale".
Es ging um ein – freilich wie meistens in Mode, Kunst oder Werbung idealisiertes – Bild der 'normalen' Frau in der Gesellschaft, denn die amerikanische Pin-up-Werbekunst war keine bildungsbürgerliche Kunst, sondern eine Alltagskultur und damit auch eine proletarische Kultur.
Und genau das mag ich – neben vielen weiteren Aspekten – auch an ihr.
Natürlich war es auch eine Erotisierung des Alltags - aber auch das mag ich.
Ganz im Unterschied zur Kirche (besonders der in den USA weit verbreiteten protestantischen Spielart), die weniger "amused" über solche 'Trends' und Entwicklungen war.

Entsprechend wirkten die Bilder andererseits damals auch ermutigend auf viele Frauen, denn ihre fröhliche Unbeschwertheit und Unverklemmtheit konnte auch als Signal gelesen werden, sich von Konventionen und überkommenen Moralvorstellungen zu befreien (so eine nur kurz skizzierte, von mir geteilte, allgemeine Verteidigung erotischer Künste).

Aufgrund der immer augenzwinkernden Fröhlichkeit werden die Bilder dieses Genres übrigens auch scherzhaft "cheesecake paintings" genannt. Gerade in unserer Zeit, in der verbitterte Unfreundlichkeit und soziale Kälte immer mehr um sich greifen, können wir davon vielleicht sogar wieder lernen! Einfach mal wieder schmunzeln, lächeln, freundlich sein. Und zwar ausdrücklich nicht, weil der/die Chef*in es heute verlangt, sondern den Mitmenschen gegenüber und nicht zuletzt auch uns selbst zu Liebe.

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Ist Santa ein Mädchenname?
Is Santa a girls name?

Und wer schließlich sagt denn eigentlich, dass auch der moderne Nikolaus immer ein Mann sein muss?
Sieben Jahre nach diesem Gemälde hat Gil Elvgren in "Out In The Cold (My Tale's Told)" von 1954 selbst einen entsprechenden Vorschlag gemacht, in dem er aus Santa Claus eine Art Marilyn Monroe in roten Winterstiefeln und Nikolausmantel gemacht hat (siehe das erste 'Türchen' von meinem Pin-up-Kalender). Interessant, wie seine Kunst – auch was die Geschlechterbeziehungen angeht – durchaus immer mit der Zeit ging. Auch Elvgrens 'Kollege' Enoch Bolles, zusammen mit Elvgren mein liebster Pin-up-Illustrator, hatte bereits 1940 aus Santa Claus eine Frau gemacht, auch wenn letztlich unklar bleibt, ob sie die Beschenkte oder – schließlich ist sie ja im Unterschied zur Frau auf unserem heutigen Titelbild selbst die 'Nikoläusin' – die Schenkende ist (oder beides). Aus Sicht Eurer femme-lesbischen Bloggerin Magenta ist es eindeutig eine lesbische Nikoläusin, die ihrer Liebsten Perlenketten & andere glamouröse Überraschungen mitgebracht hat 😜:

Enoch Bolles - A Neat Little Package, 1940

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The Ronettes
I Saw Mommy Kissing Santa Claus
1963

Heute hören wir von Phil Spectors Weihnachtsalbum "Santa Claus Is Comin' To Town" von The Crystals, "Here Comes Santa Claus" von Bob B. Soxx & The Blue Jeans und natürlich auch das niedliche "I Saw Mommy Kissing Santa Claus" in der schönsten Version von The Ronettes (1963).
Das von Tommie Connor geschriebene Lied erschien gesungen vom 13-jährigen Jimmy Boyd erstmals Ende November 1952 – also nur fünf Jahre nach unserem Kalenderblatt – und liefert vielleicht einen weiteren Hinweis zur Interpretation von Gil Elvgren's Bild "Surprise Package".
Aber wie gesagt, ich lasse es die wundervollen The Ronettes singen:




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Noch mehr weibliche Nikoläusinnen:
Mutterliebe

Stillleben mit einigen von Mama's leckeren Keksen
So viel Liebe!
Sie hat sich sogar extra ein Förmchen mit meinem geliebten Berliner Fernsehturm besorgt!
Leider brechen die Spitzen immer auf dem weiten Sende-Weg nach Berlin ab – was der nicht zu toppenden Leckerheit der Kekse freilich keinen Abbruch tut!
Die "Vanillekipferl" und die in uralten handgeschnitzten Förmchen aus Familienbesitz gebackenen "Springerle" (hier im Uhrzeigersinn die Motive Schmetterling, Rentier, Vogel & Eichelzweige), die pralinenartigen Kekse aus weißer, mit ungespritzten Orangenschalen versetzter & brauner, mit Cornflakes gemixter Schokolade – sowie alle anderen – sind meine Liebsten. Und einen Davidstern als Ausstechform hat meine nicht-praktizierende protestantische Mutter auch! Mein Vater ist atheistischer ex-Katholik, ich atheistische ex-Protestantin, mein Bruder ist dabei geblieben – wir sind eine wunderbar säkulare Familie!
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Still Life with some of Mummy's delicious cookies
So much love!
She even bought a cookie cutter in the shape of my beloved TV tower of Berlin!
Sadly they always break on the long postal way to Berlin – which of course doesn't effect the endless deliciousness of the cookies!
My non-practicing Protestant mother even has a Star of David! My father is an atheist ex-Catholic, I'm an atheist ex-Protestant, my brother stayed Protestant – we are a wonderful secular family!
💖


Refugees Welcome

Kekse essend Nüsse knackend zünden wir auch die zweite Kerze an – und dann wollen wir ja auch noch eine gute Tat vollbringen!
Wie wäre es denn – wo ich heute zu Anfang schon kurz bei den Themen Krieg(sopfer) und Kampf gegen Nazis gelandet bin – mit einer 'Nikolaus-Spende' für Refugees und Flüchtlingsprojekte?
Ein bisschen (bei mir nicht gerade explodierenden) Wohlstand teilen und Nächstenliebe verschenken – das ist "Santa Magenta's" Wahl für das zweite Kalenderblatt!

Konkret habe ich mich dazu entschlossen, drei Organisationen der zivilen Seenotrettung, nämlich Sea-Watch, Mission Lifeline und Sea-Eye, mit jeweils einer Spende zu unterstützen. Alle drei retten mit Schiffen schiffbrüchige Flüchtende im Mittelmeer vor dem Ertrinken und setzen sich für sichere Fluchtwege, offene Grenzen und Bewegungsfreiheit für alle Menschen ein.
Mehr dazu auf der 'Rückseite' dieses zweiten Kalenderblattes in Form meines nächsten Posts unter dem Titel "Seenotrettung".

Auch zum ersten Teil gab es natürlich eine Spende, nämlich an das Projekt "Make Rojava Green Again", ich komme im Moment nur nicht mehr hinterher, auch weil sich die recht aufwändige Produktion dieses Kalenders und meine vielen anderen Aktivitäten überlappen, aber ich werde darauf in Updates noch genauer eingehen (die erste Kalenderrückseite zu "Make Rojava Green Again" ist aktuell noch in Arbeit, aber die Spende ist schon raus). Denn es heißt natürlich nicht umsonst "Charity Calendar" und soll auch konkrete Anregungen für meine lieben Leser*innen geben!

💖


Baby, it's cold outside

Für mich selbst schaue ich die Tage mal nach schicker neuer Unterwäsche, damit ich nicht ganz so nackig rumlaufen muss wie unser heutiges Pin-up. (^.^)

Denn – auch ohne Schnee:

"Baby it's cold outside!"

In diesem Sinne "Tschüsss" und bis zum nächsten Mal,
wenn es wieder heißt:

"Gute Mädchen kommen in den Himmel,
böse Mädchen kommen überall hin!"

xxx
Eure Magenta
💖

 
I like this!
Artist unknown, from a Xmas Card


Link zur 'Rückseite' dieses II. Kalenderblattes zum Thema "Seenotrettung"

Link zum ersten Teil meines * Link to the first part of my



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Make Rojava Green Again

Make Rojava Green Again! Picture Gallery – June 2018 – Internationalist Commune

Vom Hambacher Forst nach Rojava - Klimaschutz ist global!

Eines der großen Themen in diesem politisch bewegten Jahr war der immer dringlicher werdende Klimaschutz, wie die sich häufenden Umweltkatastrophen von schweren Unwettern, Hurrikans, Überschwemmungen oder Waldbränden erneut dramatisch deutlich machten.
In Deutschland blickten alle in den Hambacher Wald, wo die unermüdlichen #Hambibleibt-Aktivist*innen den Kohlekonzern RWE mit ihren Aktionen, Baumhäusern, Besetzungen und Blockaden in die Verzweiflung trieben und treiben. Gleichzeitig schickte im September diesen Jahres eine Aktivistin, die sich lange im Widerstand im Hambacher Forst befand und mittlerweile in Rojava lebt, einen die nur scheinbar weit entfernten Kämpfe verbindenden Solidaritätsbrief aus Rojava, der auf der Webseite der kurdischen Nachrichtenagentur ANF nachzulesen ist:
Initiativen wie #EndeGelände machen bundesweit und auch in Berlin regelmäßig mit Anti-Kohle-Protestaktionen auf den Klimaschutz aufmerksam.
Immer wieder habe ich darüber auch auf dem STYLE! IT! TAKES! Twitter-Account @magentanetzwerk berichtet, der in diesem Jahr mit über 1.300 Follower*innen eine neue persönliche Rekordmarke erreicht hat. :-)


Make Rojava Green Again - Rojava wieder grün machen

Für den ersten Teil meines fünfteiligen, säkular-atheistischen, dafür winterlich-glamourösen "Merry Xmas Charity Pin-up Calendar" und den damit verbundenen kleinen 'Spendenmarathon' habe ich mich bezüglich dieses ökologischen Themenfeldes trotz der erwähnten, erfreulich-hartnäckigen Proteste in Deutschland – doch selbstverständlich mit Blick auf die Zukunft unseres antarktisch-schönen Pin-ups und ihrer beiden Pinguine! ^.^ (siehe dazu die 'Vorderseite' dieses I. Kalenderblattes) – dennoch für eine andere Kampagne entschieden, denn letztlich ist Klimaschutz eine globale Angelegenheit und es spielt keine Rolle, wo der Klimaschutz in die eigenen Hände genommen wird.

Da ich bekanntlich seit inzwischen mehr als 4 Jahren die großartige Revolution im nordsyrischen Rojava unterstütze, ging die erste kleine Spende in Höhe von 25 € also an die dortige, gemeinsam von der "Internationalist Commune of Rojava" und dem Ökologie-Komitee des Kantons Cizîrê gestartete Kampagne "Make Rojava Green Again". Es geht zunächst unter anderem um die Wiederaufforstung der von Monokulturen und Krieg ökologisch zerstörten Region.
Der Hintergrund wird kurz in diesem Flugblatt zusammengefasst:


This same leaflet & flyer (front & back, in Colour / Black & White, various sizes)
is availabe for free download also in English, Spanish,
French to read, print and spread them!

Infos zu den aktuellen Projekten von MAKE ROJAVA GREEN AGAIN (auf Englisch)
Infos about the current projects of MAKE ROJAVA GREEN AGAIN (all in English):

Planting trees ~ Support us reforesting Rojava
http://makerojavagreenagain.org/portfolio/reforestation/

Reusing water ~ Help us to build a grey water and black water system!
http://makerojavagreenagain.org/portfolio/reuse-water/

Harnessing wind ~ Help us constructing a wind turbine in Rojava
http://makerojavagreenagain.org/portfolio/wind-energy/



~ Impressionen ~

Make Rojava Green Again! Pictures gallery – April 2018 – Co-operation in Mesopotamia

"Azadî ji bo daran ~ Freiheit für die Bäume"
Make Rojava Green Again (MRGA) preparing plants & trees to be planted in Rojava,
the autonomous Democratic Federation Northern Syria


Independent newspaper article: Why we’re planting trees in northern Syria

Rojava 2018 10 22 ~ La CNT se suma a la campaña 'Make Rojava green again' (ANF)

Rojava 2018 10 24 ~ CNT schließt sich "Make Rojava Green Again' an (ANF)


Rojava in March 2018 ~ Revolutionary Ecological Campaign #MakeRojavaGreenAgain

~ More photo galleries & infos also on the page of the Internationalist Commune ~

Internationalist Commune
Derik (al-Malikiya)
Rojava, Federation of Northern Syria
contact@makerojavagreenagain.org


Ökologische Revolution

Doch das ist nur der Anfang dieses ehrgeizigen Projektes. Letztlich geht es um nichts weniger als um eine ökologische Revolution, die entlang der unter anderem vom inhaftierten PKK-Mitbegründer Abdullah Öcalan entwickelten, stark von dem US-amerikanischen Anarcho-Ökologen Murray Bookchin beeinflussten philosophisch-praktischen Linie der revolutionären Bewegung ("Demokratischer Konföderalismus" genannt) mit Basisdemokratie und Geschlechtergleichheit einher geht. Dazu gehört auch die Entwicklung eines ökologischen Bewußtseins in der nordsyrischen Gesellschaft – weg von der kapitalistischen Wegwerf-Mentalität.

Schon kurz nach der Befreiung vieler nordsyrischer Städte und Dörfer durch die den IS vertriebenen revolutionären YPG- & YPJ-Einheiten (Kurd*innen & multiethnische Verbündete verschiedenster Religionen) wurde damit begonnen, nicht nur den Kriegsschutt zu beseitigen, sondern auch gemeinsam die Straßen, Wege, Grünflächen und Felder von Müll, aber auch von überall verstreuten Kriegsspuren wie Minen und Sprengfallen, zu befreien (siehe dazu auch meinen Blog-Artikel Die Rückkehr des zivilen Lebens in Kobanê vom Mai 2015).

So werden nicht nur alle Teile der Gesellschaft in die konkrete Verbesserung ihres Lebensumfeldes einbezogen, sondern auch ganz sinnlich das Gefühl geschärft, die eigene Umgebung nicht zu vermüllen und zu verschmutzen. Es gibt lokale Basisversammlungen, in der die Bevölkerung über die dringlichsten Probleme diskutieren und Entscheidungen treffen kann, wie sie gelöst werden sollen. Dabei geht es oft um ganz elementare Dinge wie die Wasser- und Stromversorgung, aber natürlich auch nach wie vor um den Wiederaufbau der Dörfer und Städte, die grüner werden sollen und von einer nachhaltigeren Landwirtschaft in der überwiegend ländlich geprägten Region umgeben sein sollen.

Ehrgeizige Pläne und Projekte also, aber alles, was ich mitbekomme (und ich bekomme aufgrund meiner Kontakte sehr viel mit), klingt wundervoll und ist wunderschön anzusehen – von der bereits zu großen Teilen wieder neu aufgebauten Stadt Kobanê, die nach der erbitterten Schlacht gegen den IS noch Anfang 2015 ein einziger Trümmerhaufen war, über das wunderschöne neue Parlament in Derîk oder die Pläne der im Aufbau befindlichen Universität von Rojava. Und dies alles (leider) ohne jegliche Unterstützung der reichen, westlichen Länder oder großen, globalen Hilfsorganisationen, aus eigener Kraft. Die Revolution von Rojava macht Hoffnung und Mut!


Das Buch - The Book

Internationalist Commune of Rojava: MAKE ROJAVA GREEN AGAIN
Foreword by Debbie Bookchin. UK 2018
Das ganze Buch ist wirklich wunderschön gemacht, hat außen wie innen ein recht ungewöhnliches, markantes Design mit hohem Wiedererkennungswert und ist eine wunderbare Einführung in den Themenkomplex.

Um die ehrgeizige Philosophie, die Gedanken, Visionen und Ziele der sozial-ökologischen Revolution in Rojava in der ganzen Welt zu verbreiten, haben die Genoss*innen von der "Internationalist Commune of Rojava" neben den bereits kurz vorgestellten praktischen Projekten auch noch das schöne Buch "Make Rojava Green Again" geschrieben, Debbie Bookchin (die Tochter des im letzten Kapitel erwähnten Anarcho-Ökologen Murray Bookchin) für ein Vorwort gewonnen, es wurde in England layoutet und über eine Crowdfunding-Kampagne vorfinanziert und schließlich in der Arbeiter*innen-Kooperative Calverts Ltd in East London gedruckt und jetzt über den englischen anarchistischen Verlag/Mailorder Dog Section Press (Direktbestellungen für £6.00 plus Porto/Verpackung hier: https://dogsection.bigcartel.com/product/make-rojava-green-again) weltweit vertrieben. Das ist alles in allem doch ein ziemlich kohärenter Produktionsprozess von der Kommune in Rojava bis zu den Genoss*innen in England ein Buch quasi komplett in antikapitalistischen Kollektiven zu schreiben, zu gestalten, zu drucken und zu vertreiben. Wow!

Bisher gibt es die englische Originalausgabe, aber das Buch soll sobald die Finanzierung gewährleistet ist auch in zahlreiche andere Sprachen übersetzt und vielleicht auch gedruckt werden. Alle Gewinne des Buches (und späterer Übersetzungen) gehen direkt in die Unterstützung der Arbeit der "Internationalist Commune of Rojava".
Es steht auch Online als PDF zum Lesen und Durchblättern zur Verfügung (Link wird nachgereicht).


Hier könnt Ihr das wunderschöne, informative und lesenswerte
Vorwort von Debbie Bookchin lesen (auf Englisch):

Here you can read the beautiful, informative
Foreword by Debbie Bookchin which is highly worth reading:

☆ "Make Rojava Green Again" by Debbie Bookchin

Eine grobe, in den Revolutionsfarben gelb-rot-grün gefärbte Karte von Rojava (hier gelb dargestellt, den Farben der kurdisch-multiethnisch-alliierten Befreiungseinheiten SDF) und generell zur Lage der Demokratischen Föderation Nordsyrien, die nördlich an die Türkei und südöstlich an den Irak grenzt.
Das von den SDF, YPG & YPJ befreite Gebiet ist aber sogar noch deutlich größer und umschließt auch die ganze Region von der Mitte der Karte bis einschließlich der südlich  liegenden, eher arabisch geprägten Großstadt Raqqa und weitere, südöstliche Gebiete.
Umgekehrt ist seit Anfang 2018 der zu Rojava gehörende Kanton Afrîn (ganz links im Westen der autonomen Föderation Rojava) von Erdogan's Türkei und seinen verbündeten Dschihadisten brutal besetzt.


Rojava in Berlin

Die revolutionäre Fahne von Rojava in Berlin-Kreuzberg
am Ende der Demo gegen das PKK-Verbot am 1. Dezember 2018
Da nicht nur kurdisch-türkische PKK-Fahnen, sondern sogar die in Berlin längst durchgesetzten und wieder erlaubten Fahnen der nordsyrischen YPG & YPJ von der Polizei im Kontext mit der Demo verboten wurden, schrieb ich dazu auf Twitter:

"Für eine PKK-Fahne hat das Geld leider nicht gereicht,
meine YPJ-Fahne durfte ich ja nicht tragen (bin immernoch grummelig deshalb),
also eine Fahne für alle - EINE FAHNE FÜR ROJAVA!
Die hat mir ein kleines kurdisches Mädchen geschenkt!
😃
#WegmitdemPKKVerbot"
Snapshot by

So war es dann trotz allem doch noch eine gute Demo, für die ich sogar extra in Rojava-Grün gekommen bin. Dazu außerdem meine schon obligatorische rosa Kirschblüte (hier nur bei genauem Hinsehen zu entdeckende Haarblume links oben)
– ohne die gehe ich auf keine kurdische Demo!
(^.^)
🌸


Zur schwankenden Weltkugel

Buchladen zur schwankenden Weltkugel, Kastanienallee 85, Prenzlauer Berg

Nach der beliebten Devise "Think global - act local" habe ich ergänzend zu meiner Überweisung beschlossen, mir zur Unterstützung meiner Genoss*innen aus der englischen Kurdistan-Solidarität die Buchausgabe von "Make Rojava Green Again" in meinem linken Berliner Lieblingsbuchladen mit dem zum Ökologie-Thema passenden, lustigen Namen Zur schwankenden Weltkugel im ex-besetzten Haus in der Kastanienallee in Prenzlauer Berg zu besorgen. Der als Kollektiv geführte Buchladen wurde 2002 als zweiter Laden des Schwarze Risse Buchladen-Kollektivs eröffnet, seit der Teilung des Kollektivs im April 2012 trägt er seinen neuen Namen.

Zu meiner Überraschung hatten sie das gesuchte Buch aber nicht und kannten es auch noch gar nicht. Wahrscheinlich stecke ich so tief im Thema, dass ich dachte, die ganze Welt spricht über dieses Buch, über dessen Veröffentlichung ich schon so oft auf Twitter berichtet habe. (^.^)
Offenbar haben auch noch keine meiner Genoss*innen aus der Kurdistan-Solidarität eine Kiste zum Weiterverkauf auf Kommission vorbeigebracht, wie es zum Beispiel Zeitschriftenkollektive (ich kaufe dort z. B. immer meine linke Lieblingszeitung wildcat), Gruppen und Herausgeber*innen von Broschüren, die es am Kiosk nicht zu kaufen gibt, machen, denn die Weltkugel ist auch Drehscheibe für Flugblätter, Infomaterial, Plakate und Bustickets zur nächsten Demo.

Die supernette Buchhändlerin ließ sich also von mir aufklären und wir schauten uns gemeinsam die Kampagnen-Webseite an. Dann rief sie sogar die Kolleg*innen bei Schwarze Risse in Kreuzberg an, und auch die hatten noch nicht davon gehört.
Und jetzt haben wir vereinbart, dass die schwankende Weltkugel das Buch für mich in England bestellt (es wird wie schon erwähnt über den linken englischen Vertrieb Dog Section Press verbreitet), aber nicht nur für mich, sondern gleich mehrere Exemplare! Ist das nicht wundervoll?
Ich bekomme Bescheid, sobald die Bücher eingetroffen sind und werde Euch dann ebenfalls hier und auf Twitter Bescheid geben, dass Ihr das Buch jetzt auch im zu Unrecht 'verrufenen' schönen Prenzlauer Berg bekommen könnt (ein bisschen Kiezpatriotismus wird mir hoffentlich zugestanden, denn ich lebe gerne hier).
Denn je mehr der Bücher verkauft werden, desto wahrscheinlicher wird die Finanzierung einer Ausgabe in anderen Sprachen gewährleistet.
Und es ist natürlich auch ein prima Weihnachtsgeschenk für politisch interessierte Menschen (wer es eilig hat, die Online-Bestellmöglichkeit bei Dog Section Press habe ich ja schon verlinkt).

Und nach Eurem Buchladen-Besuch könnt Ihr dann entweder im direkt nebenan liegenden Café Morgenrot oder – mein Tipp – im unweit entfernten, ebenfalls linken Kneipenkollektiv Kultur- & Schankwirtschaft BAIZ (in der Schönhauser Allee 26A / Ecke Wörther Str., 10435 Berlin), die immer mehr zu meiner Stammkneipe mutiert, was Trinken gehen. Ja, ich mache jetzt hier mal ein bisschen Werbung für meinen Kiez und seine Wunderbarkeiten!


Buchladen zur schwankenden Weltkugel
Kastanienallee 85
10435 Berlin
Öffnungszeiten
Montag - Freitag 11.00 Uhr - 19.00 Uhr
Samstag 11.30 - 18.00 Uhr
Telefon: 030 4409158
E-Mail: info@buchladen-weltkugel.de


Photo via www.kollektiv-betriebe.org


Spenden * Donating

Für alle, die vielleicht auch eine Kleinigkeit an das Projekt "Make Rojava Green Again" spenden wollen, hier noch einmal die Bankverbindung, dann könnt Ihr sie per Copy & Paste in ein Formular eingeben:



Kontoinhaber: Xarxa Autogestió Social SCCL
IBAN: ES43 1491 0001 2420 8685 5729
BIC/SWIFT: TRIOESMMXXX
Bank: Triodos Bank (Spanien/Spain)
Überweisungszweck / Payment reference: deposit P3NIA

* Bitte den Überweisungszweck genauso angeben
* Please use exactly this payment reference




Rosa Grüße aus Berlin! * Pink Greetings from Berlin!

Auch in Rojava mögen Menschen rosa:
noch unfertiges Wandbild in einem Jugendzentrum in der Nähe der Stadt Amude (Cizîrê Kanton, Rojava)
"Jin, Jiyan, Azadi" ist eine kurdische Parole und bedeutet "Frauen, Leben, Freiheit"!
~*~*~*~*~
Mural in a youth centre near the city of Amude in #Rojava
created by members of the Internationalist Commune
"Jin, Jiyan, Azadi" is a Kurdish slogan meaning "Women, Life, Freedom"!

Während ich also noch auf mein Buch warte und mich darauf freue, das dann frisch erstandene Stück an hoffentlich ruhigen Wintertagen zu lesen, und hoffe, dass meine kleine Spende noch heile in Rojava ankommt, bevor Erdogan wieder alles in Schutt und Asche legt, was mühevoll und mit viel Liebe aufgebaut wurde, wünsche ich den Freund*innen in Rojava weiterhin viel Kraft, Optimismus & Erfolg und verabschiede mich für heute von Euch.

Weiter geht es hier mit dem II. und III. Kalenderblatt und damit auch den nächsten beiden Soli-Spenden. An wen die gingen, erfahrt Ihr ebenfalls hier im Blog.

Kussi
xxx
🌸🌸🌸
Eure Magenta

STYLE! IT! TAKES! Twitter-Account
Magenta Netzwerk @magentanetzwerk

Link zur Vorderseite des ersten Teils meines * Link to the front page of the first part of my


~ I ~

Sunday, December 2, 2018

Merry Xmas Charity Pin-up Calendar I/V

Gil Elvgren - Out in the Cold (My Tale's Told)
1954, Öl auf Leinwand / Oil on canvas, 76 x 61 cm
(the original is a bit bigger, this one is slightly cut-out left, right & below)
Art from the archives of Brown & Bigelow, St. Paul, Minnesota / USA

Es scheint noch recht früh, aber da diese Zeit des Jahres immer irgendwie davonrast, können wir ja nie früh genug anfangen, denn tatsächlich haben wir schon wieder den 1. Advent. Ich bin ja 'getaufte Atheistin', aber diese Zeit hat trotzdem viele schöne Facetten, deshalb pflege ich einen postmodernen Umgang mit den Traditionen, von denen viele ohnehin nicht unbedingt christlichen Ursprungs und übrigens meist noch gar nicht so alt sind.

Als manchmal ein bißchen nostalgischer Mensch kann ich mich zum Beispiel sehr für die romantisch verklärten, meist etwas kitschigen oder auch naiv-verspielten Elemente der kalten Zeit erwärmen. Etwa für die wunderschönen, von höchst weltlichen Sehnsüchten geprägten und gleichzeitig meist ironisch-humorvollen US-amerikanischen Pin-ups von Gil Elvgren (1914–1980), einem meiner Lieblingskünstler aus diesem Genre. Deshalb gibt es dieses Jahr einen fünfteiligen "Pin-up Adventskalender", also jeden Sonntag eins von Elvgren's hübschen und lustigen 'Girls' als 'Titelblatt' plus ein Special zu den Feiertagen. Genauer gesagt, werden es immer mehr 'Girls': Heute eins, beim zweiten Türchen zwei, dann drei, dann vier. Ergänzt werden die Pin-ups durch Photos von meiner hübschen Deko und Vorschlägen für ein wahrhaft stilvolles Verbringen dieser Winterwochen. Und damit nicht genug, wird es auch ein klingender Kalender, denn ohne Musik ist ja alles nichts. Ist das nicht phantastisch?

Ein anderer Aspekt dieser Zeit, den ich mag, ist der Gedanke der Nächstenliebe, das Schenken und Geben. Ich meine damit nicht irgendwelche Einkaufsorgien, sondern schöne Momente, die nicht viel kosten und die Welt ein klein wenig besser machen. Deshalb habe ich beschlossen, zu jedem Pin-up ein Kerzlein anzuzünden und – auch als Vorschlag gedacht – ein gutes Werk zu vollbringen.

Ausstechförmchen Reh (Bambi) & Katze im Schnee

Da diese Zeit ja ganz entgegen der Vorstellung vom 'gemütlichen Weihnachten' meist eher stressig ist, dachte ich, es ist ein guter Zeitpunkt schon mal mit dem Backen von Keksen anzufangen, die wir mit unseren Freund*innen, Familie, Nachbar*innen und anderen teilen können, verbunden mit einer Einladung zum Kaffee, Glühwein oder Tee, beim Eislaufen, auf der Arbeit oder beim Einkaufen.

Ausstechförmchen Fledermaus & Schlittschuh

Da ich meine kleine Sammlung von Ausstechförmchen gerne mag, müssen sie auf alle Fälle zum Einsatz kommen. Dazu hören wir, wunderbar passend zu Elvgrens Pin-ups, die wundervolle Musik von Phil Spectors legendärem Christmas Album (1963/1972). Zum Motiv heute passen "Frosty The Snowman" und "Sleigh Ride" von The Ronettes, "Rudolph The Red-Nose Reindeer" von The Crystals, und da das Winterwetter ja auch dieses Jahr nicht so ganz mitspielen will, können wir auch gemeinsam mit Darlene Love von einem "White Christmas" in einem "Winter Wonderland" träumen... denn wie singt sie so schön, Baby "(It's A) Marshmallow World"! ♥

Darlene Love
"(It's A) Marshmallow World"

Definitely the best Xmas album in Pop history!



Wissenswertes
Wusstet Ihr eigentlich, dass die Bezeichnung Xmas älter ist als der
Adventskalender?

"In the animated television series "Futurama", which is set in the 31st century,
Xmas /ˈɛksməs/ is the official name for the day formerly known as Christmas."
(^.^)

Während die Kekse im Backofen sind, können wir schonmal eine kleine Einkaufsliste für den Weihnachtsmarkt schreiben. Ich brauche nicht viel, diesmal sind es bei mir nur weiße Kerzen für meinen Schwibbogen (die gibt's auch im Drogeriemarkt, aber vielleicht finde ich auf dem Weihnachtsmarkt Ersatz für den etwas angekohlten 'Propeller'), Ausstechförmchen Mond & Davidstern, vielleicht ein Weißes Schaukelpferd aus Holz und ein paar neue, herrlich duftende Räucherkegel. Schicke Weihnachtskarten zu haben, wäre auch was, vielleicht gibt's ja irgendwo auch Retro-Pin-up-Kärtchen? Mal sehen, nächste Woche also auf zum Bummeln und Glühwein schlürfen auf einen der vielen Berliner Weihnachtsmärkte. Außerdem werde ich mal wieder in meinen Lieblingskekszubehörladen schauen: "Cakeville" in Prenzlauer Berg (Wörther Str. 23, 10405 Berlin), da gibt's nicht nur eine riesige Auswahl solcher Ausstechförmchen, sondern der ganze rosa Laden passt in seinem 1950er/60er-Retro-Style auch prima zu unserer Musik heute. ♥

Bezaubernde Wintertage wünscht Euch
xxx
Eure Magenta


Er steht noch lange nicht,
aber auch mein Xmas-Tree ist ein bisschen anders:
Rosa natürlich!
(^.^)


Link zum zweiten Teil meines * Link to the second part of my


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