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Sunday, December 16, 2018

Merry Xmas Charity Pin-up Calendar III/V

Gil Elvgren - SheerDelight (This Soots Me)
1948, Öl auf Leinwand / Oil on canvas, 76 x 61 cm
Art from the archives of Brown & Bigelow, St. Paul, Minnesota / USA

Nachdem wir unsere Geschenke an die Initiative Make Rojava Green Again und die drei Hilfsorganisationen der Seenotrettung schon in Form von Spendenüberweisungen überbracht haben, dreht sich in unserem kleinen Kalender heute alles um Licht in all seinen Aspekten und Metaphoriken, eine weitere schöne Facette dieser Jahreszeit.

Licht spielt nicht nur in der dunklen Jahreszeit eine große Rolle, sondern natürlich auch für Maler*innen und Photograph*innen. Heute möchte ich Euch ein bißchen was über die Entstehung der hübschen Illustrationen erzählen, aus denen unser Kalender gemacht ist. Eine Art 'Making Of'.
Außerdem gibt es in diesem recht lang gewordenen III. Kalenderblatt wie jedes Mal etwas zu meiner – heute zum Licht-Thema passenden – Deko, zu meiner Spende und natürlich Musik.


Im Scheinwerferlicht - Die Elvgren-Models
Eine kleine Beleuchtung der Produktionsbedingungen & ihrer Protagonistinnen

Nach einem sehr erfolgreichen Studium an der American Academy of Art in Chicago begann der Künstler und Werbemaler Gil Elvgren im Jahre 1937 Pin-up-Bilder für die bekannte Louis F Dow Calendar Company zu malen.
Nach finanziell zunächst eher mageren Anfangsjahren wechselte er 1944 als mittlerweile erfolgreicher und von vielen Verlagen und Auftraggebern begehrter Künstler zum ebenfalls in St. Paul, Minnesota ansässigen großen Verlagshaus Brown & Bigelow, für das er die nächsten knapp 30 Jahre bis 1972 arbeitete (der 1914 geborene Elvgren starb 1980). Zudem produzierte Elvgren während seiner großen Zeit bei Brown & Bigelow auch Kunstwerke und Illustrationen für Konzerne wie Coca-Cola, Ovaltine oder General Electric. Manche seiner Bilder wurden so populär, dass sie nicht nur als Werbung genutzt, sondern darüber hinaus in immer wieder neuen Zusammenhängen, auf Kalender, Spielkarten und allerlei Alltagsgegenstände von Brieföffnern bis hin zu sich drehenden Lampenschirmen gedruckt wurden.

Der ursprüngliche Deal mit Brown & Bigelow waren $1,000 pro fertiger Leinwand, was angesichts der heutigen Verkaufspreise der Gemälde nicht viel erscheinen mag, aber 1944 eine Menge Geld war und Elvgren mit einem zu erwartenden Einkommen von $24,000 allein im ersten Jahr zu einem der bestbezahlten Illustratoren der USA machte. Informationen zu den Vereinbarungen mit und zur Entlohnung der Models liegen mir bisher leider nicht vor, aber ich gehe davon aus, dass aufgrund des Deals dafür dann nicht mehr der Verlag, sondern Elvgren selbst zuständig war.
Auch sollten wir bedenken, dass das Verlagshaus ein gekauftes Bild immer wieder benutzen oder als Veröffentlichungslizenzen verkaufen konnte. So wurde zum Beispiel das beliebte Motiv Pot Luck! von 1961, welches das häufig portraitierte Model Janet Rae (die eine Nachbarin Elvgrens war) dabei zeigt, wie sie mit ihren Händen den Rocksaum ihres schwarzen Kleides nach vorne reisst, um damit aus einem Spielautomaten herauspurzelnde Münzen aufzufangen, immer wieder benutzt, es erschien unter anderem in einem Kalender von Neely Enterprises, als gedruckte Werbung für die Clayton Refrigeration Inc., einer zu General Electric gehörenden Heizungs- und Air Conditioning-Firma (!), aber auch als "Kreuz 6" in dem Gil Elvgren-Spielkarten-Set 52 American Beauties. Und das sind nur die Verwendungszwecke, zu denen mir Bildmaterial vorliegt.

Ob es dafür von Brown & Bigelow dann quasi noch einmal einen finanziellen 'Nachschlag' gab, ist mir nicht bekannt, aber zumindest während seiner Zeit bei Louis F Dow war Elvgren anscheinend noch nicht klar gewesen, dass die Firma jedes Bild zigfach ausschlachten würde, ohne dass er davon finanziell etwas hatte. Nachdem er Louis F Dow dann in Richtung Brown & Bigelow verlassen hatte, stellte sein ehemaliger Verlag sogar einen extra Maler ein, der die im Besitz befindlichen Elvgren-Gemälde verändernd übermalen sollte, um sie noch einmal neu vermarkten zu können. Glück im Unglück: der dafür angestellte Vaughan Alden Bass hatte großen Respekt für das künstlerische Talent von Elvgren und beschränkte sich darauf, etwas an der Kleidung oder den Hintergründen zu verändern, ließ aber Gesichter, Körper, Hände und Füße unangetastet.
(ein sehr detailreicher Text zu Biographie, Werk, Verlagsgeschichte, Aufträgen und künstlerischer Entwicklung ist The Art & Life of Gil Elvgren von Charles G. Martignette, dem ich die Informationen in diesem Abschnitt und zu den Löhnen entnommen habe)

Tatsache ist, dass der bis heute existente Traditionsverlag Brown & Bigelow ein gutes Geschäft mit ihrem Künstler gemacht haben dürfte, und zwar bis heute. Schon in den späten 1940ern, einer Phase, in der einige der in meinem Kalender gezeigten Gemälde entstanden sind (so unser heutiges Titelbild und auch das aus Teil II), war Brown & Bigelow einer der weltweit größen Herausgeber von Kalendern, die schätzungsweise 50 Millionen Haushalte erreichten.


Die Elvgren-Models

Die Entstehungsgeschichte und Produktion der Gemälde war vergleichsweise aufwändig, da – für viele überraschend, die nur die Bilder kennen – Elvgren mit echten Modellen arbeitete, und da Elvgren recht anspruchsvolle Vorstellungen von seinen Models hatte, mussten die normalerweise erst in sein bereits 1936 eröffnetes Studio in St. Paul, Minnesota anreisen, der 285.068 Einwohner*innen-Stadt (Stand von 2010), in der er lebte und arbeitete (auch seine Verlage Louis F Dow und Brown & Bigelow waren ja dort ansässig) und die auch damals nicht unbedingt der 'Nabel der Welt' war, während seine aufstrebenden oder auch schon bekannten Models oft im weit entfernten Los Angeles (Stichwort: Hollywood) lebten. Und so begann ein reger Zugverkehr zwischen Kalifornien und Elvgren's Studio in Minnesota und ab 1940 auch in Chicago, Illinois (wohin die Familie Gil und Janet Elvgren mit der ersten, frisch geborenen Tochter Karen zwischenzeitlich gezogen war), denn für viele junge Models, Schauspielerinnen und Starlets war die Zusammenarbeit mit dem aufstrebenden und dann in Windeseile extrem populär gewordenen Elvgren ein Karrieresprung:

"In the 1950s and 1960s, it was even seen as a career boost for an aspiring actress or starlet to be painted and published on an Elvgren calendar and the train ride from Los Angeles to the artist's home in St Paul, Minnesota, was a regular route for hopeful models."
(Luisa Metcalfe: "Pin-up queens! The REAL women behind saucy 1950s 'cheesecake' paintings", via www.express.co.uk; auch alle weiteren englischen Zitate und ein paar Infos aus diesem Aufsatz)

Zu den Elvgren-Models gehörten teils berühmt gewordene Namen wie Myrna Hansen, die 1953/4 Miss USA war und 1954 zweitplatzierte Miss Universum, die besonders häufig portraitierten Arlene Dahl, Barbara Hale und die schon kurz erwähnte Janet Rae, aber auch Schauspielerinnen wie etwa Donna ReedLola Albright, Kim Novak und sogar die damals schon sehr berühmte und erfolgreiche, spätere Ehrenoscar-Trägerin Myrna Loy (1905-1993).

Die wunderschöne Myrna Loy (geboren als Myrna Adele Williams, den Künstlerinnen-Namen Loy nahm sie 1925 an) war übrigens neben ihrer langen, sehr vielschichtigen und erfolgreichen Karriere als Schauspielerin auch zeitlebens politisch aktiv, unter anderem im II. Weltkrieg für das Rote Kreuz, für das sie in dieser Zeit sogar ihre Filmkarriere vorübergehend auf Eis legte.
Myrna Loy war eine so direkte, unverblümt-heftige Hitler-Gegnerin, dass sie auf eine schwarze Liste gesetzt und ihre vielen Filme in Nazi-Deutschland verboten wurden (siehe dazu auch: Leider, Emily W. (2011): Myrna Loy: The Only Good Girl in HollywoodBerkeley, California: University of California Press). Sie war lebenslang Unterstützerin der Demokratischen Partei und schon 1948 der erste Hollywood-Celebrity für die UNESCO, engagierte sich in den 1950ern als einflussreiche Co-Vorsitzende des "Advisory Council" der bürgerrechtlichen Anti-Diskriminierungsorganisation "National Committee Against Discrimination in Housing", die sich recht erfolgreich gegen Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt und in der Stadtentwicklung einsetzte.

Dies nur exemplarisch, denn selbstverständlich ist es interessant, sich mit den spannenden Lebensgeschichten und dem Werk aller genannten Frauen auseinanderzusetzen. In vielerlei Hinsicht brachen all diese Frauen aus den für sie vorgesehenen, vorgegebenen Geschlechterrollen aus und nahmen ihre Leben und ihre Karrieren in die eigenen Hände.


Die Photo-Sessions

Und so fuhren sie in Elvgen's Studio, der nichts dem Zufall überließ. Schon lange bevor sie eintrafen entstanden die Bild- und Motivideen und dafür benötigte Kulissen, Ausstattungen und Requisiten. Die benötigten Aufbauten, Möbel oder Utensilien mussten besorgt und aufgebaut, manchmal gebastelt und oft auch ideenreich improvisiert werden (Elvgren stellte dafür später einen Assistenten an) und erste Versuche mit verschiedenen Beleuchtungen der Settings gemacht werden, denn der Maler war auch ein leidenschaftlicher Photograph. Auch vor dem Hintergrund der oft langen Anreise der Models, und um daraus schließlich ein perfektes Gemälde zu machen, sollten auch die bei den Photosessions entstandenen Photographien perfekt sein. Perfekt allerdings nicht als zu veröffentlichendes Photo, sondern perfekt als Vorlage für das Gemälde.

Links eine etwas beschädigte Originalphotographie eines leider noch nicht verifizierten Models (via oldhollywoodglamour.blogspot.com),
rechts das daraus resultierende fertige Gemälde:
Gil Elvgren - A Neat Package
1961, Öl auf Leinwand / Oil on canvas
Art from the archives of Brown & Bigelow, St. Paul, Minnesota / USA

So ging es bei den Requisiten meist eher um Formen, Größen und die daraus resultierenden Körperhaltungen der Models, aber auch um die daraus entstehenden, in den Werken stets liebevoll detailliert wiedergegebenen Schatten auf Körper, Kleidung und Umgebung (während sich Elvgren bei der Wiedergabe der Umgebungsschatten ein bisschen freie Hand ließ, können wir bei genauer Betrachtung sehen, wie wichtig ihm die akkurate, sogar noch herausgearbeitete Wiedergabe von Licht und Schatten auf dem Körper der Models und auf der Bekleidung war) und die Verwerfungen in den Textilien, während es zum Beispiel keine Rolle spielte, ob für bunte Geschenkbänder und einen zur Schuhfarbe passenden olivgrünen Geschenkkarton ein schlichter brauner Pappkarton benutzt wurde (> siehe oben), denn die Farben und Hintergründe entstanden dann ganz nach dem ästhetischen Geschmack und den Ideen des Malers erst auf der Leinwand (wenn wir die Kleidungsstücke oben vergleichen, sehen wir einerseits eine sehr exakte, stark herausgearbeitete Abbildung der vielleicht ein wenig durchsichtiger gemachten weißen Bluse, der glänzenden schwarzen Nylon-Strapsstrümpfe und der Schuhe, allerdings auch eine deutliche Abweichung in der Darstellung des Rockes. Auch die Position des roten Geschenkbandes wurde verändert und etwas näher an das Pin-up geschoben als auf dem Photo).

So reichten dem Maler, wie wir weiter unten sehen, auch improvisierte und schlichte Unter- und Hintergründe (Plastikplanen, Bettlaken oder alte Matratzen, kahle Wand) und manchmal wurden die Posen der Models mit einfachen Hilfsmitteln im Studio festgehalten (etwa ein von Hand oder einem Gegenstand angehobener Rock), das ganze Gemälde aber schließlich ins Freie auf ein Sommerfeld verlegt (!), so dass der Rock zum Beispiel an einem Zaun festhängt, über den die Dargestellte scheinbar geklettert ist (es gibt in diesem Genre bekanntlich erstaunlich viele Gründe, die dazu führen, dass ein Kleid oder Rock angehoben wird *lach* Oooops!).
Eine Art "Bluescreen"-Prinzip also, der Rest wurde dann auf der Leinwand mit viel Phantasie im wahrsten Sinne des Wortes 'ausgemalt', so dass es ausreichen konnte, ein Model auf der Kante einer schlichten Holzkiste beim Posieren zu photographieren, nur um sie dann im fertigen Bild in die luftigen Höhen eines Häuserdaches zu befördern, wo sie – wie üblich bestens, wenn auch vielleicht für den Zweck nicht wirklich ganz praktisch gekleidet – an einer Fernsehantenne herumdreht.

Aber Elvgren-Models wechseln auch Autoreifen in Highheels und hauchzarten Strapsstrümpfen ohne jemals eine Laufmasche zu bekommen. Andererseits: die "Elvgren-Girls" machen überhaupt ganz schön viel, ja, es gibt eigentlich fast nichts, was sie nicht machen (was heutzutage vielleicht selbstverständlich ist, für die 1930er, 40er, 50er und 60er aber keineswegs). Sie sind Hexen, Zauberinnen und Schlangenbeschwörerinnen, Reisende und Malerinnen, kümmern sich um Haus und Garten, steigen über Zäune, auf Leitern und Häuserdächer, fahren Fahrrad, Motorrad und Autos, betreiben alle möglichen Sportarten und Hobbies, spielen mit Tieren, hämmern, telefonieren und tanzen. Und weit und breit kein Mann in Sicht*. Eigentlich ziemlich cool. (hier spricht die Strapsstrümpfe, schicke Schuhe & Selbstständigkeit liebende Femme-Lesbe)

* Anmerkung: Die Männer waren nämlich – darauf bin ich bereits beim letzten Mal eingegangen – größtenteils im Krieg und guckten sich die Bilder von dort aus an oder malten sie gar als "Nose Art" auf die 'Nasen' (daher der Name) der im Kampf gegen die Nazis befindlichen Flugzeuge (Elvgren war damals quasi wirklich überall).
Aber, darauf habe ich schon im zweiten Teil meines Kalenders hingewiesen, eben nicht nur die Männer, sondern auch die amerikanischen Frauen, die die Bilder, die letztlich ja ihre (idealisierten) Leben darstellen sollten, nicht weniger liebten.


Über Posen & Moden

Trotz des geschilderten "Bluescreen"-Prinzips waren die bei den Sessions mit den Modellen entstandenen Photographien von entscheidender Bedeutung. Denn die Models, ihr Ausdruck, ihre Posen und Gestiken, Licht und Schatten, Faltenbildungen in den Kleidern, Glanzpunkte der Nylonstrümpfe – all diese für die Glamourösität der Bilder entscheidenden, großen und scheinbar kleinen Dinge wurden über die Photographien dokumentiert und ermittelt. Aber damit nicht genug, wählte Elvgren auch die Moden, also die Kleidungsstücke und Garderoben aus (da er meines Wissens nicht direkt für Modelabels arbeitete, ging es neben seinen eigenen Vorstellungen wohl weniger um die Vermarktung konkreter, distinktiver oder gar 'gelabelter' Kleidungsstücke, sondern eher um eine gewisse Popularität der Moden, schließlich, wir erinnern uns, sollten die Bilder ja auch verkauft werden und auch das "Girl next door" oder "All American Girl" und ihre Outfits widerspiegeln).

Sobald Bildidee und Requisiten geklärt waren, suchte sich Elvgren für jedes Motiv das seiner Meinung nach passendste Model, schlug ihnen die exakten Posen vor und musste bei allem auch noch etwas anderes im Kopf behalten, nämlich eine möglichst große Zeitlosigkeit der resultierenden Gemälde, denn es dauerte manchmal bis zu zwei Jahre, bis die Bilder veröffentlicht wurden, und dann sollten die dargestellten Kleidungsstücke und Frisuren nicht schon wieder möglicherweise aus der Mode sein.

"He also had to consider a model's hair as it could take up to two years for a painting to be published and a girl's style had to be one that wouldn't date." (Luisa Metcalfe, a. a. O.)

Auch bei diesem Gemälde hat Elvgren in der Umsetzung der Photo-Vorlage noch einmal ein bisschen nachgeholfen.
So wurde der Fußboden deutlich mit Steinfliesen und Teppich aufgehübscht, aus einem eher improvisierten Matratzenstapel wurde ein schicker, runder grüner Sessel, die Beinhaltung des Models wurde stark verändert (vermutlich gab es auch einfach mehrere Photos aus der Session) und auch die Frisur wurde noch ein bisschen 'geglättet'. Die Kleidung und deren Fall bleiben nahezu identisch, wobei sich Elvgren wieder beim Rock von der Vorlage befreit und – möglicherweise aus den soeben geschilderten Gründen der angestrebten Zeitlosigkeit der Gemälde – auch hier für einen Verzicht auf das Originalmuster entschieden hat. Aber wenn wir z. B. wieder auf die Schatten in Gesicht, auf Hals, Schultern, Oberkörper und an den Beinen achten, ist das Gemälde sehr nahe am Photo geblieben.
Hier habe ich leider weder Model noch Titel und Jahr des Gemäldes herausgefunden, dass eine der Schönheiten dabei zeigt, wie sie (vermutlich in einem im Studio gar nicht vorhandenen und auch in dem Gemälde nur über das warme, von links kommende Licht angedeuteten Kamin) Popcorn erhitzt, welches natürlich wir kennen das alle – vor lauter Freude und Wärme aus dem Topf heraushüpft. Ooops!
(^.^)
Photo via express.co.uk, Painting pinupsnylon.net

Wenn also alles vorbereitet war, photographierte Elvgren Model und Szenerie mit einer 2 1/4 Rollei, um dann daraus das Gemälde zu machen.

"Elvgren would minutely pose his models in the exact position he wanted them, photograph them and use the black and white shots as references for the technicolour, larger-than-life paintings that resulted." (Luisa Metcalfe , a. a. O.)

Es ist also anzunehmen, dass die Models das Studio in St. Paul oder Chicago schon längst wieder verlassen hatten, bevor das Gemälde auch nur annähernd fertig war und nicht, wie das unten zu sehende Photo suggeriert, den ganzen Malprozess über gegenwärtig waren. Genau dafür gab es ja die gemachten Photos. Möglich ist allerdings, dass Models das Studio erneut besuchten (vielleicht auch weil ohnehin ein neues Projekt und eine weitere Photo-Session anstanden) und vielleicht für den 'letzten Schliff' noch einmal für ein bereits photographiertes Motiv Modell saßen.

Ein seltenes, freilich gestelltes Photo von Gil Elvgren und einem seiner Models bei der Arbeit (mit Autogramm)
"An Elvgren model & a rare picture of the artist at work." (via pettipond.com)


Hyper-feminine Göttinnen und idealisierende Emanzipation

Und schließlich machte Elvgren im Malprozess aus den ohnehin schon wunderschönen Frauen durch Verstärkungen und dem Zeitgeist entsprechende idealisierende Übertreibungen hyper-feminine Göttinnen, ähnlich der heute in der Model-Photographie üblichen, nachträglichen digitalen Bildbearbeitung und Retusche, nur eben auf der Leinwand.

"Then like a retoucher today working with a photograph of a model, he used his paintbrush to enlarge cleavage, lengthen legs, nip in the waist, make lips fuller, enlarge eyes and emphasise curves."
(Luisa Metcalfe: "Pin-up queens! The REAL women behind saucy 1950s 'cheesecake' paintings")

Doch letztlich vermittelten die Bilder ein Bild zwar scheinbar manchmal ein bisschen sympathisch-tolpatschiger (Stichwort: "Oooops!"), aber insgesamt außerordentlich aktiver, lebenslustiger, selbstständiger, manchmal abenteuerlustiger Frauen, die in wirklich jeder Lebenssphäre 'ihre Frau standen'. Wo das Model im Studio meist nur simulierte, auf ein Dach geklettert zu sein oder auf einer Schaukel zu stehen, waren die Frauen in Elvgren's Gemälden schon längst oben oder schwingten mit einem strahlenden Lächeln stehend auf der Schaukel. Wie viele Frauen werden es ihnen davon ermutigt nachgemacht haben? So gesehen waren nicht nur die viel (zu viel) diskutierten 'Schönheitsideale' künstlerisch ikonisiert und 'übertrieben', auch in den realen Tätigkeiten der Dargestellten waren die Gemälde eine idealisierende Emanzipation. Während es immer noch US-Bundesstaaten gab, in denen Frauen noch nicht einmal wählen durften, malte Gil Elvgren schon Pin-ups die – parteineutral – zum Wählen gehen aufriefen.

Da er auch immer mit der Zeit ging, wäre es interessant gewesen zu sehen, wie sich sein Werk in den 1980ern und danach weiter entwickelt hätte.
Vielleicht hätte er dann auch Gemälde mit Modellen wie der von Elvgens Zeitgenossen, dem Pop-Art-Künstler Andy Warhol (1928-1987) photographierten und gemalten US-Punk-Ikone Debbie Harry (Blondie) oder später mit Madonna gemacht? Schwarze, Latinas, Asiatinnen oder auch – wie z. B. der 1953 gegründete und seine Lebenszeit überdauernde Playboysich küssende, lesbische Frauen dargestellt? Die Chancen stehen – erst recht, wenn wir die sich mit den gesellschaftlichen Verhältnissen verändernden 'Moden' und kommerziellen Nachfragen berücksichtigen – grundsätzlich gar nicht so schlecht. Aber wir werden es leider nie erfahren.


Bewegung & Licht - Der Schwibbogen

Licht und Beleuchtung spielte nicht nur bei der Arbeit von Elvgren eine große Rolle, sondern für die gesamte arbeitende Bevölkerung, ganz besonders die, die ohnehin im Dunklen arbeiten mussten:

"Als Relikt erzgebirgischer Bergarbeitertradition findet sich während der Advents- und Weihnachtszeit ab Einbruch der Dunkelheit in vielen Fenstern ein mit Kerzen beleuchteter Schwibbogen. In der dunklen Jahreszeit brachte er die Sehnsucht der Bergleute nach dem Sonnenlicht zum Ausdruck, die während der Wintermonate noch bei Dunkelheit in den Stollen einrückten und erst nachts wieder auf dem Heimweg waren. Jedes Licht stellte ursprünglich eine aus dem Berg zurückgebrachte Grubenlaterne dar. Ein vollständiger Lichtbogen am Haus bedeutet, dass alle Arbeiter dieses Hauses wohlbehalten aus der Grube zurückgekommen sind."
(aus dem Abschnitt Lichterbögen in: https://de.wikipedia.org/wiki/Advent)


Und weil ich das eine so schöne und solidarische Tradition in düsteren Zeiten finde, habe auch ich einen, wie immer stilsicher und auf persönliche Befindlichkeiten achtend von meiner lieben Mutter für mich ausgesuchten, kleinen süßen Schwibbogen, der ebenfalls ohne religiöse Andeutungen auskommt und sich auf den Kern, das sich gegenseitig kümmernde Beisammensein, beschränkt.
Ein Hirte mit seinen Tieren, schneebedeckten Bäumen, Vögeln und anderen Wildtieren, ein von Kerzen beleuchtetes und angetriebenes 'Windrad' – und ganz viel stimmungsvoller Zauberglanz!

 
Ich mag, wie die verschiedenen Tiere im Baum sichtbar werden, wenn sich der Schwibbogen dreht:
Eulen & Eichhörnchen, Greifvögel & Tauben... ♥


Arbeit, Aufklärung & Solidarität

Jenseits aller viel zu oft verklärten arbeitsgeschichtlichen Nostalgie und damit verbundenen, auch schönen kulturellen Traditionen wie dem Schwibbogen ist es in Zeiten der Klimakrise höchste Zeit, dass die nach Stein- & Braunkohle buddelnden Berg- und Tagebauarbeiter*innen – analog zu denen der Atomindustrie (2019 geht das nächste deutsche Atomkraftwerk vom Netz, 2022 ist endlich endgültig Schluss) – ihre tödlichen Arbeitsstätten für immer verlassen (in diesen Tagen wurde zum Jahresende 2018 endlich der Steinkohlenbergbau in Deutschland endgültig eingestellt, was leider nicht bedeutet, dass nicht weiter importierte Steinkohle verbrannt wird) und sich entweder in erneuerbaren Energien verdingen, umschulen oder der Arbeitslosigkeit frönen, was nicht das Schlechteste sein muss. Denn ich bin ohnehin der Meinung, dass ein viel zu großer Teil der kapitalistischen Arbeit nichts Gutes ist, sondern nur Schaden anrichtet (denken wir nur an die Rüstungsindustrie, die Autoproduktion oder all die so genannten, komplett überflüssigen "Bullshitjobs" (David Graeber)) und es besser wäre, manche Leute würden einfach gar nicht arbeiten! Das werden die blind arbeitsfetischistischen SPD und DGB zwar nie verstehen, aber es wäre manchmal sinnvoller, die Nicht-Arbeit zu subventionieren, dann hätten auch Deich- und Dammbauer, ehrenwerte Feuerwehr- und Rettungsleute und alle anderen, die die Klimakatastrophe in Atem halten wird, weniger zu tun, um die Schäden der Arbeit ihrer 'Kolleg*innen' in der Kohleindustrie zu bekämpfen. Insofern muss die "Sehnsucht der Bergleute nach dem Sonnenlicht" (aus dem Wikipedia-Zitat von oben) eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Die Sehnsucht nach Licht kann also auch als Metapher für die Sehnsucht nach einem besseren Leben verstanden werden, und auch als Metapher für das Licht der Aufklärung.
In wenigen Tagen geht endlich wieder die Sonne auf, die Zeit der größten Finsternis ist vorbei und so hat sich Eure fleißige und doch arbeitsmuffelnde und auch traditionell ein wenig wintermuffelnde Magenta dazu entschlossen, meiner (keineswegs arbeitsfetischistischen) "Lieblingsgewerkschaft" (wie ich sie immer liebevoll nenne), der Freien Arbeiter*innen Union FAU Berlin, zumindest eine kleine aufmunternde Aufmerksamkeit zukommen zu lassen (mehr wird aktuell noch nicht verraten). Deren selbstorganisierte Arbeiter*innen-Solidarität erstreckt sich im Unterschied zu den DGB-Gewerkschaften nicht nur auch auf Illegale, Flüchtlinge und andere migrantische Arbeiter*innen, sondern auch auf alle Arten von arbeitenden 'Selbstständigen' und Prekären, auf Nicht-Arbeitende ("Erwerbslose") und sie ist auch nicht von den Inhalten der Arbeit entkoppelt (einen Streik für mehr Kohleabbau oder noch mehr Panzer würde sie nicht unterstützen, wohl aber die Arbeiter*innen selbst). Mehr dazu ein anderes Mal wieder in einem eigenen Blog-Post.

Passend dazu habe ich mir bei meinem Besuch im Buchladen zur schwankenden Weltkugel (siehe den Post "Make Rojava Green Again") die letzte Ausgabe meiner linken Lieblingszeitung wildcat gekauft, ein Zeitungskollektiv, das die Welt des globalen Kapitalismus aus der Perspektive der globalen Kämpfe von #unten beleuchtet und wie die FAU darin interveniert. Viele Texte, darunter hochwertige Übersetzungen von Texten aus aller Welt, sind auch online auf www.wildcat-www.de zugänglich. Aber nur in der Printform kommt die stets hübsch gelayoutete Zeitung mit ihren oft genialen Covern zu ihrer vollen Pracht!

Und schließlich habe ich im Sinne einer unabhängigen Presse und Bildung noch eine Kleinspende an Wikipedia in Höhe von 5 € angefügt, da ich das größte Lexikon der Welt doch recht oft benutze und auch hier immer wieder verlinke (auch die FAU und wildcat haben übrigens eigene Lexikoneinträge, wobei ich über beide dann doch lieber selbst berichte).
Das Geld wird für die Aufrechterhaltung der technischen Infrastruktur verwendet und dafür, dass Wikipedia werbefrei bleiben kann.
Damit mal der nervig aufpoppende Spendenaufruf auf Wikipedia verschwinden kann, könnt Ihr gerne auch noch ne symbolisch-praktische 'Tasse Kaffee' überweisen an:
Wikimedia Foerdergesellschaft
IBAN DE33 1002 0500 0001 1947 00


Frosty the Snowman

Damit ich vor lauter Solidarität nicht erfriere (ich war immer noch nicht für mich selbst shoppen, suche unter anderem einen neuen Wintermantel und neue Wäsche) mache ich für heute Schluss mit dem zuckersüßen "Frosty The Snowman" von The Ronettes, wie immer aus Phil Spectors legendärem Christmas Album (1963/1972):

☆♪♪ thumpetty thump thump ♪♪☆


Magenta the Snowgirl

Magenta the Snowgirl
had to hurry on her way,
but she waved goodbye,
saying "Don't you cry
I'll be back again some day"

Auf dem Weihnachtsmarkt am Berliner Alexanderplatz (2013)
Videofilmstill © Näd Mika / Gramke / Hecht & Magenta Netzwerk / Style! It! Takes! Berlin
(this indeed is a bit complicated, maybe you just leave this pic to our lovely all-girl-team who worked so hard to make this possible without earning any money from anybody)

Das auf dem Videoscreenshot oben bin übrigens ich, Ende 2013 frierend videodrehend neben vielen anderen Drehorten auch auf dem an jenem Abend von stürmendem, eiskaltem Schneeregen begossenen Weihnachtsmarkt am Berliner Alexanderplatz (daher, trotz aller Bemühungen auch die nass gewordenen Haare). Der wärmende Pelzmantel aber gehört mir leider nicht, weil Magenta ein armes Mädchen ist. Aber unser wundervolles All-Girl-Team (Sängerin & Musikerin Näd Mika, das Filmteam Gramke & Hecht, unsere Make-up-Künstlerin, ich als Hauptdarstellerin und eine weitere schauspielende Freundin) haben gemeinsam tolle, unvergessliche Kunst geschaffen!

Und, um noch einmal einen Gesamtbogen zu schlagen, wenn auch die Kohlearbeiter*innen aufhören zu arbeiten, haben sie mehr Zeit, um mit Kindern und Freund*innen lustige Schneefiguren zu bauen und auch unserem ersten Pin-up und ihren Pinguinen schmilzt nicht das Eis davon! Und wir sitzen trotzdem weiter im Warmen, denn auch diesmal gehen nicht "die Lichter aus" (wie es uns die Atommafia jahrelang weiß machen wollte).

Schließlich, und daran erinnern sowohl die Lebenslust der Elvgren-Models als auch die Fröhlichkeit der Musik der The Ronettes, aber auch unser gemeinsames All-Girl-Video-Team und viele andere schöne Projekte, geht es im Leben vielleicht letztlich darum, dem angeblichen wie dem realen 'Ernst des Lebens' möglichst aufmüpfig aus dem Wege zu gehen:

Le problème est que nous recherchons quelqu'un avec qui "vieillir ensemble" alors que le secret est de trouver quelqu'un avec qui "rester des enfants".
[Das Problem ist, dass wir jemanden suchen, mit dem wir "gemeinsam altern" können, während das Geheimnis darin besteht, jemanden zu finden, mit dem man "Kinder bleiben" kann.]
Originalquelle unbekannt, via auf Twitter 15 Dec 2018

In diesem Sinne mit gar nicht frostigen, sondern sehr optimistisch-warmherzigen Grüßen

Eure Magenta


Die ersten beiden Teile meines fünfteiligen

Merry Xmas Charity Pin-up Calendar 2018


   

I ~ II

Monday, June 30, 2014

Blume ♥ VILORIJA Fashion pt II ♥ Sommer Kollektion 2014


 
VILORIJA Blume (Summer Collection 2014) ♥  Black Blume Dress

Chrysantemum
For you I am a chrysantemum
Supernova, urgent star
Chiku
Für Dich bin ich eine Chrysantemum
Supernova, eiliger Stern
~ für Jelena, ihren Enthusiasmus, ihre Leidenschaft und Liebe spiegelnd ~
~ for Jelena, mirroring her enthusiasm, her passion and love ~

Astera Compositae
For you I`ll be a dandelion
a thousand flowerettes in the sky
Or just a drop in the ocean
Tampupu
Für Dich bin ich ein Löwenzahn
Tochter des Himmels
multipliziert

If anybody should pretend that there are no black flowers - here's the proof of the opposite (^.^)
Orchid in "Gärten der Welt" (Gardens of the World) / Berlin - Marzahn
Photo: STYLE! IT! TAKES!

*
Von EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN und Schwarzen Blumen...
zu VILORIJA Paris

Vor ein paar Wochen habe ich mit wundervollen Photos und voller Begeisterung VILORIJA Fashion aus Paris und Jelena Vujanovics letzte Kollektion "I'll Be Your Mirror" in diesem Blog eingeführt - hier kommt nun der zweite Teil, in dem ich Euch ihre aktuelle Sommer-Kollektion "Blume" vorstellen möchte. Sie wurde inspiriert von dem in einer französischen, einer deutschen und einer englischen Version veröffentlichten EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN Song "Blume" (vom "Tabula Rasa" Album 1993), dessen Text ich in diesen Artikel eingestreut habe, und ist ihm gewidmet.
Viele Stücke aus der VILORIJA-Kollektion haben mich erneut vollkommen verzaubert! ♥
Beginnen möchte ich mit einem meiner Lieblingskleider aus dieser wunderschönen Sommer-Kollektion, hier getragen von einem meiner Lieblingsmodels, Humber Stone. ♥

*
From EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN (Collapsing New Buildings) and Black Flowers... 
to VILORIJA Paris

Some weeks ago in this blog, I introduced to you enthusiastically and with marvellous photos VILORIJA fashion from Paris and Jelena Vujanovics last collection "I'll Be Your Mirror" - here now comes the second part, in which I'd like to present to you her current summer collection "Blume" (Flower). It has been inspired by and is dedicated to the song "Blume" by Berlin band EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN (released in a French, a German and an English version, from "Tabula Rasa" album 1993), whose lyrics I sprinkled through this post.
Many pieces of this VILORIJA collection entirely enchanted me again! ♥
I'd like to start with one of my favourite dresses from this gorgeous summer collection, here worn by one of my favourite models, Humber Stone. ♥


Das Schwarze Blume Kleid aus der VILORIJA Sommer Kollektion 2014,
photographiert in Paris von Heiko Wittek,
gemodelt von Humber Stone

Humber Stone in VILORIJAs Black Blume Dress

Zu jedem Kleid und Outfit der farbenfrohen - entweder aus 100% Baumwolle oder aus 100% feinster Roh-Seide bestehenden - Kollektion gehört eine passende Handtasche und ein Fascinator, handbestickt mit bunten Glasperlen. Auch die Blumen sind Handarbeit.

To every dress and outfit of this colourful collection - either consisting of 100% pure cotton or out of 100% finest raw silk - belongs a suiting purse and a fascinator, hand-embroidered with colourful glass beads. Also the flowers are handmade.


If you know my name
don't speak it out
it holds a power — as before
Solltest Du meinen Namen kennen
sprich ihn nicht aus
er birgt eine Gewalt - wie früher

The Purple Blume Silk Dress
photographed in Paris by Heiko Wittek,
modeled by Humber Stone


Liliacea
A lily of the valley
a flower of saron
Hyudi
Für Dich bin ich eine Lilie

Colours, femininity and lovely details of flowers and glass beads are leitmotifs of the collection

"This flirty little number includes two under-skirts (creating the crinoline-shape). The underskirts are separate pieces that can be worn with or without depending on your desired fullness. One under-skirt is detailed with handmade tulle-roses, which go all around the ends of the skirt peeking out from the dress."


The Red Blume Dress
photographiert in Paris von Heiko Wittek,
gemodelt von Lila Barbe
@-;-'-;-

 
Lila Barbe is the red rose


The Yellow Blume Dress
photographed in Paris by Heiko Wittek,
modeled by Lila Barbe


Helianthus annus
For you I even be a sunflower
Do you hear my enlightening laughter?
another reason to cut off an ear
Chimawadi
Für Dich werd' ich sogar eine Sonnenblume sein
Hörst Du mein leuchtendes Lachen?
Ein weiterer Grund ein Ohr abzuschneiden

 

For you know my name, do you not?
don't say it
For it is sacred, immovable frozen
Du kennst meinen Namen
Und sprichst ihn nicht aus
Er ist heilig, unbeweglich gefroren


Die ganze Kollektion zeichnet sich durch eine enorme Vielseitigkeit an Schnitten, Stilen und Formen aus. Jedes Kleid (und die Kollektion besteht gar nicht ausschließlich aus Kleidern) betont, umspielt und verdeckt andere Körperpartien, hat unterschiedliche Ausschnitte, Längen, Muster und Formen - von den Details ganz zu schweigen. Das gelbe Kleid - obwohl Gelb sonst nicht so meine Farbe ist überraschend eines meiner Favoriten - ist zum Beispiel das einzige mit einem verspielten gelben Spitzeneinsatz am Rücken, ansonsten vergleichsweise geschlossen, aber dafür extrem körperbetont. Ein Traum, wundervoll in Szene gesetzt von Model Lila Barbe.

The whole collection is characterized by a vast versatility of cuts, styles and forms. Every dress (and the collection isn't comprised only of dresses at all) emphasizes, plays with and covers other parts of the body, has different cuttings, varying lengths, patterns and shapes - not to speak about the details. The yellow dress - though yellow usually isn't so much my colour surprisingly one of my favorites - for example is the only one with a playful yellow lace insert on the back, beside this comparatively closed, but on the other hand extremely formfitting. A dream, marvellously staged by model Lila Barbe.


Making-of video 
Paris photo shoot of Vilorija SS 2014 “Blume” collection
Camera – Fabrice Poirier
Video creation & production by Factory Arts - Nebojsa Simeunovic Sabljar 
(using footage filmed by Fabrice Poirier)


Diese wunderschönen Aufnahmen sind bei einem Shooting in Paris entstanden, von dem es ein Making-of Video gibt, das mich immer wieder vollends entzückt. Neben den beiden tollen Models, Humber Stone und Lila Barbe, sind hier auch die Designerin selbst, Jelena Vujanovic, Photographen, Make-up Künstler*innen und Stylist*innen zu sehen. Ich finde das Video und die wundervolle Atmosphäre, die es ausstrahlt, so bezaubernd wie die ganze Kollektion. ♥

These beautiful pictures were made at a shooting in Paris from which there's a making-of video, which delights me again and again. Beside both of the terrific models, Humber Stone and Lila Barbe, we can see here also the designer herself, Jelena Vujanovic, photographers, make-up artists and stylists. I perceive this video and the marvellous atmosphere it radiates as charming as the whole collection. ♥

Music mix by Nebojsa Simeunovic Sabljar,
used music tracks:

“Flower Duet” – Léo Delibes
“21st Century Postmodern Man” – CIH (by Nebojsa Simeunovic Sabljar and Aleksandar Grujic)
Dza Ili Bu



Die Blume auf der Los Angeles Fashion Week

Da wir erst einen Bruchteil der Kollektion gesehen haben, hier Szenen vom VILORIJA Catwalk bei der L.A. Fashion Week im Oktober 2013, wo die "Blume" erstmals präsentiert wurde. Wie gewohnt bin ich auch wieder begeistert von Jelena's großartigem Musikgeschmack. Und: ich mag das feminine Händchenhalten am Schluss sehr gern - das passt zu uns - und ist so süss!!!

♥♥♥

The Blume at Los Angeles Fashion Week

Since we've seen only a fraction of the collection, here scenes from the VILORIJA catwalk at L.A. Fashion Week in October 2013, where the "Blume" first has been presented. Like usual, I'm also happy with Jelena's great taste in music again. And: I like the feminine holding hands at the end very much - this consorts to us - and is so sweet!!!

♥♥♥


L.A. Fashion Week runway show by VILORIJA
Video by Michael Gio Ferrigno

Music mix by Maja Cvetkovic, E-PLAY
www.eplaymusic.com


Used tracks:
"Blume" by Einstürzende Neubauten
(English, French and German version)
"Wish", "Iluzija", "U Sumrak", and "Heroj" by E-Play
*
Video and the music mix with the track "Blume" officially approved by Einstürzende Neubauten



The Orange Blume Silk Dress

 
L.A. Fashion Week Oct. 2013

Orange - ein Farbe die ich nie trage - und doch so ein Volltreffer!!! Armfrei und weitgehend rückenfrei, dafür vorne hoch geschlossen mit aristokratischem Kragen, der über den in der Mitte angebrachten Träger auch hinten überraschende Akzente setzt. Edel, stark und zauberhaft! ♥

Orange - a colour I never wear - but still such a hit!!! Keeping both arms and back free, but closed on the front with an aristocratical collar, which also surprisingly accents the back with it's single strap running in the middle. Noble, strong and enchanting! ♥


The Black and Red Roses Dress
&
The Red Blume Top & Red Blume Shorts

 
L.A. Fashion Week Oct. 2013

Bei dem linken Kleid werden die Träger aus roten Rosen gebildet und dazu gibt es auch noch einen Tüll-Unterrock, der einen Saum aus roten Rosen hervorscheinen lässt (hier nicht zu sehen, vergleiche zu diesem Look das Purple Blume Silk Dress).
Rechts sehen wir das Red Blume Top mit seinen rot-weißen Perlenketten am Rücken und die ebenfalls perlenbesäumten sexy Red Blume Shorts von hinten.

With the left dress the straps are made out of red roses and there comes along a tulle-underskirt, whose red roses go all around the ends of the skirt peeking out from the dress (not to be seen here, for this look see the Purple Blume Silk Dress).
To the right we see the Red Blume Top with its red-white glass bead chains on the back and the also glass bead seamed sexy Red Blume Shorts from behind.

Blaue Kornblume * Blue cornflower


The Royal Blue Silk Dress

 

Bei diesem Seiden-Kleid haben wir eine weitere 'Rock'-Variante, die mir sehr gut gefällt: der dreistufige Rock. Die blaue Seidenblume sitzt hier auf einer Schulter, der Rücken ist frei und mit schwingenden, blau-weißen Glasperlenketten drapiert. Wunderschön! ♥

With this silk dress we have a further 'skirt' version I like very much: the three-staged skirt. The blue silk flower is draped here on one shoulder, the back is low and draped with swinging blue-white glass beads chains. Wonderful! ♥


The Blue Blume Silk Top with Pants & Jacket

L.A. Fashion Week Oct. 2013

Das hellblaue Blue Blume Silk Top gibt es in den Varianten entweder mit Blue Shorts oder der hier zu sehenden Blue Pants und einem schönen Blue Jacket.

The light blue Blue Blume Silk Top comes along in variations of either Blue Shorts or the here to see Blue Pants and a beautiful Blue Jacket, too.


The Ballerina-Pink Silk Dress

Wer mich kennt, kann sich denken, dass dieses Kleid und seine Accessoires ein absoluter persönlicher Favorit für mich ist. Nicht nur wegen der Farbe(n) (das natürlich auch), sondern weil mir Dreiecks-Schnitte und One-Shoulder-Tops immer gefallen und auch, weil hier die Zartheit der edlen Seide besonders schön zur Geltung kommt. Das will mensch doch einfach fühlen!!! (^.^) ♥

Who knows me will not be surprised that this dress and its accessories is an absolute personal favorite to me. Not only because of the colour(s) (of course, that too), but because I always like triangle-cuts and one-shoulder tops and also because here the delicacy of the fine silk is shown to maybe it's most beautiful advantage. One just wants to touch this!!! (^.^) ♥

Details of the dress, fascinator and purse

 

Rosa, Anemone et Nymphea alba
I'll even be a waterlily,
a marygold, a rose
or a little thistle
Ula, Anemone, Suiden
Eine Seerose, Anemone, Rose
oder ein unscheinbares Wolfsmilchgewächs


Die Blume kehrt zurück nach Berlin

Die "Blume" Sommer-Kollektion wurde nicht nur von einem Song einer Berliner Band inspiriert, sie ist auch hier entstanden. Und nun kehrt sie zur Berlin Fashion Week endlich nach Berlin zurück!

VILORIJA Designerin Jelena Vujanovic und ich freuen uns sehr, Euch bald gemeinsam ausgewählte Auszüge aus der Kollektion mit jungen ortsansässigen Models bei STYLE! IT! TAKES! # 5 - Gärten der Lüste präsentieren zu können. ♥


The Blume returns to Berlin

The "Blume" summer collection has not only been inspired by a song of a Berlin-based band, it also has been created here. And for Berlin Fashion Week now it finally returns to Berlin!

VILORIJA designer Jelena Vujanovic and me are very happy to be able to present to you soon mutually selected excerpts of the collection with young local models at STYLE! IT! TAKES! # 5 - Gardens of Desire. ♥


The Purple Blume Silk Dress * Model Humber Stone 
Make-up artist: Anais Mak'Up Art *
Hair stylist: Mkhairstyle Coiffure *
* goes for all Paris Shooting pics by Heiko Wittek with models Humber Stone & Lila Barbe
Photo Heiko Wittek

Euphorbia
a blue dahlia, a black tulip
that's where opinions differ
the scholars disagree
Awoihana, Kloichudi
Eine blaue Blume, schwarze Tulpe
da scheiden sich die Geister
streiten die Gelernten


The Yellow Blume Dress * Model Sheila Shanel
Make-up artist: Virginie Hllrt
Hair stylist: Loïc De La Salle

Photo Julien Lavigne

My name, should you know it
remains unspeakable
and is spoken — malediction
Aber mein Name, solltest du ihn kennen,
bleibt unaussprechlich
und ausgesprochen - Malediction
I heard you call my name


♥ Humber Stone and Lila Barbe playing around
Photo Heiko Wittek

STYLE! IT! TAKES! # 5
Gärten der Lüste 
Summer Dream of Fashion, Performances & Music
Berlin Fashion Week * 12. Juli 2014 * 19.00 – 5.00 Uhr
@ Panke (Club & Garten), Gerichtstraße 23, 13347 Berlin - Wedding

Event on Facebook:





Webpage

Collection "Blume",
inspired by and dedicated to the song "Blume" by Einstürzende Neubauten
www.neubauten.org

First part of this wonderful story:
I'll Be Your Mirror (Collection 2012) ♥ VILORIJA Fashion pt. I

The VILORIJA "Blume" - Show @ STYLE! IT! TAKES! # 5 is official part of