Wednesday, December 31, 2014

Music & Fashion Video Of The Year: B. A. Trash

I love this dress!!! ♥

Eigentlich gibt es zwei Favoriten für diesen Titel, aber da ich selbst die Hauptdarstellerin in Näd Mikas wundervollem "Cassandra"-Video bin, fällt dieser aus dem Wettbewerb *lach*. Und ansonsten ist meine Wahl klar und eindeutig und der Pokal wandert nach Argentinien!

Endlessly stunning outfits: Designer Yan Xcess from YAN HATS

In diesem feschen Musik-Video von PATOKAI sehen wir den versammelten Untergrund von Buenos Aires im 'Bandenkrieg' (die Ultras gegen die Frauen-Gang Bettys), den Electro-Künstler PATOKAI selbst, Models, Kleinkriminelle und Tänzer und nicht zuletzt atemberaubende Outfits argentinischer Mode-Designer*innen (wie VIBRADIOS und YAN HATS) und kinky und sexy Stylings (von Yan Xcess (YAN HATS), Make-Up von Tamara Stella und anderen) aus der offensichtlich sehr umtriebigen 'B.A. (Buenos Aires) Trash' Szene... ein Blockbuster!!! ♥
Außerdem ist es in Zeiten kapitalistischer Dauer-'Krisen' gut zu wissen, dass die Fashionistas, Riot Grrrls und Cyber-Punx aus Buenos Aires schon einmal geübt haben, Überwachungskameras elegant aus dem Weg zu räumen... (^.^) Einfach nur wunderbar!!! ♥


Actually, there are two favourites for this title, but since I am the main actor in Näd Mika's wonderful "Cassandra"-Video myself, this one falls out of the competition *lol*. And apart from that my choice is clear and univocal and the cup and trophy goes to Argentina!

Fishnet veiling ♥

In this posh and smart music video from PATOKAI we see the assembled underground of Buenos Aires in a 'gang war' (the Ultras versus the women's gang of the Bettys), Electro artist PATOKAI himself, models, small-time criminals and dancers and not least breathtaking outfits by Argentinian fashion designers (like VIBRADIOS and YAN HATS) and kinky and sexy stylings (by Yan Xcess (YAN HATS), Make-Up by Tamara Stella and others) from the apparently very bustling 'B.A. (Buenos Aires) Trash' scene... a blockbuster!!! ♥
Furthermore, in times of permanent capitalist 'crisis', it's good to know that the fashionistas, riot grrrls and cyber punks from Buenos Aires once already have practiced to elegantly sweep monitoring cameras out of the way... (^.^) Simply wonderful!!! ♥

The Betty Gang ♥

If you like to watch it on Vimeo:
http://vimeo.com/98497587


YAN HATS
Buenos Aires / Argentina
Avant-garde Headwear Couture •••Shelter of a curious mind•••


VIBRADIOS 
Buenos Aires / Argentinien
Clothing - Arts - Jewelry - Accessories
Investigación y manipulación de la superficie textil es la misión.
www.facebook.com/pages/VIBRADIOS/265421708374

Thanx to Tamara Stella and all the others involved in the making of the video.


This will be my motto for 2015! (^.^) ♥

Mit diesem Video verabschiede ich mich für 2014, wünsche Euch ein wunderbares Silvester und einen guten Start ins Neue Jahr! Lasst die Sektkorken knallen!!!

Love & glamorous Kisses!
♥♥♥

With this video I say goodbye to 2014, wish you a wonderful New Years Eve and a good start into the New Year! Let the champagne corks pop!!!
Love & glamorous Kisses!
♥♥♥

Related:

Wednesday, December 24, 2014

Merry Christmas Everybody!

 

Saale Nao Mubbarak
(afghanisch)
Geseënde Kersfees
(afrikaans)
Gezur Krislinjden / Gezuar Krishlindjet
(albanisch)
ميلاداً مجيداً / عيد الميلاد سعيد (I'D Miilad Said)
(arabisch)
Shenoraavor Nor Dari
(armenisch)
Tchestita Koleda / Vasel Koleda
(bulgarisch)
Glædelig Jul
(dänisch)
Frohe Weihnachten
(deutsch)
Merry Christmas
(englisch)
Gojan Kristnaskon
(esperanto)
Roomsaid Joulupuehi
(estisch)
Hyvää Joulua
(finnisch)
Joyeux Noël
(französisch)


Καλά Χριστούγεννα (Kalá Christoúgenna)
(griechisch)
חג מולד שמח (Mo'adim Lesimkha)
(hebräisch)
शुभ क्रिस्मस (Shubh Naya Baras)
(indisch / Hindi)
Selamat Hari Natal
(indonesisch / malaysisch)
Jutdlime pivdluarit ukiortame pivdluaritlo
(Innuit (Eskimo))
Idah Saidan Wa Sanah Jadīdah
(irakisch)
Nollaig Shona Dhuit
(irisch)
Gledileg Jol
(isländisch)
Buone Feste Natalizie / Buon Natale
(italienisch)
メリークリスマス (Merii Kurisumasu) (or Kurisumasu omedeto / Shinnen omedeto)
(japanisch)
聖誕節同新年快樂 (Gun Tso Sun Tan’Gung Haw Sun)
(kantonesisch)


Bon Nadal
(katalanisch)
QISmaS Quch Daghajjaj
(klingonisch)
크리스마스를 축하합니다 (keuriseimaseureul chukahamnida)
(koreanisch)
Pace e salute
(korsisch)
Sretan Božić (kroatisch) / Streken Bozhik (mazedonisch) / Srećan Božić (serbisch) /
Vesele bozicne praznike (slowenisch) / Sretan Bozic (slowakisch)
Seva piroz sahibe
(kurdisch)
Prieci'gus Ziemsve'tkus
(lettisch)
Linksmu Kaledu
(litauisch)
Meri Kirihimete 
(Maori)
聖誕快樂 新年快樂 (Kung His Hsin Nien bing Chu Shen Tan)
(mandarin)
Meri Christmas
(New Guinea Pidgin)
Zalig Kerstfeest / Vrolijk Kerstfeest
(niederländisch)
God Jul
(norwegisch)


Maligayan Pasko
(phillipinisch)
Wesołych Świąt Bożego Narodzenia
(polnisch)
Feliz Natal / Boas Festas
(portugiesisch)
Sarbatori vesele / Crăciun fericit
(rumänisch)
Поздравляю с Новым годом и Рождеством (Pozdrevlyayu s prazddnikom Rozhdestva is Novim Godom)
(russisch)
Nollaig Chridheil huibh
(schottisch-gälisch)
God Jul
(schwedisch)
Vesele Vianoce (slowakisch) / Prejeme Vam Vesele Vanoce (a stastny Novy Rok)
(tschechisch)
Feliz Navidad
(spanisch & argentinisch)
Krismas Njema Na Heri
(Suaheli)


கிறிஸ்துமஸ் நல்வாழ்த்துக்கள் (Suksan Wan Christmas)
(Thai)
Noeliniz kutlu olsun
(türkisch)
Veseloho Vam Rizdva
(ukrainisch)
Kellemes karácsonyi ünnepeket kívánok nektek
(ungarisch)
Yangi Yiligiz Mubarak Bolsun
(usbekisch)
Chuc Mung Giang Sinh
(vietnamesisch)
Winshuyu sa Svyatkami
(weissrussisch)



Wow - we are really an international family! In pink the languages of our past fashion designers, artists, performers, musicians, dancers & gymnasts of STYLE! IT! TAKES! # 1 - # 5.
Sometimes I was not 100 % sure, so it's actually even more languages / origins... :-)
Lovely Greetings - I wish everybody a wonderful time!
♥♥♥

Peaceful celebration in Iraqi Kurdistan
25th of December 2014

Minority Christians, many of them driven from their homes by Islamic State terrorists, are celebrating Christmas in Iraqi Kurdistan.
At a Christmas Eve Mass in Erbil, they were assured that Christians, Yazidis and other religious minorities are welcome in the Kurdish region.
The Kurds are amazing - all the best wishes & support for 2015!!!
Photo via PUK Media

Sunday, December 21, 2014

Schon Revolutionssteuer gezahlt?


In einer anderen Zeit – es war auch eine Weihnachtszeit – erzählte ein üblicherweise gut informierter Freund und Genosse (so hieß das damals!) an einem sehr schönen Abend in Kreuzberg, einst (schon damals: einst!) hätte es dort eine Revolutionssteuer gegeben. EINE WAS???
Eine Revolutionssteuer!!!

In einer Zeit, in der vor allem widerliches, reaktionäres deutsches Pack (WiReDePa, oder auch: Wir(r) rede(nd)es P.a.c.k. bzw. Wirr-Rede(n) (wie) (Urgroß-Pa)-Pa) auf sich aufmerksam macht, wirkt diese Nachricht aus einer vergangenen, wunderbaren WG-Küche bestimmt verwunderlich...

Magenta treibt Revolutionssteuer für die Menschen in Rojava (Nord-Syrien) ein
Magenta collects Revolution Tax for the people in Rojava (Northern Syria)

Die Revolutionssteuer

Emsige Aktivist*innen zogen also von Haustür zu Haustür, von WG zu Hausprojekt, von linker Anwaltskanzlei zu feministischem Buchladen, von Party zu Kneipenkollektiv und sammelten die Revolutionssteuer ein. Die Empfänger*innen der Revolutionssteuer (Nicaragua? Waffen für El Salvador? Politische Gefangene?) wurden vermutlich auf irgendeinem Hinterhof-Plenum, im Hausprojekt oder Stadtteilkollektiv oder auf einer Vollversammlung ausdiskutiert, erstritten und / oder beschlossen. Ihr werdet jetzt vielleicht lachen, aber ich finde das immernoch eine wunderbare Idee aus einem vielleicht besseren (wer weiß? wer mag es entscheiden?) und längst untergegangenen (Vorwende-) Berlin.

Gegen den Terror des IS ('Islamischer Staat') helfen nur schwere Waffen, rosa Tutus - und Spenden!!!
Against the terror of ISIL ('Islamic State') are helping only heavy weapons, ballerina pink petticoats - and donations!!!

Solidarität mit Kobane / Rojava

Den individualisierten (und vereinzelter werdenden) Zeiten entsprechend, habe ich nun ganz persönlich und ohne Plenum die diesjährige Revolutionssteuer beschlossen und natürlich ist sie nicht für mich (obwohl das auch garnicht so schlecht wäre *lach*). Gemeinsam mit der Initiative "Nachtleben für Rojava" sammeln wir von Euch Spenden für die Menschen, die in der nordsyrischen Region Rojava, in der dort liegenden (aus den Nachrichten bekannten) Stadt Kobane und in riesigen, notdürftigen Flüchtlingslagern im angrenzenden türkischen Staatsgebiet (wo es – erst recht jetzt in der Winterzeit – an so ungefähr allem mangelt) um ihre Freiheit, ihre Würde und ihr nacktes Überleben gegen die brutalen Angriffe der internationalen islamistischen Terrorgruppe 'Islamischer Staat' (IS) kämpfen, die die großartige, basisdemokratische 'Rojava Revolution' (wie auch jegliches andere gleichberechtigte Zusammenleben) dem Erdboden gleich zu machen versucht. Über die Hintergründe habe ich teilweise schon in meinen letzten Posts informiert, vor allem in Teil III & IV meiner Artikel-Serie "Von H&M nach Kobane".

Ich freue mich sehr, dass Teile des Berliner Nachtlebens an gute alte, solidarische Berliner Traditionen anknüpfen. Da ist STYLE! IT! TAKES! natürlich gerne mit dabei – und höchste Zeit, mich mal persönlich mit einem Outfit-Post für die Kampagne ins Feuer zu legen! Die liebe Inka (Gästen bekannt als unsere Einlass-Fee) hat die Photos dafür gemacht. Schönerweise ist nicht alles 'alleine' in diesen kalten und verregneten Vorweihnachts-Tagen. ♥

Nachtleben für Rojava gegen den terroristischen 'Islamischen Staat' (IS)
Mit amazonenhafter Labrys symbolisch und mit Spenden real für die Unterstützung der (nicht nur) kurdischen Kämpfer*innen der YPG / YPJ & PKK und der Zivilist*innen in und aus der syrischen Region Rojava

Nightlife for Rojava against the terrorist 'Islamic State of Iraq and the Levant' (ISIL)
Symbolically with an Amazonian labrys and in reality with donations for the support of the (not only) Kurdish fighters of the YPG / YPJ & PKK and the civilians in and from the Syrian region Rojava

Mit Style gegen die IS #daeshbags

Getreu dem Motto "Das Private ist politisch" (noch so eine Idee aus jener 'vergangenen Zeit') haben wir uns einen schönen Dezember-Abend im Prenzlauer Berg gemacht und dort parallel ein paar Photos für die Kampagne geschossen (die Orte dienten nur als Photo-Kulisse, da wir nicht zum Sammeln unterwegs waren). Wir selbst haben natürlich schon was gespendet, also geht nun der Aufruf an Euch, noch eine Kleinigkeit draufzulegen. Auch geringfügige Beträge helfen weiter, also gebt Euch einen Ruck und überweist ein paar Euros. Die beteiligten Clubs, Bars, Bands und Veranstalter*innen haben übrigens schon über 10.000 € eingetrieben – wow! Nun heißt es Endspurt, denn die Aktion geht nur noch bis Ende des Jahres! Also auf zur Bank, sonst komme ich mit meiner 'Amazonenaxt' persönlich vorbei und treibe die Revolutionssteuer ein... (^.^)

Betty Page not #daeshbags!

Oben rum habe ich das Outfit etwas mehr Richtung 'YPG/PKK-Style' getrimmt (siehe dazu die entsprechenden Photos in Teil IV meiner Serie), mit einem khaki-grünen Kleid und einem breiten Gürtel mit Metall-Beschlägen (bei dem Licht leider nicht allzu gut zu erkennen) – eine modische Referenz auf die tapferen Kämpfer*innen der YPG / YPJ & PKK.

Da ich aber das Privileg genieße, mich nicht hungernd in zerbombten Städten und Dörfern mit veralteten Waffen gegen absolut mörderische Dschihadisten-Terrorbanden verteidigen und dergestalt 'praktisch' kleiden zu müssen, wir aber zusammen für ein solidarisches, friedliches und selbstbestimmtes Leben kämpfen, blieb ich bei dem geliebten rosa Tutu von Vilorija (der eigentlich ein Unterrock ist). Denn auch der ist ein starkes Statement gegen die menschenverachtende Ideologie der IS #daeshbags – und zum Spenden-Sammeln ist er auch super! :-)

Berliner
"Nachtleben für Rojava"
Berlin
"Nightlife for Rojava"


Ihr könnt natürlich auch die Facebook-Seite der Kampagne liken & sharen und am Wichtigsten natürlich in einem der beteiligten Clubs / Bars spenden (bzw. teilweise wird die Spende ganz im Sinne der Revolutionssteuer ganz automatisch von Getränkeumsätzen oder Eintrittsgeldern abgezogen).

Hier die Liste der bisher beteiligten Locations, Bands und Initiativen. Und wenn eure Lieblingsbar/ -club hier noch nicht dabei ist, überredet sie doch, noch mitzumachen.

Here is the list of the locations, bands and initiatives already taking part in the campaign. And if your favourite bar / club isn't in it yet, just convince them, to take part just now.


Für jeden Drink eine Spende -
so haben wir es an dem Abend
(obwohl wir NICHT zum Spenden
sammeln unterwegs waren) auch gehalten.
:-)
For every drink a donation -
that's how we did it that evening, too
(though we were NOT out for collecting donations).
:-)
://about blank
abend.net
AJZ Neubrandenburg
Bassport
Bateau Ivre
Berlin Strength
Bollwerk Lübeck
Cafe Marx
Cafe Morgenrot
Cassiopeia
Clash
Dancing with tears in your eyes
Die Fabrik
 
dnp-music
Eisbärliner
Festsaal Kreuzberg
Franken Bar
Freies Neukölln
Forever Young
Fusion Festival
Haifischbecken
Hate Magazin
Heisse Scheiben
Helvetia Röschti Bar
I Due Forni
Il Casolare
Il Giradischi
Il Ritrovo
Institut für Zukunft
Irie Révoltés



Nein, wir sind nicht beim Goldschmied eingebrochen,
der lachte uns so nett von drinnen an...
... und hat uns schon mit Licht und einer netten Kulisse versorgt...

(^.^)
No, we did not break into the goldsmiths,
he smiled so nice at us from inside...
... and provided us already with light and a nice background...

(^.^)
Kantine Kohlmann
Kombinat Pogopop
Kulturkosmos
Love Techno – Hate Germany
Malavida
MJ’s Foodshop
Monkeytown Live
OBE
Oregano
Piazza Bra
Prince Charles
Powerline Agency
Pyonen
ROSA Greifswald
Rosis
Schreiner47
Schwuz
Shelter Berlin
SLIME
SO36
spacescape
Spartacus Potsdam
spirograph.berlin
Style! It! Takes!
Südblock

Tanne B
The Rythm Ruler (Rock Steady Ballroom)
Tristeza
Watergate
Wowsville






... heute seid IHR gefragt, daher:
... today, YOU are on the spot, so:


Auf zur Bank!
Let's go to the bank!

En guarde! Mit Labrys und Spenden gegen die #daeshbags kämpfen!
En guarde! Fighting the #daeshbags with a labrys and donations!


http://nachtlebenrojava.blogsport.de/
Bankverbindung / Bank Account:
Initiative Rojava
IBAN: DE30 5905 0101 0610 5088 48
BIC: SAKS DE 55
(Diese Kampagne ist inzwischen beendet, siehe meinen Post vom Mai 2015 /
This Campaign is finished now, see my post from May 2015)


LOOK

Nägel / Nails:
Manhattan Green & Bronx ("Blogger's Choice")
Kiko Soft-Pink
Glööckler Glitzer Finish

Foundation / Make-up / Powder:
Kryolan

Lidschatten:
Manhattan (hellgrün & grün)

Lippi / Lipstick:
Manhattan Pink ("Blogger's Choice")

Für draußen... / For outside...



Grauer Schal mit Leo-Muster /
Grey scarf with leopard pattern:
von der lieben / from lovely Frau Rica

Jacke / Jacket:
Vintage (von der lieben / from lovely Inka-San)

Kunstpelz-Handschuhe / Fake-fur gloves:
(nicht so billiger) 'Billig-Laden' /
(not so cheap) 'cheap market'

Rosa Unterrock / Ballerina-Pink Underskirt:
Vilorija Fashion (Paris)

Gelbgrüne / Kelly-green Leggings:
Kleiner Laden / Small shop in Sisak (Kroatien / Croatia)

Stiefel / Boots:
Goldmarie (Stargarder Straße, Prenzlauer Berg)



... und drinnen / and inside...

Khaki-grünes Kleid (ja, es ist eigentlich ein Kleid!) /
Khaki-green dress (yes, it's actually a dress!):
Mango

Gürtel / Belt:
Second Hand Shop No. 5 (Bremen)

Amazonenaxt / Labrys:
Überrest irgendeiner feministischen Demo
Leftover from some feminist rally

... OMG! Winter time creates styling lists longer than the credit lists of The Lord of the Rings movies!!! (^.^)

Photos by Inka-San.


p. s.: Oooops, Du hast vergessen, zur Bank zu gehen!!! Also hop-hop-hop, beeil Dich... (^.^)
xxx, ♥, K.

p. s.: Oooops, you forgot to go to the bank!!! So hop-hop-hop, hurry up... (^.^)
xxx, ♥, K.

Sunday, November 30, 2014

The Politics Of The In-Between

Model Natasha Poly in & vor einem Laden mit Kisten und Koffern
- H&M Fall Fashion Video -
Model Natasha Poly in & in front of a shop with crates and cases
Screenshot from the H&M Fall Fashion 2014 video by STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin

[Dies ist Teil IV der Artikel-Serie "Von H&M nach Kobane". Für Neueinsteiger*innen: Teil ITeil II, Teil III]
[This is part IV of the series of articles "From H&M to Kobani". For newcomers: part I, part II, part III]

Im letzten Teil ist es angesichts der Thematiken IS-Terroristen und Rassismus ziemlich eklig geworden. Ich verspreche: IS und rechtsextreme Hooligans waren der 'Tiefschlag' dieser Serie (ich kann nix dafür, ich hab sie nicht erfunden...)!!! (^.^) Wie gut, dass wir unseren schönen H&M Video haben, der uns nicht nur mit wunderbarem Bild-Material versorgt, sondern mir auch ermöglicht, auf schreckliche Kriegsbilder weitgehend zu verzichten. :-)

In the last part, confronting the topics of ISIL terrorists and racism, it has turned quite disgusting. I promise: ISIL and right-wing German hooligans have been the 'low blow' of this series (I am not responsible for that, I haven't invented them...)!!! (^.^) How good that we got our beautiful H&M video which not only provides us with wonderful picture materials, but also makes it possible for me to largely abstain from posting horrible war pictures. :-)

The beautiful H&M Fall Fashion Video 2014 in discussion here


Koffer und Kisten - wohin soll es gehen?

I can get anywhere with my wings
and when I reach the top of the building
I'll fly to the borders

Bring them forth
bring them forth
the opposers
I'll shoot them down...

Kleerup feat. Susanne Sundfør – Let Me In,
the song of the H&M Fall Fashion Video!

Schauen wir also lieber mal weiter im H&M Video, der angeblich so garnichts mit der 'kurdischen Frage' zu tun haben soll (siehe H&M Statement in Teil I): Nach der Begegnung mit der mächtigen 'Amazone' (gespielt vom chinesischen Model Liu Wen) betritt eines unserer 'multiplen' Models (Natasha Poly) einen Laden (siehe Photo oben), der nicht nur Schirme verkauft, sondern auch robust aussehende Koffer und Holzkisten mit Metallbeschlägen von einer Größe und Massivität, dass sich damit sogar Waffen (oder auch für die Völker Iraks und Syriens mindestens ebenso dringend benötigtes medizinisches Material) transportieren ließen. Will die blonde Frau etwa verreisen? Wohin soll's denn gehen? Nach Handtäschchen für den abendlichen New Yorker Theater-Besuch sieht das jedenfalls nicht gerade aus... :-/

[Realitäts-Update: Während ich an diesem Artikel gearbeitet habe, sind endlich Hunderte von Peschmerga-Kurd*innen aus dem Irak, Einheiten der 'Freien Syrischen Armee' (FSA) und alliierte PKK-Kurd*innen aus der Türkei im bedrängten Kobane eingetroffen, um den syrisch-kurdischen YPG / YPJ-Kämpfer*innen bei der Verteidigung ihrer Stadt gegen den terroristischen IS ('Islamischer Staat', siehe den letzten Teil der Serie) beizustehen und haben unterstützt durch Luftangriffe der US-geführten Anti-IS-Koalition angefangen, die IS-Schlächter hoffentlich für immer aus der Stadt zu jagen... :-)]

 
Endlich wirft die US-geführte Anti-IS-Koalition Waffen, Medizin und Nahrung für die kurdischen Verteidiger*innen der belagerten nordsyrischen Stadt Kobane ab (Mitte Oktober).
Ähnliche Kisten mit in dem Krieg benutzten Waffen sehen überraschend 'altmodisch' aus. Hier sehen wir vermutlich deutsche Waffen in der Hand eines IS-Terroristen (!!!) (rechtes Bild).
~~~
The US-led anti-ISIL coalition finally drops weapons, medicine and food to the Kurdish defenders of the besieged Northern-Syrian town Kobani (mid-October 2014).
Similar crates with weapons used in the war are looking astonishingly 'old-fashioned'. Here we see presumably German weapons in the hand of an ISIL terrorist (!!!) (pic to the right).
Cuts from photos by theync.tv (left) and AFP (right)

Türkische Kurd*innen grüßen und feiern den aus Erbil (Irak) kommenden Konvoi irakisch-kurdischer Peschmerga-Kämpfer*innen zur Unterstützung der syrisch-kurdischen YPG / YPJ - Verteidiger*innen der seit Mitte September von islamistischen IS-Killern heftig belagerten Grenzstadt Kobane.
Hier sehen wir eine Kurdin mit einer roten Nelke und lachendem Sieges-Zeichen. :-)
(in der südlichen Türkei, Ende Oktober 2014).
Turkish-Kurds greeting and celebrating the convoy of Iraqi-Kurdish Peshmerga fighters coming from Erbil (Iraq) in support of the Syrian-Kurdish YPG / YPJ defenders of the border town Kobani, which is heavily besieged by Islamistic ISIL killers since mid-September.
Here we see a Kurdish woman with a red carnation and the smiling sign of victory. :-)
(in Southern Turkey, end of October 2014).
Photo AFP - Ilyas Akengin

Suitcases and boxes - where are you (we) heading to?

Better we take a further look at the H&M video, which allegedly shall have nothing to do with the 'Kurdish question' at all (see H&M statement in part I): After the encounter with the powerful 'Amazon' (played by Chinese model Liu Wen), one of our 'multiple' models (Natasha Poly) enters a shop (see very first photo on top) which not only sells umbrellas, but also sturdy looking suitcases and wooden boxes with metal hinges in a size and massiveness that even weapons (or also medical materials which are required by the peoples in Iraq and Syria at least the same urgently) could be transported with them. So is the blonde woman aiming to make a journey? What would be the destination of it? Anyway it doesn't really look like the little purses for the evening New York theatergoing... :-/

[Reality Update: While I have been working on this article, finally hundreds of Peshmerga Kurds from Iraq, units of the 'Free Syrian Army' (FSA) and allied PKK Kurds from Turkey have reached the fiercely besieged Kobani in order to assist the Syrian-Kurdish YPG / YPJ fighters with the defense of their town against the terrorist ISIL ('Islamic State of Iraq and the Levant', see the last part of this series) and have started – supported with air strikes by the US-led anti-ISIL coalition to chase the ISIL slaughterers hopefully forever out of town... :-)]


Natasha Poly (in einer sowohl an Fallschirmspringer als auch an den Look kurdischer Kämpferinnen erinnernden khaki-grünen Cargohose, kombiniert mit altrosa Kunstpelz, beides von H&M) posiert vor einem Motorrad.
Die #daeshbags von der IS-Terrorgruppe würden sie sicherlich hassen - I 'liebe' sie!!! (^.^)

Natasha Poly (wearing khaki-green cargo pants reminiscent both of paratroopers and Kurdish female fighter looks, combined with antique pink fake fur, both from H&M) posing in front of a motorbike.
The #daeshbags from the ISIL terror group surely would hate her - I 'love' her!!! (^.^)
Screenshot from the H&M Fall Fashion 2014 video by STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin

Unternehmen 'Wüstensturm'

Direkt darauf posiert das Model (oder soll ich sagen: eine von ihnen? (^.^)) vor einem Motorrad in Sandbeige-Lackierung, welches - um es ironisch auszudrücken - von den H&M-Setdesigner*innen ganz bestimmt rein zufällig oder ausschließlich nach ästhetischen Kriterien ausgewählt wurde, denn wir erinnern uns vielleicht dunkel: H&M steht "in dieser Saison total auf Khaki - gemischt mit anderen Erdfarben oder von Kopf bis Fuß komplett in Grün" (H&M Facebook). Für die schon fast sprichwörtlichen (türkisch-) 'kurdischen Berge', in denen die mutmaßlichen Vorbilder für den umstrittenen Jumpsuit leben und kämpfen, mag die Sand-Farbe ohnehin nicht so geeignet sein - für die irakischen und syrischen Wüsten- und Steppenlandschaften, in denen der Krieg aktuell tobt, hingegen durchaus.

Bei dem Motorrad handelt es sich um die "Bullet" der ursprünglich englischen Firma Royal Enfield, der ältesten noch produzierenden Motorradmarke der Welt (gegründet 1893, erstes Motorrad gebaut 1901). Die "Bullet" kam 1933 auf den Markt und wird seit 1955 bis heute in vielen Varianten und in großem Maßstab in Indien (wo das Unternehmen seit einem halben Jahrhundert seinen Sitz hat) produziert.

Operation 'Desert Storm'

Directly after that, the model (or shall I say: one of them? (^.^)) poses in front of a motorcycle in sand beige paint, which - to express it ironically - most certainly has been choosen by the H&M set designers only by sheer chance or solely from an aesthetic point of view, as, we maybe dimly remember: H&M "totally loves khaki in this season - mixed with other earth colors or from head to toe completely in green" (H&M Facebook). Anyway, the sand color might not be that suiting for the almost proverbial (Turkish-) 'Kurdish mountains', in which the presumed role models for the controversial jumpsuit are living and fighting - but on the other hand is absolutely going with the Iraqi and Syrian desert and steppe landscapes in which the war is currently raging.

The motorcycle is the "Bullet" of the originally English company Royal Enfield, the oldest still producing motorbike company of the world (founded in 1893, first motorbike built in 1901). The "Bullet" came onto the market in 1933 and is produced since 1955 till today in many variations and on a large scale in India (where the corporation is located since half of a century).

The motorbike from the H&M video:
Royal Enfield's Bullet C5 "Desert Storm"
Photo: extremebiketours.com

Auf einer unverdächtigen, touristischen Bikerseite, die ich gefunden habe (von dort stammt auch das Photo), heißt es zu diesem Motorrad:
On an unsuspicious, touristic bike page I found (also the photo is from there), it says about this motorcycle:

"The famous Royal Enfield Company originally manufactured the Bullet with the logo ‘made like a gun, goes like a Bullet’. The motorbikes have been used in both world wars and were also shipped out to the USA where they became known as Indian Motorcycles. Royal Enfield did not just manufacture motorcycles; (...) Enfield was initially associated with military requirements."
(http://extremebiketours.com/the-bikes/)

Das im H&M-Video zu sehende, 2011 von Royal Enfield neu aufgelegte 500er-Bullet-Modell trägt den unmissverständlichen Namen Bullet C5 Desert Storm bzw. Classic Desert Storm.
"Operation Desert Storm" war der Name des von den USA angeführten Krieges gegen den Irak 1991 (Zweiter Golfkrieg). Dieser Krieg endete unter anderem mit Aufständen der kurdischen Peschmerga im Irak, der Flucht vieler Kurd*innen in die Nachbarländer Türkei (!), Syrien (!), Iran und der Resolution 688 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, die die Unterdrückung der Kurden und anderer Minderheiten durch den irakischen Diktator Saddam Hussein verurteilte. Bezüge zum Irak (Syrien, Türkei) und der kurdischen Geschichte werden also durch solche (vielleicht Insider-) Links im Video selbst hergestellt.

The Bullet 500 seen in the H&M video is the model re-issued by Royal Enfield in 2011 with the unambiguous name Bullet C5 Desert Storm or Classic Desert Storm.
"Operation Desert Storm" has been the name of the US-led war against Iraq in 1991 (Gulf War). Among other things, this war ended with uprisings of the Kurdish Peshmerga in Iraq, the fleeing of many Kurds into the neighboring countries Turkey (!), Syria (!), Iran and with the Resolution 688 of the UN Security Council which condemned the oppression of the Kurds and of other minorities by the Iraqi dictator Saddam Hussein. So through such (maybe insider) links, references to the Iraq (Syria, Turkey) and to the Kurdish history are made in the video itself.

Eine Gruppe irakisch-kurdischer Peschmerga-Kämpfer*innen im heutigen Irak.
Wie wir sehen können, unterscheiden sich ihre Uniformen und Farben sehr von dem zur Rede stehenden H&M-Outfit, aber sie passen gut zum 'Wüstensturm'-Motorrad.

A group of Iraqi-Kurdish Peshmerga fighters in Iraq today. As we can see, their uniforms and colours are very different from the H&M outfit in discussion, but they suit well to the 'desert storm' bike
Photo: Action Press


Peschmerga-Streitkräfte

Die Geschichte der irakisch-kurdischen Peschmerga (kurdisch, frei übersetzt: „Die dem Tod ins Auge Sehenden“) reicht zurück bis in die 1920er Jahre, als die kurdische Unabhängigkeitsbewegung nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches (dem Vorgänger der Türkei, zu dem auch das heutige Gebiet des Irak gehörte) im 1920 gegründeten Irak erstarkte. Da sie kein staatliches Territorium besaßen, waren sie eher als ‚Guerilla-Milizen’ zu betrachten. Ab 1961 kämpften die Peschmerga immer wieder gegen das irakische Regime und erreichten während des Irakisch-Iranischen Golfkrieges 1980-1988 zwischenzeitlich weitgehend die Kontrolle über die drei kurdischen Provinzen im Irak. Daraus ist nach den (nicht wegen ihnen) US-geführten Irak-Kriegen 1991 und 2003 und dem Sturz des irakischen Diktators und Präsidenten Saddam Hussein schließlich 1991 / 2005 die Autonome Region Kurdistan (siehe Kasten unten) entstanden, deren offizielle Regionalgarde die Peschmerga heute sind.

Obwohl es sich bei den je nach Quelle insgesamt 100 000 bis 300 000 (!!!) Peschmerga-Soldat*innen heute also de facto um staatliche Streitkräfte der Autonomen Region Kurdistan handelt, gelten die Loyalitäten der einzelnen Verbände traditionell einer der beiden größten kurdischen Parteien. Dies hatte von 1994–1998 sogar zu einem kurdischen Bürgerkrieg (‚Brudermord’) geführt, in dem sich die sozialdemokratische Patriotische Union Kurdistans PUK mit dem Iran (!) und der türkisch-kurdischen PKK (!) und die liberal-konservative Demokratische Partei Kurdistans DPK mit dem noch regierenden irakischen Diktator Saddam Hussein (!) und der Türkei (!) verbündeten, bis endlich ein Friedensabkommen vereinbart und eine gemeinsame Regierung gebildet wurde. Noch heute stehen die um 2007/8 gegründeten militarisierten Polizeikräfte Zeravani (kurdisch: Zêrevanî) eher der DPK nahe und erst seit 2012 läuft ein Programm, alle Einheiten zu vereinigen und die Rivalitäten auch beim Militär zu beenden.

Neben der Funktion als Regionalgarde gibt es auch kurdische Peschmerga-Einheiten in der gesamt-staatlichen irakischen Armee. Die mit den USA verbündeten Peschmerga gelten als sehr 'effektiv' (sie haben zum Beispiel sowohl bei der Ergreifung Saddam Husseins als auch bei der Auffindung des Top-Terroristen Osama bin Laden 'geholfen') und sind der recht fortschrittlichen Regionalverfassung entsprechend immerhin allen ethnischen Gruppen ‚verpflichtet’. Im Moment kämpfen sie im Irak und teilweise in Syrien (Stichwort: Kobane) gegen die Terroristen vom IS ('Islamischer Staat', siehe Teil III der Serie).

Auch im Nachbarland Iran gibt es zudem bewaffnete Untergrund-Kämpfer*innen, die sich Peschmerga nennen, aber aufgrund der Repression eher aus dem Irak operieren.

Partei-Logos der bereits 1946 gegründeten, liberal-konservativen
Demokratischen Partei Kurdistans (DPK) &
der 1975 gegründeten, sozialdemokratischen Patriotischen Union Kurdistans (PUK)

Party logos of the liberal-conservative Partîya Demokrata Kurdistanê (PDK) / Kurdistan Democratic Party (KDP), founded already in 1946,
& of the social democratic Patriotic Union of Kurdistan (PUK), founded in 1975


Peshmerga Forces

The history of the Iraqi-Kurdish Peshmerga (Kurdish, literally "Those who confront death") reaches back to the 1920s, when after the collapse of the Ottoman Empire (the predecessor of Turkey, to which also today's territory of Iraq belonged to) the Kurdish independence movement became stronger in 1920 founded Iraq. Since they didn't own any state territory, they had to be regarded as ‚guerilla militias’. From 1961 on, again and again the Peshmerga fought against the Iraqi regime and temporary, during the Iran-Iraq War 1980-1988, largely reached control over the three Kurdish governorates in Iraq. Thereof, after the (not because of them) US-led Iraq wars in 1991 and 2003 and the overthrow of Iraqi dictator and president Saddam Hussein, finally 1991 / 2005 the semiautonomous region Iraqi Kurdistan (see box below) arised, whose official regional guard the Peshmerga are today.

So, even though regarding the (depending on the source) in total 100 000 till 300 000 (!!!) Peshmerga soldiers nowadays it is de facto about governmental forces of Iraqi Kurdistan, the allegiances of the single units traditionally are with either of the two biggest Kurdish parties. From 1994–1998 this even led to a Kurdish Civil War (‚fratricide’), in which the socialdemocratic Patriotic Union of Kurdistan PUK allied with Iran (!) and the Turkish-Kurdish PKK (!) and the liberal conservative Kurdistan Democratic Party KDP allied with still ruling Iraqi dictator Saddam Hussein (!) and Turkey (!), till finally a peace treaty and a coalition government had been negotiated. Even today the militarised police forces Zeravani (Kurdish: Zêrevanî) founded around 2007/8 are rather loyal to the KDP and just since 2012 a programme is running to unify all units and end the rivalries also within the services.

Beside its function as regional guard there are also Kurdish Peshmerga units in the national Iraqi Army. The Peshmerga being allied with the USA are regarded as very 'effective' (for example, they have 'helped' both with the seizure of Saddam Hussein and with finding top terrorist Osama bin Laden) and according to the fairly progressive Constitution of the Kurdistan Region at least are 'committed' to all ethnic groups. Right now they fight in Iraq and partly in Syria (Keyword: Kobani) against the terrorists from ISIL (see part III of this series).

Further, also in the neighbouring country Iran there are armed underground fighters who name themselves Peshmerga, but due to the repression are operating rather from Iraq.




Autonome Region Kurdistan

Offizielle Flagge der Autonomen Region Kurdistan
Official flag of Iraqi Kurdistan

Die potentiell wohlhabende und sehr ölreiche, nach dem Zweiten Golfkrieg (1991) entstandene und seit 2005 offiziell anerkannte Autonome Region Kurdistan mit etwa 5 Millionen Einwohner*innen (Hauptstadt: Arbil) ist ein eigenständiger Teil des Iraks mit einem parlamentarisch-demokratischen System. Nach dem Irakkrieg 2003 wurde Masud Barzani von der DPK zum Präsidenten der Autonomen Region Kurdistan und Dschalal Talabani von der konkurrierenden PUK zum irakischen Präsidenten (von 2005 bis 2014) gewählt. Die demokratischen Entwicklungen und die vergleichsweise fortschrittliche Verfassung mit Religionsfreiheit hat die Region auch für irakische Christ*innen, Jesid*innen, Jüd*innen und Alevit*innen attraktiv gemacht.

In den letzten Jahren haben sich intensive Wirtschaftsbeziehungen mit der benachbarten Türkei entwickelt, unter anderem gibt es eine 2013 gebaute Öl-Pipeline in die Türkei und sogar von einer Freihandelszone ist die Rede. Preis dafür ist unter anderem, dass sich die Regionalregierung nach Geschmack der Türkei gegen die türkisch-kurdische PKK-Guerilla wenden soll, obwohl die PUK mit ihr zusammenarbeitet (z. B. in Zusammenhang mit den Friedensverhandlungen zwischen PKK und Türkei) und die DPK ihr mittlerweile zumindest neutral gegenüber steht. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Beziehungen entwickeln, da auch die Haltung der Türkei voller Widersprüche ist.

Beiden traditionellen Parteien DPK und PUK wird ausgeprägte Korruption vorgeworfen, was 2009 zur Gründung der vor allem bei jüngeren Leuten beliebten Gorran (Bewegung für Wandel) führte, die die traditionelle Zwei-Parteien-Landschaft aufgebrochen, im Zuge des ‚Arabischen Frühlings’ 2011 Proteste organisiert und bei den Wahlen 2009 und 2013 beachtliche Erfolge verzeichnet hat.

Symbole der irakisch-kurdischen Partei Gorran (Bewegung für Wandel)
Symbols of the Iraqi-Kurdish Gorran (Movement for Change) party


Iraqi Kurdistan

The potentially wealthy and very oil-rich autonomous region Iraqi Kurdistan with about 5 million inhabitants (Capital: Arbil), arisen after the Gulf War (1991) and officially recognized since 2005, is an independent part of Iraq with a parliamentary-democratic system. After the Iraq War 2003 Masud Barzani from the KDP has been elected as president of Iraqi Kurdistan and Dschalal Talabani from the competing PUK as Iraqi president (from 2005 to 2014). The democratic developments and the comparatively progressive constitution with religious freedom has made the region attractive for Iraqi Christians, Yazidis, Jews and Alevis, too.

In the last years intensive economic relations with adjacent Turkey have developed, inter alia there is an oil pipeline to Turkey built in 2013 and there even is talk of a free-trade zone. Prize for this is among other things, that just according to the taste of Turkey the regional government shall turn against the Turkish-Kurdish PKK guerilla, though the PUK is collaborating with them (e. g. in the context of the peace negotiations between PKK and Turkey) and the KDP by now is at least neutral to them. It remains to be seen how these relations develop, since the position of Turkey is full of inconsistencies, too.

Both traditional parties KDP and PUK are accused of pronounced corruption, which in 2009 led to the foundation of Gorran (Movement for Change) especially popular among younger people, which broke up the traditional two party landscape, organized protests in the course of the ‚Arab Spring’ 2011 and achieved considerable successes at the elections 2009 and 2013.


Alles nur Zufall?
All pure coincidence?

Im H&M-Video trifft sich Natasha Poly dann in einem Auto mit dem dritten, den 'kurdischen Vorbildern' am ehesten entsprechenden Model (gespielt von dem in Äthiopien geborenen Topmodel Liya Kebede), welches dann wieder aussteigt und recht glücklich aussehend in der Natur gezeigt wird. Eine bergige Bilderbuchlandschaft, dessen Idylle im Video kurz darauf als gemalt 'dekonstruiert' wird. Aber auch stark an Bilder von PKK-Kämpferinnen in den türkisch-kurdischen Bergen erinnert.

In the H&M video, Natasha Poly then meets in a car with the third model (the one most likely corresponding with the 'Kurdish role models', played by Ethiopian-born top model Liya Kebede), who gets out of the car again then and is shown quite happy-looking in nature. A mountainous storybook landscape, whose idyll a moment after is 'deconstructed' in the video as painted. But also is strongly reminiscent of pictures of female PKK fighters in the Turkish-Kurdish mountains.

Liya Kebede, the third H&M model, in the discussed jumpsuit
Screenshot from the H&M Fall Fashion 2014 video by STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin

"Gerîla. ♥ #PKK #Kurdistan"
via Agit Hüseyin, Twitter 30. Sept. 2014

"Rainbow and heroic guerrillas. Heftreng û gerîlayên leheng. Şevbaş #Kurdistan"
via Agit Hüseyin, Twitter 29. Aug. 2014

Zu den Bildern: leider können weder exakter Ort noch Zeitpunkt der Aufnahmen näher verifiziert werden. Es handelt sich aber definitiv um ältere Photos, die PKK-Kämpferinnen in den kurdischen Bergen zeigen. Inwieweit sie 'gestellt' sind, ist unklar. Ihr Wert besteht darin, dass sie zeigen, wie sich die PKK-Kämpferinnen gerne selbst sehen - und wie sie gerne von ihren Unterstützer*innen gesehen werden: lebendig, lachend und kämpferisch. Die Bildunterschriften sind original von dem Twitter-Account eines virtuellen Unterstützers der Verteidigung von Kobane, dem ich sie entnommen habe.

About the pictures: unfortunately, neither the exact place nor the point of time of the shots can be verified precisely. But it is definitely about older photographies, showing female PKK fighters in the Kurdish mountains. It's unclear to which extent they are 'staged'. Their value consists of showing how the female PKK fighters like to see themselves - and how they are liked to be seen by their supporters: lively & vivid, laughing and militant. The captions are originally from the Twitter account of a virtual supporter of the defence of Kobani, from which I have taken them.


PKK (Arbeiterpartei Kurdistans)

Die PKK ist eine 1978 in der Türkei gegründete, links und feministisch orientierte kurdische Partei und Guerilla (HPG (Volksverteidigungskräfte) genannt) mit einer extrem bewegten und komplizierten Geschichte. Ab 1999 hat sie ihre ursprünglich 'marxistisch-leninistische' Ausrichtung zugunsten eines libertär-sozialistischen Kommunalismus-Konzeptes verändert, inspiriert von den sozial-ökologischen Ideen des US-amerikanischen 'Öko-Anarchisten' Murray Bookchin (1921-2006) und dabei ihr ursprüngliches Ziel eines komplett von der Türkei unabhängigen kurdischen Staates zugunsten eines föderalistischen Modells aufgegeben. Seit 2013 befindet sie sich in Friedensverhandlungen mit der 'gegnerischen' Türkei von Präsident Erdogan und dort in einer (fragilen) Waffenruhe, nachdem sie ihre bewaffneten Einheiten in den Nordirak verlagert hat. Derzeit kämpft sie im Irak und Syrien an vorderster Front gegen die IS-Terroristen. Die nordsyrischen Volksverteidigungseinheiten YPG / YPJ aus der Region Rojava, wo auch Kobane liegt, sind de facto ein Ableger der PKK. Im August 2014 retteten PKK-Kämpfer*innen durch Öffnung eines Fluchtkorridors Zehntausenden von den islamistischen IS-Schlächtern im Dschabal Sindschar-Gebirge eingekreisten Jesid*innen das Leben. Dennoch ist die PKK in Deutschland (auch auf Wunsch der Türkei) seit 1993 als 'terroristisch' verboten. Dieses Verbot wird in letzter Zeit immer häufiger kritisiert, um sowohl den Friedensprozess in der Türkei als auch den Kampf gegen den IS zu unterstützen.

PKK Logo (seit / since 2002)

Flagge der bewaffneten 'Volksverteidigungseinheiten' HPG
Flag of the armed 'People's Defence Force' HPG


PKK (Kurdistan Workers' Party)

The PKK, founded in 1978 in Turkey, is a left-wing and feminist orientated Kurdish party and guerilla (named HPG (People's Defence Force)) with an extremely turbulent and complicated history. Since 1999, it has changed its originally 'marxist-leninist' orientation in favour of a libertarian-socialist concept of Communalism, inspired by the social-ecologic ideas of US-American 'eco-anarchist' Murray Bookchin (1921-2006) and thereby dropped its original aim of a Kurdish state completely independent from Turkey in favour of a federalist model. Since 2013 it is in peace negotiations with 'opponent' Turkey of president Erdogan and in a (fragile) ceasefire there, after it has moved their armed units to Norther Iraq. Currently it fights in Iraq and Syria at the front line against the ISIL terrorists. The Northern Syrian People's Defence Units YPG / YPJ from the region Rojava, where Kobani is located, too, de facto are an offshoot of the PKK. In August 2014, PKK fighters saved the life of tens of thousands of Yazidis that had been encircled in the Sinjar Mountains by the Islamistic ISIL slaughterers through opening an escape corridor. Nevertheless, the PKK is banned in Germany as 'terroristic' since 1993 (also at the request of Turkey). This ban is criticized more and more frequently in the last time, in order to support both the peace process in Turkey and also the fight against ISIL.


Überwachung...
Surveillance...

Entschlossener Einzug in die Stadt mit Kamera: H&M Model Liu Wen
 Resolute entry into the town with camera: H&M model Liu Wen
Screenshot from the H&M Fall Fashion 2014 video by STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin

In der dem Video eigenen, symbolischen Art wird schließlich ein weiteres Themenfeld ins Bild gerückt, auch wenn die tatsächlichen Beziehungen der Thematik entsprechend recht undurchschaubar bleiben: Überwachung - Spionage - Fahndung - Inhaftierung.
Schon zu Beginn des Videos hält die von mir als 'Amazone' bezeichnete 'Kämpferin' (Liu Wen) eine Kamera in der Hand, als sie 'siegessicher' durch die Stadt läuft – und in ihrem energischen Auftreten sieht sie nicht gerade nach 'Schnappschüssen' aufgelegt aus (siehe Screenshot oben). Ähnlich wie bei den beiden Bärtigen (siehe Teil III) könnte es sich grundsätzlich um eine konspirativ arbeitende Person handeln - in wessen Auftrag auch immer. Jedenfalls verschwindet die Kamera in ihrer Hand direkt vor der Begegnung mit Natasha Poly, dem blonden Model in der Khaki-Cargohose, kurz darauf auf wundersame Weise (sie trägt zum Beispiel keine Handtasche, um sie auf normalem Wege einzupacken)... Nur ein unbeabsichtigter Anschlussfehler?

In the video's own, symbolic way, finally a further range of topics is brought into focus, even if – according to the topic – the actual relations remain relatively inscrutable:
Surveillance - Espionage - Tracing - Incarceration.
Already at the beginning of the video, the female 'fighter' referred to as 'Amazon' by me (Liu Wen), holds a camera in her hand when she 'confidently' walks though the town – and in her energetic appearance she doesn't really look like being in the vein for 'snapshots' (see screenshot above). Similar to the two bearded men (see part III), basically it could be about a conspiratorial working person - in whose assignment howsoever. Anyway, the camera in her hand miraculously vanishes directly before the encounter with Natasha Poly, the blonde model in the khaki cargo pants, shortly afterwards (for example, she doesn't wear a handbag to put it away ordinarily)... Just an unintentional continuity error?

Jemanden 'shooten', visualisiert
'Shooting' somebody, visualized

Im Fokus: Das an kurdische Kämpferinnen erinnernde Model wird 'geshootet'...
The model reminiscent of Kurdish female fighters in focus, getting 'shot'...

Wenn die Kamera eine Waffe ist... ist das definitiv tödlich!
If the camera is a weapon... this is deadly, definitely!

'Eingefangen'...
Das 'gesuchte' Model wird auf der Straße observiert (vor einer Telefonzelle!!!)...
Beachtenswert auch die soldatisch-militärische Art zu Laufen, die sie mit beiden anderen Models teilt (vergleiche das blonde Model links vom Motorrad weiter oben)

'Captured'...
The 'wanted' model being observed on the street (in front of a telephone box!!!)...
Please also note the soldier-like, military way of walking she has in common with both of the other models (compare the blonde model to the left of the motorbike further up)
All screenshots from the H&M Fall Fashion 2014 video by STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin

Gegen Ende des Videos nehmen Verweise auf die genannten Thematiken fast schon aufdringlich zu, wie wir an den Screenshots erkennen können: auf Schritt und Tritt wird das dritte Model beobachtet und von unbekannter Hand geknippst ('geshootet'!). Der Kamerasucher erinnert an das Fadenkreuz einer Waffe, Photos werden mit dem 'Original' auf der Straße verglichen und schließlich schwarz-weiß abgezogene 'Portraits' hinter Gitterstäben (!) aufgehängt (siehe nächstes Photo). Assoziationen mit erkennungsdienstlichen Photos werden evoziert, die die Polizei bei einer Inhaftierung macht. Auch von Fahndungsplakaten nach 'Straftätern' kennen wir diese schwarz-weiß Portraits, die ohne jeden Bezug zur Bekleidung oder Mode auskommen, um die es hier ja eigentlich geht. Eine Interpretation der photographierenden Person z. B. als (Fashion- oder Model-) 'Trendscout' macht vor diesem Hintergrund kaum noch Sinn. Vielmehr ist das Model gezwungen, quasi an ihrem öffentlich aufgehängten 'Fahndungsplakat' zu passieren.

Towards the end of the video, links to the mentioned topics are increasing almost obtrusively, like we can see at the screenshots: every step of the third model is watched (observed) and 'shot' by unknown hand. The camera viewfinder is reminiscent of the hairline cross of a weapon, photos are compared with the 'original' on the street and finally black and white printed 'portraits' are hung up (!) behind bars (!!!) (see next photo). Associations with fingerprinting and photographing somebody are evoked, like the photos the police takes at an internment. We know these black & white portraits also from wanted posters searching for 'criminals', which are forgoing any relationship to the clothing or fashion it actually is about here, indeed. In the light of this, an interpretation of the photographing person e. g. as a (fashion or model) 'coolhunter' hardly makes sense. Instead, the model quasi has to pass her publicly hung up 'wanted poster'.

...hinter Gittern
... behind bars

Hinter Gittern: ein Photo wie vom 'Fahndungsplakat'
Behind bars: a photo like from a 'wanted poster'

Viel mehr Sinn macht es, dies als Andeutungen auf die Sicherheits- und Überwachungsdiskurse der letzten 23 Jahre zu interpretieren, die spätestens seit den islamistischen Anschlägen von 9/11 von New York aus (der Stadt, in der auch das Video spielt) ihren 'Siegeszug' über die Welt angetreten haben (siehe dazu die Überlegungen in Teil III).
Und wenn wir den Blick auf die ja nun alles andere als 'islamistischen', aber mutmaßlich für den H&M Jumpsuit 'stilbildenden' Guerilla-Kämpfer*innen der PKK ausdehnen, so besteht deren ganze, fast 40jährige Geschichte auch aus einer ständigen geheimdienstlichen Repression von türkischem Militär, Geheimdiensten und Polizeiapparaten, verdeckten Mitarbeitern und eingeschleusten Spitzeln. Zigtausende von politischen Gefangenen gibt es in der Türkei, ein Großteil davon in Zusammenhang mit 'Ermittlungen' gegen die PKK. Das betrifft nicht nur Anklagen wegen bewaffnetem Kampf, sondern neben vielen anderen auch bei (nicht nur militanten) Demonstrationen Inhaftierte (darunter viele Jugendliche und sogar Kinder), Rechtsanwälte, Schriftsteller*innen oder Bürgerrechtler*innen.

It makes much more sense to interpret this as links to the security and surveillance discourses of the last 23 years, which at the latest since the Islamistic attacks from 9/11 started their 'triumph' from New York (the city in which also the video plays) to all over the world (to this, see the considerations in part III).
And if we broaden the view on the indeed anything but 'Islamistic', though for the H&M jumpsuit presumably 'style-forming' guerilla fighters of the PKK, its whole, almost 40-year-old history is also comprised of a permanent intelligence repression by Turkish military, secret services and police forces, covert collaborators and infiltrated informers. There are tens of thousands of political prisoners in Turkey, most of them in context of 'investigations' against the PKK. This not only goes for charges because of armed struggle, but beside many others also for persons detained at (not only militant) demonstrations (among them many young people and even children), lawyers, writers or civil rights activists.

Liya Kebede in the discussed jumpsuit
Screenshot from the H&M Fall Fashion 2014 video by STYLE! IT! TAKES! Blog Berlin

Ein Fazit

Damit hätten wir zum Abschluss der Video-Betrachtung einen durchaus schlüssigen Assoziationsbogen:
(versteckte) Verweise oder symbolische Anspielungen auf islamistischen Terror, auf die Anschläge in New York am 11. Sept. 2001, auf den Zweiten Golfkrieg gegen den Irak 1991 (und implizit auch dessen Neuauflage nach 9/11, den Irakkrieg 2003), auf Fragen rassistischer Wahrnehmung, auf den Transfer von Menschen und Materialien in einer globalisierten Welt, auf militärisch in Krisengebieten genutzte Fahrzeuge, auf mit den kurdischen und Nahost-Konflikten assoziierte Landschaften wie Wüsten, Steppen und Berge und schließlich auch auf die Diskurse, die sich um die Abwehr tatsächlicher oder imaginierter Gefahren ranken: die Überwachung und Repression. Hinzu kommen drei selbstbewußt gezeigte Frauen, die sich nicht nur durch ähnliche Kleidung auszeichnen, sondern auch durchaus wohlwollende (wenn auch recht undurchsichtige) Kontakte miteinander pflegen, sich miteinander vernetzen und jede auf ihre Art 'kämpferisch' in Szene setzen. Das ist eine Menge Stoff für einen 45 Sekunden langen Werbevideo für einen Jumpsuit, dessen Entstehung der Hersteller ausschließlich auf modische Überlegungen reduzieren will.

Dass sich die H&M-Designer*innen tatsächlich von den - wie ich nach Ansicht zahlreicher Photos vorgeschlagen habe - Looks der PKK-Kämpferinnen inspirieren lassen haben, werde ich (solange es niemand einräumt) nicht endgültig beweisen können. Strenggenommen hat es die internationale H&M-Pressesprecherin Ida Ståhlnacke in ihrem Statement noch nicht einmal abgestritten, sondern nur andere (rein modisch und auch geschäftlich betrachtet durchaus plausible) Beweggründe angeführt. Und es stellt sich auch die Frage, ob eine Pressesprecherin überhaupt in Kenntnis darüber sein könnte, welche Einflüsse ein oder mehrere Designer*innen bei ihrer vermutlich weit ab von ihrem Wirkungsbereich stattfindenden Arbeit zu Rate gezogen haben - und sei es im Extremfall sogar 'unbewusst'.

A résumé

Therewith, to the end of our video review we got a quite coherent bow of associations:
(hidden) links or symbolic allusions to Islamistic terror, to the 9/11 attacks in New York 2001, to the Gulf War against Iraq 1991 (and implicit also to its reissue after 9/11, the Iraq War 2003), to questions of racist perception, to the transfer of humans and materials in a globalised world, to vehicles militarily used in conflict areas, to landscapes associated with the Kurdish and Middle East conflicts like deserts, steppes and mountains and finally also to the discourses twining about the defence of actual or imagined dangers: surveillance and repression. Furthermore three confident women who stand out not only through similar clothing, but also by maintaining quite favourable (albeit rather untransparent) contacts and interlink with each other and each one in her own way stages herself 'militant'. This is a lot of substance for a 45 seconds long promo for a jumpsuit whose emergence the producer solely wants to reduce to modish considerations.

I will not be able (as long nobody concedes it) to finally prove that the H&M designers in fact have drawn their inspiration from the - like I have suggested after viewing numerous photos - looks of the female PKK fighters. Strictly speaking, the international H&M press spokeswoman Ida Ståhlnacke has not even denied it in her statement, but only has argued with other (merely seen from a solely modish and also businesswise point of view quite reasonable) motives. And the question arises, too, if a press spokeswoman could be informed at all about which influences one or more designers have been inspired by (and be it, as an extreme case, even 'unconsciously') at their work taking place presumably far off from her scope.

Auch die PKK-Kämpferinnen machen Photos zur Beobachtung
Also the female PKK fighters are taking pictures for observation
via Agit Hüseyin, Twitter 21. Aug. 2014

Sollten die H&M Designer*innen, als sie den Jumpsuit entworfen haben, wirklich niemals von den kurdischen PKK / YPJ Kämpferinnen gehört haben, nie ein Photo von ihnen gesehen haben, nichts von ihnen gewußt haben - dann müßte man ihnen genau genommen etwas anderes vorwerfen: einen Mangel an 'kulturellem Kapital' (ein Begriff des französischen Soziologen Pierre Bourdieu). Und dann ist es höchste Zeit Ihnen davon zu berichten! (^.^) Aber nach all den (versteckten) Links bezweifele ich eigentlich stark, dass die Leute, die für so eine große internationale Firma arbeiten (von Mode-Designer*innen, Make-Upper*innen bis zu Set-Designer*innen, Filmemacher*innen, Cuttern usw.), alle so wenig Wissen über die Welt haben, in der sie (wir) leben. In Wirklichkeit beweist das gelungene und wunderschöne Video des Regisseurs Jonas Åkerlund (bekannt geworden durch Musikvideo-Produktionen für Weltstars wie Madonna, Rihanna, Maroon 5, Rolling Stones, Robbie Williams), mit der Musik der aktuellen Single "Let Me In" des Schweden Kleerup (mit Gesang der norwegischen Musikerin Susanne Sundfør) und besetzt mit großartigen internationalen Topmodels, schlicht und einfach das Gegenteil.

If, when doing the jumpsuit, the H&M designers really never have heard about the Kurdish female PKK / YPJ fighters, never seen a picture of them, didn’t know about them – then actually they should be accused of something else: of having a lack of ‘cultural capital’ (a term by French sociologist Pierre Bourdieu). And then it’s high time to spread the word to them! (^.^) But actually, after all these (hidden) links, I strongly doubt that the people working for such a huge international brand (from fashion designers, make-up artists up to set designers, film directors and cutters and so on) all have so little knowledge about the world they (we) are living in. In fact, the well-made and wonderful video of director Jonas Åkerlund (who became popular with his music video productions for world stars like Madonna, Rihanna, Maroon 5, Rolling Stones, Robbie Williams), with the music of the current single "Let Me In" of Swede Kleerup (with vocals by Norwegian musician Susanne Sundfør) and cast with magnificent international top models, plain and simple proves the opposite.

Kobane retten & verteidigen
Saving & defending Kobani

Bei der Verteidigung ihrer Heimaten kümmert sich in Wirklichkeit niemand mehr darum, welche 'Uniform' mensch trägt. Viele Leute haben einfach das, was ihnen geblieben ist. Hier sehen wir eine kurdische Mutter und ihre Tochter beim Kampf gegen die Angriffe der islamistischen IS Schlächter. Die Welt sollte sich schämen!

In the defence of their homelands, actually nobody cares about which 'uniform' to wear anymore. Many people simply have what they got left. Here we see a Kurdish mother and daughter fighting against the attacks from the Islamist ISIL killers. The world should be ashamed!

Und weil die schrecklichen Kriege, von denen ich Euch ohne allzu schreckliche Bilder zu zeigen hier auch berichtet habe, leider nicht zu Ende sind, tun wir gut daran, uns daran zu erinnern, gegen was die kurdischen Kämpfer*innen eigentlich kämpfen: gegen Unterdrückung, Imperialismus, Krieg, Folter, Rassismus, Vertreibung und Tod. Die erbitterte Verteidigung der nordsyrischen Stadt Kobane (in der Region Rojava) ist dafür zum Symbol geworden. Hunderttausende, Kinder und Alte, Frauen und Männer mussten vor den IS-Killern fliehen und befinden sich größtenteils in notdürftigen Flüchtlingslagern in der benachbarten Türkei. Auch dort bricht der Winter an. Sie brauchen unsere Unterstützung!

And since unfortunately the disgusting wars from which I also have reported to you here without showing all too horrible pictures are not over, we do well to remind us what the Kurdish fighters actually fight against: oppression, imperialism, war, torture, racism, displacement and death. The fierce defence of Northern Syrian town Kobani (in the Rojava region) became a symbol for that. Hundreds of thousands, children and elders, women and men had to flee from the ISIL killers and are mostly situated in makeshift refugee camps in adjacent Turkey. Also there Winter is approaching. They need our support!


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Hier könnt Ihr mehr über den Aufruf erfahren - es gibt sogar eine Berliner Initiative
Nachtleben für Rojava“, wo Clubs und Bars Geld sammeln! ♥
Here you can learn more about the call - there even is a Berlin initiative "Nightlife for Rojava" where clubs and bars collect money! ♥


http://www.rojava-solidaritaet.net/   http://nachtlebenrojava.blogsport.de/

Vielen herzlichen Dank!
Many warm thanks!
Kersten Haines, Berlin
Curator of Style! It! Takes!
Fashion / performance project & blog


Überblick der Artikel-Serie "Von H&M nach Kobane"
Overview of the series of articles "From H&M to Kobani"

I. Von H&M nach Kobane (From H&M to Kobani)
Der Skandal um den H&M Jumpsuit
The scandal about the H&M jumpsuit

II. Von H&M nach Kobane II (From H&M to Kobani II)
Meine Gedanken zum H&M Statement
My thoughts about the H&M statement

Interpretation des H&M-Videos (I) mit Info-Boxen zum IS ('Islamischer Staat') und den deutschen Hooligans gegen Salafisten (HoGeSa) sowie Kritik am Westen und seinen Partnern Türkei, Saudi-Arabien & Katar
Interpretation of the H&M video (I) with info boxes about ISIL ('Islamic State of Iraq and the Levant') and the German Hooligans against Salafists (HoGeSa) and also criticism of the West and its partners Turkey, Saudi Arabia & Qatar

IV. The Politics Of The In-Between
Interpretation des H&M-Videos (II) mit Info-Boxen zu den Peschmerga, der Autonomen Region Kurdistan und der PKK; Aufruf zur Flüchtlingshilfe
Interpretation of the H&M video (II) with info boxes about the Peshmerga, Iraqi Kurdistan und the PKK; call for help for the refugees

V. The Politics Of The Future
Geschichte, Gegenwart und Perspektiven kurdischer Politik, Gesellschaft & Kultur
Past, present and perspectives of Kurdish politics, society & culture