Monday, April 14, 2014

A new dawn with LAIBACH

„Jede Kunst ist politischer Manipulation unterworfen […], außer jener, die die Sprache eben dieser Manipulation spricht.“
  ~ Laibach: 10 Items of the Covenant (1982) ~

LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014): Tanz mit Laibach

[Picture Credits below] Wer mich, meinen musikalischen Geschmack und meine politisch-ästhetische Einstellung kennt, weiß, dass ich eigentlich weder auf 'grunzenden' (Männer-)Gesang noch auf Musik-Projekte stehe, die mit Symbolen totalitärer Regime 'spielen' (im Falle von LAIBACH unter anderem staats-kommunistischer, nationalsozialistischer, kirchlicher und westlicher (Stichwort: NATO, ein Album-Titel von 1994) Herkunft), sondern dies üblicherweise - vor allem im Bereich der sog. Neo-Folk-Szene, wo insbesondere rechte Symboliken häufig affirmativ eingesetzt werden - entschieden kritisiere. Es muss schon sehr gute Gründe für den Einsatz solcher Stilmittel geben, um sie akzeptabel oder gar interessant zu machen. Eine der ganz ganz wenigen Projekte, denen ich das zugestehen kann, ist die seit nunmehr über 30 Jahren existierende Industrial-, Avantgarde- bzw. Pop-Band LAIBACH (1980 gegründet), seit 1984 Teil des aus vielen Abteilungen (u. a. Kunst, Philosophie, Film, Ballett usw.) bestehenden slowenischen Künstler*innen-Kollektivs NEUE SLOWENISCHE KUNST (NSK) aus Ljubljana, das sich zu einem ihrer Ziele / Mittel erkoren hatte, "totaler als der Totalitarismus" (Boris Groys) zu sein. Ihre eher verschlüsselt-exorzistischen als ironischen 'Provokationen', die Benutzung oft völlig aus ihren Ursprungs-Kontexten gerissener Stilelemente (etwa militaristisch wirkender Jäger-Uniformen oder das vom russischen Avantgarde-Künstler Kazimir Severinovič Malevič übernommene Bandlogo, das 'Schwarze Kreuz' - ein kunstgeschichtlich wirkungsmächtiges und dennoch 'leeres' Zeichen, welches von LAIBACH inszeniert plötzlich wirkt wie ein faschistisches Symbol) und das oft ans Absurde grenzende Spiel mit der 'Über-Identifikation' von Macht- und Herrschaftstechniken waren aller 'Geschmacklosigkeiten' zum Trotz immer durchdacht und die aufklärerische, emanzipative, Herrschafts- und Macht-Mechanismen dekonstruierende / demaskierende, oft auch einfach lustige Seite ihrer alle Lebensbereiche umfassenden (Gesamt-)Kunst schwer zu übersehen (wenn auch selten leicht zu 'ertragen'...). Und dennoch, es hat sich einiges getan im Hause LAIBACH - denn nach dem Zusammenbruch des staats-sozialistischen Lagers, dem unsäglichen Drama des Bürgerkriegs in Jugoslawien, weltweiten NATO-Einsätzen, einer gewissen Renaissance der Religion und der globalen Totalisierung kapitalistischer Herrschaft (alles Themen, in die LAIBACH künstlerisch - und damit auch politisch - interveniert hatten) stehen wir vor gänzlich neuen Herausforderungen, Herrschafts- und Unterdrückungsdynamiken genauso wie neuen gesellschaftlichen Aufbrüchen und Rebellionen.
Höchste Zeit für Veränderung!


"If you wanna change the world
You’d better do it with a thrill
Cos’ if you don’t, no one else will"
~ Laibach - Americana (2014) ~

LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014)

Und so schwang ich mich - hätte ich nicht so außerordentlich bezaubernde Gesellschaft gehabt, durchaus mit gemischten Gefühlen - gemeinsam mit den ebenfalls aus Slowenien kommenden Mode-Designer*innen Thea und Jasa (vom Berliner DEGENEROTIKA Label) auf zum Konzert in der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. LAIBACH präsentierten ihr wunderbares neues Album "Spectre" (das erste reguläre seit 8 Jahren!) - und wir wurden wahrlich nicht enttäuscht. Besonders gefallen hat mir, dass ihre seit 2006 zur Band gehörende Sängerin Mina Špiler neben Langzeit-Sänger (oder - wenn frau so will - Grunzer) Milan Fras mit ihrer wunderschönen Stimme eine zentrale Rolle in der Live-Performance einnahm. Als Einstieg in die 'neuen' LAIBACH der erste Song der neuen Platte - eine all den namenlosen (Anonymous!) wie prominenten (weil inhaftierten!) digitalen 'Whistleblowern' á la Chelsea Manning, Edward Snowden oder Julian Assange gewidmete Hymne "for freedom and for sin", die in ihrem wunderbaren Pathos keineswegs auf LAIBACH-typische Stilmittel wie Marsch-Musik, Trommeln und Chöre sowie übertriebene Metaphern verzichtet, dabei aber ungewohnt fröhlich und optimistisch klingt - live und in Farbe von dem Konzert am Rosa-Luxemburg-Platz:

The Whistleblowers

LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014): The Whistleblowers


♪ We rise, we grow.
We walk and we stand tall,
we never fall,
as big as the sky,
as high as the dawn.

We walk and we do not fall.

We sleep, we dream,
with no time in between.
We never stop,
listening our chant in the heat of the nights.

We see, the spirit is clean.

From north and south,
we come from east and west.
Breathing as one,
living in fame or dying in flame.

We love, our mission is blessed.
We fight for you,
for freedom and for sin.
Thinking as one,
rolling along to the beat of the drum,

We watch,
to red cross machine

We rise, we grow,
we walk and we stand tall.
We never fall,
as big as the sky, as strong as the dawn.

We walk and we never fall.

We stand alone,
but soon the day will come,
When freedom reach,
we meet again and we take the lead.

And walk, once more as one. ♪


"Our mission is to make evil lose its nerves."
~ Laibach ~

LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014)

Zugegeben, das schöne und eingängige Lied klingt ein bißchen wie eine Mischung aus "Im Frühtau zu Berge" und LAIBACHs Version von "Go West" (Pet Shop Boys) - wäre da nicht das Wissen darüber, dass LAIBACH sich der totalitären Dynamiken (nicht nur) der Pop-Musik immer bewußt sind / waren, wie einst nicht zuletzt ihre quasi wörtliche deutsche 'Übersetzung' des Queen-Songs "One Vision" gezeigt hatte, die aufklärerischerweise den 'faschistischen' Gehalt des Originals freilegte und offenkundig werden ließ - und dann folgerichtig "Geburt einer Nation" (auf dem Album Opus Dei, 1987) hieß... Bemerkenswert ist, dass LAIBACH Queen dahingehend in Schutz nahmen, wenigstens ehrlich zu sein und den tendenziell manipulativen Charakter von Großkonzerten und Fantum zumindest indirekt ans Tageslicht gebracht zu haben...

Und so bleibt auch dieses Lied ambivalent: das sicherlich ernstgemeinte Anliegen, die globale Bewegung der 'Whistleblower' zu unterstützen und ihr eine 'Hymne' zu verschaffen ("From north and south, we come from east and west") wird ebenso deutlich wie durch die musikalische und textliche Überzeichnung auch Held*innentum in Frage gestellt wird ("Breathing as one, living in fame or dying in flame") - schließlich werben Anonymous-Aktivist*innen ja selbst mit weitaus martialischeren Parolen wie "The corrupt fear us, the honest support us, the heroic join us"... Neben dem schönen Song also genug Raum für eine (selbst-)kritische Auseinandersetzung aller Beteiligten - auch angedeutet in der live umgetexteten Passage "We watch, to red cross machine" in "black cross machine", was angesichts des Band-Logos (schwarzes Kreuz) LAIBACH selbst zu einer Maschine macht, einer "Inquisitionsmaschine" (Alexei Monroe) oder, wie ich es ausdrücken würde (auch wenn es das Wort nicht gibt) Interrogationsmaschine.
LAIBACH, immer noch ein produktiv wandelndes Fragezeichen!


„Pop music is for sheep and we are shepherds disguised as wolves.“ 
~ Laibach ~

"Wir definieren, wir beschreiben das Verhältnis zwischen Kunst und Ideologie, aber auch zwischen Gesellschaft, Politik, Kultur und so weiter durch verschiedene Ausdrucksformen (...).
Sie fragten, ob wir der Gesellschaft einen Spiegel vorhalten: Ja, das tun wir in der Tat, mit dem Vorbehalt freilich, dass dieser Spiegel ein doppelter Spiegel ist."
(Laibach-Mitbegründer Ivan Novak im Deutschlandradio Kultur, 7. 4. 2014)

Die schöne Mina Špiler und das Megaphon I

Das insgesamt distanzierte und unkommunikative Auftreten der Band auf der Bühne empfand ich daher übrigens als äußerst angenehm - die knappen Ansagen, die Sänger Milan Fras mit seiner notorischen Wüstenlegions-Kappe ab und an macht, brachten mich meist vor allem zum Lachen. So spricht er mit absurd verzerrter Stimme wie ein Dalek aus der britischen Fernseh-Serie Doctor Who, und ähnlich reduziert und 'emotionslos' sind seine guttural geknödelten Worte ans Publikum: "Everybody on the left, say: Ho! - Everybody on the right, say: Ho!" - was, selbst wenn sich die Zuschauer*innen an die 'Instruktion' halten (Kichern inbegriffen), ein schönes Chaos produziert, weil noch nicht einmal klar ist, aus welcher räumlichen Perspektive 'links' und 'rechts' gedacht sind (aus Publikums-Sicht oder aus der Perspektive von Milan Fras)... Schön auch, wenn er jede auf der Tour besuchte Stadt mit den maschinenhaften Worten "You are the best audience!" bedenkt (was bei ihm klingt wie das Dalek'sche Mantra "Exterminate!") oder das Londoner Publikum bei der Ansage zum neuen Song "Eurovision" (Refrain: "Europe is falling apart") mit den durchaus mehrdeutigen, in jedem Fall jedoch zum Nachdenken über die Intention bringenden Worten begrüßt: "Hallo Europe! Hallo Athens!"... (^.^) Aller mehr als präsenten politischen Themen zum Trotz habe ich mich so keine Sekunde 'agitiert' gefühlt, weil diese manchmal schon Brecht'sche Form des Auftritts (Stichwort: episches Theater!) Raum zur Reflektion über das zu Sehende und die eigene Rolle als Zuschauer*in gelassen hat.


"No commandments on the wall - No god, no rules to scare you all"
~ Laibach - No History (2014) ~

Dazu passt - Ambivalenzen auch hier wieder inbegriffen! - ein anderes Lieblingsstück der neuen Platte, "No History". Auch hier wieder ein Live-Video von der Tour, wenn auch diesmal von ihrem Auftritt in Leuven (Belgien) (die Shows auf der Tour sind relativ identisch), in dem auch die grandiose Stimme und Rolle von Mina Špiler noch deutlicher herauskommt:

No History

 LAIBACH live @ Het Depot,  (Leuven, Belgia, 10. March 2014): No History


No history
No repent
No surrender
No descent

No commandments on the wall
No god, no rules to scare you all

I’m here to take you forwards
You gotta kill your stupid fears

You got your whole life
You’ll need a sharp knife
Don’t wait

Cut through the system’s rules
Less is more for the fucking fools
If you wanna take the prize
You got a world to fight
Go on
Some rhythms must remain
Unbroken riots in reverse
You take the front line
I’ll find a good rhyme
Get to it

Don’t cycling to faking scores
The base is solid and in place
Just take the first cut
We’ll get the time right
Don’t wait

Use the wisdom of ancient sages
Call out for heroes
Who will be the creed of a new political faith

Use the language of misunderstanding
Disguise it
Occupy Wall Street
And judge the intentions of those we don’t trust

Die schöne Mina Špiler und das Megaphon II

"Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen. Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neue Weltgeschichtsszene aufzuführen."
~ Karl Marx - Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 1852 ~

Natürlich ist es ein Widerspruch zu singen - "No commandments on the wall" - und dann genau dieses auf Großbild-Leinwand zu projizieren. Doch dieser Widerspruch ist so offensichtlich, das er auch auf die Unmöglichkeit stößt, gänzlich auf 'Propaganda' zu verzichten, wenn mensch etwas kommunizieren will (siehe Einleitungszitat dieses Artikels). Und welch tolle Zeilen sind in diesem Text verborgen! Im Grunde wird der Produktionsprozess der Laibach-Kunst offengelegt... und erinnert an den großartigen kommunistischen und dadaistischen Montage-Künstler John Heartfield, der ebenfalls aus der Bilderwelt des Systems schöpfte: "Cut through the system’s rules...You’ll need a sharp knife!" Doch nicht nur die Methode der Collage / Montage / Dekonstruktion schwingt hier mit, sondern auch die Bezugnahme auf längst vergessenes Wissen ("the wisdom of ancient sages") und beinahe 'mystische', fiktive oder märchenhafte Akteure aus der Vergangenheit - wie wir das auch aus verschiedenen linken Texten kennen, etwa in der (freilich augenzwinkernden) Bezugnahme der Situationistischen Internationale auf die Ritter der Tafelrunde ("Deren Umherschweifen ist unserer würdig"!!!), Gilles Deleuze' Bezugnahme auf Alice im Wunderland oder in Schriften von Walter Benjamin (Engel der Geschichte)...
Wer sich der globalisierten totalen Herrschaft des Kapitals und der herrschenden Ideologie entziehen will, braucht viel Kreativität bei der Suche nach Vorbildern und Referenzen...


Run for your life!!!

LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014)


Run for your life!
Mina Špiler live in Weinheim
(7. March 2014)
Diese Welt, in der wir leben, wird in "Bossanova" skizziert:
ein kaltes, seelenloses und unmenschliches System, das erbarmungslos foltert, in seiner Gier nach Waffen und uneingeschränkter Herrschaft von Konzernen politische Mitbestimmung aushebelt und in seinem unstillbaren 'Hunger' nach Profit und Luxus die Welt mit der "cold-blooded mind of a cannibal" in Armut und Verzweiflung stürzt und verschlingt... Da bleibt nur noch eins, wie Mina Špiler herausschreit:

"Run for your life!!!"

In "Resistence Is Futile" - und ich muss unweigerlich schon wieder an die Daleks denken - nehmen Laibach doppelbödig selbst die 'böse' Rolle des westlich dominierten Welt-Systems ein ("What we are you will become / a parasite absorbing souls") - und doch denkt mensch unweigerlich an die ganzen militärischen Interventionen der letzten Jahre:

"Do not fight against us / Resistance is futile / And you will be assimilated with Blitzkrieg"...


Revolutions

LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014)

Doch trotz dieser düsteren Beschreibungen sind - in "No History" wie auf dem ganzen Album - gleichzeitig die globalen Aufstände der letzten Jahre (hier: Occupy Wall Street) wie auch die noch "unbroken riots" immer präsent:

* in "Eat Liver!" werden Revolutionen thematisiert ("Let’s make some noise / When kingdoms fall / And dance to the rhythm / Of a devil’s call / We know what we want / We’ve been there before / When we get there again / We will stop no more"),

* in "Americana" die Veränderung der Welt ("If you wanna change the system / Get out on the street / Cos’ if you don’t, you’ll hear a different beat") und

* im eindringlichen "Eurovision" heißt es - und nun kommen uns wieder Bilder aus (nicht nur) Athen in den Sinn - deutlich pessimistischer:

"There are crowds in the streets / They are crying to be heard / I hear echoes of voices / I hear echoes of voices
They are trying so hard / But the ears are kept shut / Trying so hard / But the ears are kept shut

I see millions of hands / They are raised to the sky / I see visions of outrage / I see visions of outrage

Europe is falling apart / Europe is falling apart / Europe is falling apart / Europe is falling... apart"

... um dann nachdenklich zu verkünden:

"In the absence of war
We are questioning peace
In the absence of god
We all pray to police"

LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014)


Koran

Und schließlich äußert sich endlich eine prominentere westliche Band zum Arabischen Frühling, den Aufständen (Yemen, Bahrain...), Revolutionen (Tunesien, Ägypten...) und Kriegen (Libyen, Syrien...) in der arabischen Welt und vielleicht wichtigsten und noch lange nicht abgeschlossenen Ereignissen der letzten Jahre! So hat den vielleicht schönsten Text das letzte, utopische Stück auf der Platte, "Koran" - "a track that shows the possibility of a better and fairer world – on Earth or in the hereafter." (LAIBACH)...

Mina Špiler:

I believe in a better world
I believe in a better place
I believe in brotherhood, equality and freedom
I believe in happiness for all

When the light is leading us
Through the darkness of the night
There are questions I will follow

When the light is leading us

There are all these questions on my mind









 Mina Špiler:

You believe in a better world
You believe in a better place
You believe in brotherhood, equality and freedom
You believe in happiness for all

When the sun goes down again
And the moon is shining bright
There are all these questions on our mind













Milan Fras:

Words are nice
Words are memories of pain
The future is invisible
Words are something that remain

Words are substance for tomorrow
They are weapons of our mind
Words can take us far away
They will leave us all behind




Der wunderbar emphatische Text mit seinen Bezügen zur Beschäftigung mit Texten und Worten (Koran bedeutet 'Rezitierung') und das ruhige, fast wie ein romantisches Liebeslied klingende, dennoch unterschwellig spannungsgeladene und irgendwie quirlige Stück lässt den Ausgang der Ereignisse offen - und "consequently, the album ends with the (in)complete, open, unfinished sound of a piano key..." (LAIBACH).

Damit, das ist das großartige daran, sind LAIBACH mit ihrem neuen Album thematisch endlich wieder in der Jetzt-Zeit angekommen - und damit vielen anderen Bands des Electro-Industrial-Düster-Genres voraus... Und, es ist wahr, was LAIBACH selbst auf ihrer Webseite schreiben: "SPECTRE literally sounds like a political manifesto in poetic form." Gefällt!


 Die schöne Mina Špiler und das Megaphon III


Late night tales


Da wir Backstage-Zugang hatten, hatten wir nach dem Konzert noch Gelegenheit uns mit Teilen der Band und anderen anwesenden NSK-Mitgliedern zu unterhalten (was mich betrifft, leider mit sprachlichen Einschränkungen, da im Allgemeinen Slowenisch gesprochen wurde), wobei sich herausstellte, dass es sich durchweg um äußerst nette, symphatische, offene und nicht zuletzt humorvolle Menschen handelt. Der ebenfalls anwesende, legendäre Peter Mlakar vom NSK "Department of Pure and Applied Philosophy (theory)" etwa hatte einiges Interessantes zu berichten und gab uns sogar noch eine Art private Kurzzusammenfassung der wichtigsten Themen seiner Abteilung: SEX and GOD... (^.^)



< Backstage stairs: Me in my DEGENEROTIKA dress (photos by Thea)

Nach kurzweiligen Stunden im Innenhof der Volksbühne ging's dann noch - Manager Ivan Novak (auch bekannt für seine flotten Sprüche vom Schlage: "Rammstein ist Laibach für Kinder und Laibach ist Rammstein für Erwachsene.") wedelte vielversprechend mit einer Whiskey-Flasche in der Hand - in den großen LAIBACH-Tour-Nightliner, wo wir bis in die Morgenröte hinein weiter gefeiert haben, bevor der Busfahrer dann doch mal weiter Richtung Hamburg losmachen wollte... Da kam natürlich die Idee auf, einfach sitzen zu bleiben und mitzufahren, doch erschöpft von all den Eindrücken haben wir uns dann doch für einen morgendlichen Imbiss entschieden... (^.^)

Eine wunderschöne und schier endlose Nacht am Rosa-Luxemburg-Platz...

< Listening LAIBACH's "Late night tales" in the backyard (^.^) 


Bye Bye LAIBACH

#laibach #laibachbus #touring #berlin #rosaluxemburgplatz #morning


PICTURE CREDITS:

* All colour pics of LAIBACH live @ Volksbühne (Berlin, Rosa-Luxemburg-Platz, 7. April 2014)
by STYLE! IT! TAKES! Berlin
* "Die schöne Mina Špiler und das Megaphon I & II & III" (LAIBACH Tour, March 2014)
by MinusPlusForward (from LAIBACH Facebook)
* Black & White Pic of Mina Špiler live in Weinheim (7. March 2014)
* Last three black & white pics (Author & Nightliner) by Thea B. Adora (Degenerotika)

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